Wien (bmwa) - Der luxemburgische Kulturminister François Biltgen und der
österreichische Wirtschaftsminister Martin Bartenstein haben am Montag (23. 01.) in Wien ein luxemburgisch-
österreichisches Abkommen über bilaterale Beziehungen im audiovisuellen Bereich unterzeichnet.
Für die Filmwirtschaft beider Länder bedeutet dies, dass Filme, die von luxemburgischen und österreichischen
Filmemachern koproduziert werden, wie inländische Filme behandelt werden, sobald sich einer der Partner mit
zumindest 20 Prozent an den Gesamtkosten beteiligt,. Die Produzenten erhalten damit vollen Zugang zu den jeweiligen
nationalen staatlichen Vergünstigungen, etwa steuerlicher Natur oder im Bereich der Filmförderung.
Nach Québec, Kanada, Frankreich und Deutschland ist dies die fünfte Koproduktionsvereinbarung, die
das Großherzogtum Luxemburg abgeschlossen hat, während in Österreich ähnliche Abkommen mit
Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien und Kanada in Kraft stehen.
Minister Biltgen zeigte sich sehr erfreut über die künftig noch engere Zusammenarbeit mit der österreichischen
Filmindustrie: „Die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sind hervorragend. Eine Vorreiterrolle als
Bindeglied zwischen unseren beiden Staaten steht Bady Minck zu, die als Luxemburgerin schon seit Jahren sowohl
in Österreich als auch in Luxemburg ihr künstlerisches Talent unter Beweis stellt. Wir erhoffen uns durch
das Abkommen eine zahlenmäßige Steigerung der Produktionen, aber auch zusätzlich einen Austausch
in den Bereichen Promotion, Verleih und Weiterbildung".
Auch Minister Bartenstein hob die Bedeutung des Abkommens für eine Vertiefung der filmwirtschaftlichen Beziehungen
beider Länder hervor: "Die Filmwirtschaft ist einer jener Bereiche, in denen Luxemburg und Österreich
europaweit eine über die Größe der Länder hinaus gehende Bedeutung besitzen; so kommen rund
15% der europäischen Filme, die in heimischen Kinos laufen, aus Österreich. Anspruchsvolle Filme sind
eine kulturelle Visitenkarte für jedes Land; gleichzeitig muss sich aber die Filmbranche wie jeder andere
Wirtschaftszweig im Wettbewerb bewähren. Internationale Kooperationen und grenzüberschreitende Aktivitäten,
die auch in diesem Bereich unverzichtbar für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sind, werden
durch unser Abkommen gefördert und erleichtert. Die Filmwirtschaft ist damit weiterhin ein unverzichtbarer
Bestandteil unserer kulturellen Identität ebenso wie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber. Ich
freue mich auf viele spannende und erfolgreiche Koproduktionsprojekte!"
In den letzten Jahren sind Produktionen wie IM ANFANG WAR DER BLICK, HURENSOHN, DER HENKER, FAST FILM in Zusammenarbeit
zwischen Luxemburg und Österreich entstanden. Zur Zeit wird PERL ODER PICA, eine Koproduktion zwischen Amour
Fou und Red Lion, inszeniert von Pol Cruchten und gefördert vom Film Fund Luxemburg wie dem Österreichischen
Filminstitut und dem Wiener Filmfonds, in Wien fertig gestellt. |