Nach Pannenrekorden im Osten neue Spitzenwerte im Süden  

erstellt am
24. 01. 06

Auch in Kärnten und in der Steiermark bringt Kälte ARBÖ-Pannenfahrer zum Schwitzen - Moderne Dieselfahrzeuge sind vom Einfrieren nicht gefeit
Wien (arbö) - Während sich die Panneneinsätze in Wien, Niederösterreich und im Burgenland nach den gestrigen Rekordwerten am Dienstag (24. 01.) früh unvermindert fortsetzen, bringt die Eiseskälte nun auch die ARBÖ-Pannenfahrer in der Steiermark und in Kärnten kräftig zum Schwitzen.

Allein im Raum Graz trafen zwischen sieben und acht Uhr früh über 100 Anrufe von ARBÖ-Mitgliedern ein, berichtet Walter Fabian, Geschäftsführer des ARBÖ Steiermark. Neben Starthilfe gibt es verstärkt Probleme mit der Elektronik. Neben der Kälte stellt auch der heutige Nachtslalom in Schladming, bei dem die ARBÖ-Unicars im Einsatz sind, eine große Herausforderung dar.

Bei Minus siebzehn Grad und strahlend blauem Himmel sind in Kärnten die ARBÖ-Pannenfahrer seit heute Früh in Dauereinsatz. "Neben der üblichen Starthilfe sind bei uns eingefrorene Türen das größte Problem", teilt Werner Komposch, ARBÖ-Pannenfahrer in Klagenfurt mit. Entweder die Türen lassen sich nicht öffnen oder nicht mehr schließen. Gegenmittel: die Gummiteile der Türen mit einem geeigneten Mittel oder mit Hirschtalg einschmieren.

Im Osten hält das rekordverdächtige Pannenaufkommen unvermindert an. Weit über 2.000 Pannen werden es gestern wohl gewesen sein, für genaues Zählen hat aber niemand Zeit. Im Burgenland und in Niederösterreich hat der ARBÖ-Pannendienst seine Schicht früher als sonst begonnen. "Heute in der Früh mussten wir auffallend vielen Zeitungszustellern Starthilfe leisten", erzählt Ing. Rudolf Leeb, Geschäftsführer des ARBÖ Burgenland. Knapp bis Mitternacht waren die ARBÖ-Pannenhelfer gestern unterwegs, um einen neuen Pannenrekord abzuarbeiten. "Seit 1998 habe ich noch nie so einen Tag erlebt", merkt Leeb an.

Sowohl im Burgenland als auch in Niederösterreich sind ARBÖ-Helfer gestern und heute früh eingesprungen, obwohl sie eigentlich einen freien Tag gehabt hätten. Manche von ihnen griffen sogar auf ihre Privatfahrzeuge zurück, um Starthilfe zu geben. "Alles was Räder hat, fährt" fasst Franz Peiffer Betriebsleiter des ARBÖ Niederösterreich die Lage zusammen. Für die ARBÖ-Pannenfahrer bedeutet das: auch bei arktischen Temperaturen ohne Handschuhe Schrauben schrauben, kurze Pausen, stundenlange Einsätze bei schwierigsten Straßenverhältnissen. "Manche gehen dabei bis zu ihrer körperlichen Leistungsgrenze", so Pfeiffer.

Wie sauer gewordene Milch, die das Sieb verstopft
Auch in Wien gab es kurze Nächte für die ARBÖ-Pannenfahrer, die bis tief in die Nachtstunden versucht haben, den ARBÖ-Mitgliedern zu helfen. Heute früh ging es dann gleich wieder weiter. In solchen Notsituationen sind Wartezeiten trotzdem unvermeidlich. "In Wien gibt es auffallend viele relativ neue Dieselfahrzeuge, die während der Fahrt einfrieren", berichtet Herbert Hübner, Geschäftsführer des ARBÖ Wien. Der Grund dafür ist leicht zu finden: Gerade die modernen Diesel-Fahrzeuge sind mit Dieselfilter mit besonders feinen Poren ausgestattet, die sich beim "Ausflocken" des Dieseltreibstoffs besonders rasch verstopfen.

"Das muss man sich vorstellen wie sauer gewordene Milch, die das Sieb verstopft. Je feinmaschiger das Sieb, desto leichter die Verstopfung" erklärt Gottfried Moser, technischer Schulungsleiter des ARBÖ. Sein dringender Rat: "Unbedingt nachschauen, welcher Fließverbesserer vom Hersteller empfohlen wird und sich diesen besorgen."
     
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