Schüssel zur Konferenz: Diskussionen haben Anstoß für breite Debatte gegeben
Salzburg (bpd) - Ratsvorsitzender und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel betonte am Freitag (28.
01.) in der Abschlusspressekonferenz zur Konferenz "The Sound of Europe": "Wir haben diese Tage
genossen. Man braucht ab und zu Nahrung für seine Gedanken, wertvolle Gedankensplitter. Diese Diskussionen
hier haben Anstoß für eine breite Debatte gegeben. Es hat keine Abkürzungen, keinen Bypass gegeben,
sondern wir haben mögliche Lösungen aufgespürt". Die vielseitige Zusammensetzung der Diskutanten
und Teilnehmer habe für befruchtende und wichtige Anregungen gesorgt, so Schüssel weiter und verwies
darauf, dass bei den Debatten im Rahmen der Konferenz "The Sound of Europe" unter anderem vier Regierungschefs,
der Präsident des Europäischen Parlaments, der Präsident des finnischen Parlaments sowie zahlreiche
Denker und Künstler teilgenommen haben. "Eines ist klar: wir müssen aus der Phase der Therapie heraus
kommen. Wir sind stark und haben die Kraft dazu. Kommissionspräsident Barroso und ich sind Verfechter der
sozialen Marktwirtschaft unter starker Berücksichtung der Umwelt sowie des Gerechtigkeitsgedanken. Diese Werte
und Ziele werden wir Europäer uns nie nehmen lassen", so Schüssel.
Wichtig sei aber auch, dass man endlich beginne, in Europa aufeinander neugierig zu sein und sich kennenzulernen.
"Nur was man kennt, liebt man", bekräftigte der Bundeskanzler. Hilfreich dabei könne etwa ein
europäischer Nachrichtensender und europäische Zeitungen sein. Ebenso sei es wesentlich, mehr in eine
gemeinsame kulturelle und wissenschaftliche Zukunft zu investieren. Dies würde dazu beitragen, Europa den
Bürgern näher zu bringen. "Wir haben die Probleme und Sorgen der Bürger identifiziert, nun
müssen wir daran arbeiten", so Schüssel. "Dafür ist es wichtig, dass wir uns nicht nur
in unseren eingeschworenen Zirkeln treffen. Es ist mir ein Anliegen, die Segmentierung der Gesellschaftskreise
aufzubrechen. Das ist bei dieser Konferenz gelungen. Nur gemeinsam können wir etwas bewegen. Man darf nicht
vergessen: wenn nur ein Orchestermitglied falsch spielt, wird das gesamte Orchester ausgebuht", so der Bundeskanzler.
Weitere Gedanken, die bei dieser Konferenz thematisiert wurden, war etwa das Fehlen von gemeinsamen Symbolen und
Images. Auch wäre es vorstellbar, die Kaffeehauskultur, die die europäische Geschichte so nachhaltig
geprägt hat, wieder zu beleben. "Überlegenswert ist der Start eines Cafe d'Europe: Politiker, Künstler
und Intellektuelle diskutieren in verschiedenen Kaffeehäusern Europas mit der Bevölkerung", so der
Bundeskanzler. |