Bildungsministerin erläutert im EU-Unterausschuss das Bildungsprogramm unter österreichischem
EU-Vorsitz
Wien (övp-pk) - "Die Qualität ist das Ziel" lautet das Motto des Bildungsprogramms
unter österreichischer EU-Präsidentschaft, erläuterte am Donnerstag (26. 01.) Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer im Ständigen Unterausschuss in Angelegenheiten der Europäischen Union. "Während
unsere letzte Präsidentschaft unter dem Motto "Bildung ist mehr' stand, geht es diesmal um Qualität
in allen Bildungs- und Forschungsbereichen. Spezieller Schwerpunkt ist es dabei, eine interinstitutionelle Einigung
für das Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens zu erreichen", so die Ministerin weiter.
Das Programm der österreichischen Ratspräsidentschaft hat die Ministerin bereits vorigen Dienstag dem
Europaparlament in Brüssel vorgestellt.
Gehrer verwies im Unterausschuss darauf, dass der zweite Zwischenbericht über das Programm "Bildung und
Ausbildung 2010" der Europäischen Union fertig sei. Österreich habe beispielsweise erreicht, dass
mehr Jugendliche nach der Pflichtschule eine Ausbildung machen und es Fortschritte in den Naturwissenschaften gebe.
Eine Zusammenfassung aller Staatenberichte werde im Februar beim EU-Rat vorgelegt. Es gebe bereits die Zusage des
Rats-Präsidenten Schüssel, dass beim Europäischen Rat in Brüssel im März im Bericht zur
Erreichung der Lissabon Ziele auch ein Bildungsteil aus diesem Zwischenbericht untergebracht wird.
Thema bei der informellen Ministerkonferenz im März sei zum Beispiel der "europäische Qualifikationsrahmen",
um Kompetenzen vergleichbar zu machen und damit auch die Qualität in Europa zu sichern. Weiterer Schwerpunkt
sei der Westbalkan. Es gelte, die Westbalkan-Staaten in den erweiterten europäischen Bildungsraum einzubinden.
Daher würden diese Staaten auch zu diesem informellen Ministerrat im März eingeladen werden. Als weitere
Themen nannte die Bildungsministerin "Schlüsselkompetenzen", "Mehrsprachigkeit" und die
"Qualitätscharta für Mobilität".
Programm "Lebenslanges Lernen"
Das neue Programm für lebenslanges Lernen für die Jahre 2007 bis 2013 gliedere sich in vier sektorale
Einzelprogramme:
- Comenius: für die Allgemeinbildung in Schulen, z.B. Zusammenarbeitsprojekte, nicht nur Klassen, sondern
auch Schüler können nun einzeln in ein anderes europäisches Land fahren, - Leonardo da Vinci: die
berufliche Weiterbildung, die Mobilität von Einzelpersonen wird gefördert, - Grundtvig: das Erwachsenenbildungsprogramm
sowie - Erasmus: für die allgemeine Hochschulbildung auf tertiärer Ebene.
Zudem gebe es Querschnittsprogramme, die beispielsweise neue Aktionen für Projekte, Netze, die Beobachtung
und Analyse und bereichsübergreifende Maßnahmen zur Sprachförderung, neue Ansätze und neue
Technologien sowie die Anwendung wertvoller Projektergebnisse umfassen.
"Es ist wichtig, dass diese Ziele, die man sich gemeinsam vorschreibt, auch in den Programmen ihren Niederschlag
finden. Gerade im Programm Lebenslanges Lernen ist es auch notwendig, dass das Engagement der einzelnen Mitgliedsländer
gegeben ist", verwies die Ministerin auf die Notwendigkeit der Ko-Finanzierung.
Hinsichtlich des Budgets verwies Gehrer auf das Übereinkommen über das Gesamtbudget und die festgelegte
Steigerung der Forschungsmittel um 75 Prozent. Eine Diskussion über die Verteilung innerhalb der einzelnen
Rubriken werde in einem Trilog - Europäisches Parlament, Europäische Kommission und Rat - noch geführt
werden.
Abschließend verwies die Ministerin auf zahlreiche Veranstaltungen wie beispielsweise den informellen Ministerrat
für Bildung am 16./17. März in Wien. Zudem gebe es am 14./15. März die Konferenz "Bildung für
nachhaltige Entwicklung" in Wien, vom 3. bis 5. Mai eine Veranstaltung in Linz zum Thema aktive Bürgerschaft
und Jugend und am 11. und 12. Mai eine Konferenz zur Qualitätssicherung in der Berufsbildung und im Hochschulbereich
in Graz. |