Gesundheitsministerium erkennt Integrative Therapie als neue Fachrichtung der Psychotherapie an
- Donau-Universität Krems ist exklusiver Ausbildungsanbieter
Krems (kpr) - Die Integrative Therapie ist ein Psychotherapie-Verfahren, dessen schulenübergreifendes
Konzept individuelle Behandlungswege ermöglicht. Die in den Siebzigerjahren entwickelte Methode wurde nun
vom Ministerium für Gesundheit und Frauen als 20. Psychotherapie-Verfahren in Österreich zugelassen,
die Donau-Universität Krems als erster Ausbildungsträger anerkannt. Die Absolventen der Ausbildung "Integrative
Therapie" erlangen nicht nur die Zulassung als Psychotherapeuten, sondern können auch den international
anerkannten akademischen Grad "Master of Science" (MSc) erwerben.
Die Integrative Therapie wurde in den Siebzigerjahren von Hilarion G. Petzold, Johanna Sieper und Hildegund Heinl
als praktisches Psychotherapieverfahren aus Elementen verschiedener Therapieströmungen wie Psychoanalyse,
Psychodrama, Gestalt- und Bewegungstherapie entwickelt. Die Wirksamkeit aller anerkannten Psychotherapeutischen
Methoden ist in den vergangenen Jahrzehnten in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen worden. Der schulenübergreifende
Ansatz der Integrativen Therapie birgt jedoch einen wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Verfahren: Er bietet
dem Therapeuten ein breiteres Spektrum an Zugangsweisen und Behandlungswegen, da er auf unterschiedliche "Werkzeuge"
zurückgreifen kann. So kommen neben dem verbalen Austausch zwischen Therapeut und Patient etwa kreative Techniken
oder nonverbale Kommunikation zum Einsatz, Einzeltherapie ist ebenso möglich wie Paar- oder Gruppensitzungen.
Je nach Fall und Typ des Patienten wird ein individuelles, maßgeschneidertes Therapiekonzept entwickelt,
das mit Elementen verschiedener Schulen arbeitet. Ziel der Therapie ist es, das Denken, Erleben und Verhalten des
Patienten durch die Bearbeitung aktueller Lebensprobleme, sozialer Netzwerksituationen und unbewusster Konflikte
neu zu organisieren.
Donau-Universität Krems leistet Pionierarbeit in Integrativer Therapie
Die Integrative Therapie wird aufgrund klinisch-empirischer Forschung permanent weiterentwickelt. Einen
"österreichischen Ansatz" hat eine Expertengruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Anton Leitner
und Prof. Dr. Hans Waldemar Schuch vom Zentrum für Psychosoziale Medizin der Donau-Universität Krems
erarbeitet. Dieser wurde bereits erfolgreich in den Lehrplan der Ärzte-Weiterbildung "Psychotherapeutische
Medizin" in Niederösterreich - gemäß dem Ärztegesetz - integriert. Als Ausbildungszweig
nach dem Psychotherapiegesetz konnte die Integrative Therapie bislang allerdings nicht angeboten werden. Fünf
Jahre lang hat sich Anton Leitner für die Anerkennung der Integrativen Therapie eingesetzt. "In zahlreichen
anderen Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien, den Niederlanden und
Neuseeland wird die Integrative Therapie seit vielen Jahren gelehrt", so der Leiter des Zentrums für
Psychosoziale Medizin, "nun können wir das erfolgreiche Verfahren endlich auch in Österreich anbieten."
Ab sofort kann die Ausbildung zum Psychotherapeuten für Integrative Therapie in einem siebensemestrigen Studium
an der Donau-Universität Krems absolviert werden. Zulassungsvoraussetzung ist das abgeschlossene Psychotherapeutische
Propädeutikum. |