Geladener Wettbewerb für das hundertprozentige Pflegeheim in Innsbruck
Innsbruck (rms) - Ein "großer Schritt weiter" in Sachen "Heim am Hofgarten":
Einstimmig beschloss der Stadtsenat in seiner Sitzung am 25. Jänner das weitere Procedere. "Wir haben
alle möglichen Optionen abgetestet. Jetzt wird zügig an der Umsetzung des Projektes gearbeitet",
so Bgm. Hilde Zach im Pressegespräch nach dem Stadtsenat gemeinsam mit MD Dr. Christoph Platzgummer.
Erschwert wurde die Entscheidungsfindung durch die schwierige "Konfiguration" des Grundstückes
(ohne derzeit konkrete Erweiterungsmöglichkeiten) und des Baukörpers. Das Wohnheim ist aus vier Häusern
zusammengesetzt - ein "insgesamt 130 Meter langer Riegel" mit verschiedenen Niveaus. Haus A, B, und C
sind der ältere Bestand. Das Haus "D" wurde 1994 erstellt.
Das Resümee nach über einer Stunde intensiver Information und Diskussion mit Innsbrucks Stadtplanerin
Arch. Erika Schmeissner-Schmid: Das Heim wird als "reinrassiges Pflegeheim als einziges in der Innenstadt"
(Vizebgm. DI Eugen Sprenger) gebaut - ohne jede Zusatznutzung (bei früheren Planungen in Erwägung gezogen).
Der Standort bleibt. Die zentrale Lage in der Innenstadt, die gute Erreichbarkeit, fußläufig und mit
den öffentlichen Verkehrsmitteln spricht für den Verbleib an der bisherigen Adresse Kaiserjägestraße
12. Für das neue Projekt empfiehlt die Stadtplanung eine "Entdichtung" von derzeit fünf auf
vier Stockwerke, "um die Qualität des Heimes auch bei Bebauung der Nachbargrundstücke zu sichern
und auch aus städteplanerischen Erwägungen".
"Die Nachteile des beschränkten, schlauchartigen Grundstückes werden mit weniger Dichte wettgemacht",
erklärt Bgm Zach. Dafür soll das oberste Stockwerk u.a. mit einer Freiterasse (Wintergarten), einer Cafeteria
oder Therapieräumen aufgewertet werden.
Haus A,B,C werden jedenfalls abgerissen und neu gebaut. Diffiziler ist die Entscheidung für das Haus D. Das
Haus hat eine intakte Bausubstanz (Baujahr 1994) und kostete immerhin 124 Mio. Schilling (inklusive Groß-Waschkücke
und Infrastruktur). Vor der Planung des Gesamtprojektes werden jedenfalls Kosten und eventuelle Vorteile eines
Neubaus oder einer Adaptierung und Sanierung überprüft und einander gegenübergestellt. Für
den Wettbewerb wird eine genaue Zielvorgabe "Neubau oder Adaptierung" vorliegen.
"Wegen der anspruchsvollen Aufgabenstellung soll die Planung im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens erfolgen",
so Innsbrucks Stadtplanerin. Dieser Empfehlung hat sich die Stadtregierung angeschlossen und einen geladenen Wettbewerb
beschlossen. Mit der Umsetzung des Projektes "Heim am Hofgarten" (vom Wettbewerb bis zur Bauaufsicht)
wurde die Innsbrucker Stadtbau betraut. Bgm. Zach: "Die Stadtbau hat die Kapazität und auch das größte
Know-How: Zwei Arbeitsgruppen befassen sich bereits mit dem Bau zweier Heime." Zeithorizont für eine
"zügige Umsetzung" ist die Fertigstellung der Wohnheime Saggen und auf dem Tivoli-Areal., wegen
der Umsiedlung während der Bauzeit.
Eine stille Aktie
Im Zusammenhang mit dem Neubau Heim am Hofgarten wurde (ween einer möglichen Ausdehunng) auch die
Grundstücksfrage im Umfeld thematisiert - vorerst ohne konkrete Ergebnisse. Ankaufsverhandlungen mit dem angrenzenden
Grundstück an der Kaiser-Jägerstraße(im Privatbesitz) blieben erfolglos. Auf der Wunschliste der
Stadt steht das Areal der ehemaligen Bundspolizeidirektion. Neue Perspektiven haben sich nach der Zusammenlegung
von Polizei und Gendarmerie ergeben. "Wir haben jedenfalls das Interesse der Stadt bei der zuständigen
Ministerin Prokop angemeldet", sieht Bgm. Hilde Zach in dem großen Areal eine "stille Aktie"
für städteplanerische Akzente in der Stadt. |