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"Kombilohn" startet mit 1. Februar |
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erstellt am
25. 01. 06
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Bartenstein:
Kombilohn ist weiterer Mosaikstein zur Senkung der Arbeitslosigkeit
Wien (bmwa) - "Der Kombilohn ist ein weiterer Mosaikstein, um die Arbeitslosigkeit in Österreich
zu senken", sagte Arbeitsminister Martin Bartenstein am Dienstag (24. 01.) in Wien, in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit AMS-Vorstand Herbert Buchinger. Der Kombilohn, so Bartenstein weiter, sei "eine Durchgangsstation
zur Vollerwerbstätigkeit" und biete neue Chancen für langzeitbeschäftigungslose Menschen. Das
Kombilohnmodell startet mit 1. Februar.
Laut AMS gebe es derzeit ein Potential von bis zu fünftausend offenen Stellen, die bisher nicht besetzt werden
konnten, weil sie entweder zu gering entlohnt sind oder die Differenz zur Leistung der Arbeitslosenversicherung
zu gering ist, um zur Annahmen der Beschäftigung zu motivieren. Mit dem Kombilohnmodell, so Bartenstein, werde
versucht dieses Potenzial auszuschöpfen und Personen, die unter 25 oder über 45 Jahre alt und länger
als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, auf diese Arbeitsplätze zu vermitteln.
Der Kombilohn beruhe auf einem Sozialpartnerkonsens, so Bartenstein, und werde den von einem Arbeitgeber angebotenen
Bruttobezug für den Arbeitnehmer aus Mitteln des Arbeitsmarktservice auf maximal eintausend Euro aufstocken.
Beim Kombilohn wird dem/der Arbeitnehmer/in die Hälfte des zuletzt gebührenden Arbeitslosengeldes bzw.
der zuletzt gebührenden Notstandshilfe vom AMS zusätzlich zu dem Einkommen aus der neuen Beschäftigung
bis zu einem Jahr ausbezahlt.
Ziel der Aktion sei es nicht, neue Billigarbeitsplätze zu schaffen, vielmehr gehe es darum, vorhandene und
bisher vergeblich angebotene Jobs zu besetzen, so Bartenstein. Selbstverständlich bleiben Kollektivverträge
oder gesetzliche Mindestlöhne gewahrt. Das Modell sei so angelegt, dass es keinen Anreiz gebe, einen bestehenden
- ausreichend entlohnten - Vollzeitjob durch Kombilohn-geeignete Billigjobs zu ersetzen, betonte der Minister.
Sowohl die Aktion selbst als auch jede einzelne Förderung sei zunächst auf ein Jahr befristet, dann werde
es zu einer Evaluierung der Auswirkungen kommen. Im Einführungsjahr werden rund 3.000 Kombilohn-Beschäftigte
erwartet, im Vollausbau sei mit bis zu 5.000 Kombilohn-Beschäftigten zu rechnen. |
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Öllinger: Kombilohn belohnt Unternehmen die zu niedrige Löhne zahlen
Wahltaktischer Humbug statt zukunftsweisender Politik
Wien (grüne) - "Mit öffentlichen Mitteln werden schlechte und schlecht entlohnte Arbeitsverhältnisse
gefördert", kritisiert Karl Öllinger, stv. Klubobmann und Sozialsprecher der Grünen die am
Dienstag (24. 01.) vorgestellten Pläne für das Kombilohnmodell. "Das AMS selbst räumt ein,
dass mit dem Kombi-Lohn-Modell Beschäftigungsverhältnisse gefördert werden sollen, die nur deshalb
nicht besetzt werden können, weil die Unternehmen viel zu niedrige Löhne bezahlen wollen."
Der Kombi-Lohn sei somit nichts anderes als ein Bonus für Unternehmen die zu niedrige Löhne zahlen, meint
Öllinger. Auf diese Weise würden Menschen mit geringer Ausbildung auf schlechten Arbeitsplätzen
ohne Perspektive gehalten, anstatt ihnen über Bildung Zugang zu besseren Arbeitsverhältnissen zu schaffen.
Besonders negativ falle auf, so Öllinger, dass auf diese Weise für Unternehmen in Zukunft ein Anreiz
geschaffen werde, besonders niedrige Löhne zu zahlen, um in den Genuss des Bonus der öffentlichen Hand
zu kommen. "Minister Bartenstein selbst stellt immer fest, dass geringe Ausbildung eine Hauptursache für
Arbeitslosigkeit ist. Statt den Betroffenen über echte Ausbildung und Unterstützung eine Perspektive
zu bieten, schafft der Kombilohn nur jenen eine Perspektive, die für schlechte Arbeitsbedingungen schlechte
Löhne zahlen wollen." Unklar sei, so Öllinger, was mit den betroffenen Menschen nach einem Jahr
geschehe. "Bartenstein scheint das jedoch egal zu sein, weil dann die Nationalratswahlen, für die er
eine Statistikverschönerung benötigt, ohnehin vorbei sind. Das ist keine zukunftsweisende Politik, sondern
wahltaktischer Humbug", so Öllinger abschließend. |
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