Wirtschaftliche Entwicklung der Regionen Österreichs  

erstellt am
24. 01. 06

Burgenländische Regionen konnten dank eines überdurchschnittlichen Wachstums seit 1995 aufholen
Wien (statistik austria) - Wien liegt gemessen am BIP pro Kopf (regionales Bruttoinlands- produkt je EinwohnerIn, nominell) mit einem Wert von 39.500 Euro im Jahr 2003 nach wie vor mit Abstand an der Spitze und deutlich über dem Österreichwert von 28.000 Euro pro Kopf. Nach Wien folgen die Landeshauptstadt-Regionen Linz-Wels (35.600 Euro), Salzburg und Umgebung (34.000 Euro) und Graz (32.900 Euro); an fünfter Stelle folgt die Region Wiener Umland-Südteil mit 31.100 Euro. Dies geht aus Berechnungen der Statistik Austria zu den für die EU-Politik relevanten NUTS 3-Regionen1 Österreichs hervor. Nur zwölf der 35 NUTS 3-Regionen lagen über dem Österreichschnitt, die übrigen 23 Regionen darunter. Die Regionen, in denen die Landeshauptstädte liegen, erreichen durchwegs ein überdurchschnittliches BIP pro Kopf, einzige Ausnahme ist das Nordburgenland mit einem Wert von 22.100 Euro. Unter den zwölf besten Regionen sind u. a. noch das Tiroler Unterland und die Region Bludenz–Bregenzer Wald zu finden. (s. Grafik 1)


Zu den Regionen mit den niedrigsten BIP pro Kopf-Werten gehören die Gebiete in den nördlichen, östlichen und südlichen Randlagen Österreichs. Im Norden sind dies die an Tschechien grenzenden Regionen Mühlviertel und Weinviertel, wobei das Mühlviertel mit 14.800 Euro den niedrigsten Wert aller Regionen aufweist und damit nur etwas mehr als die Hälfte des Österreichdurchschnitts erreicht. Im Osten sind es das Mittel- und das Südburgenland, im Südosten bzw. Süden die Oststeiermark, die West- und Südsteiermark und Unterkärnten. Die genannten östlichen und südöstlichen Regionen, die an Ungarn bzw. Slowenien grenzen, weisen BIP pro Kopf Werte zwischen 16.300 Euro (Südburgenland) und 18.700 Euro (Unterkärnten) auf; sie konnten dank eines überdurchschnittlichen (nominellen) BIP-Wachstums im Zeitraum 1995–2003 aufholen, und sind bereits näher an der Österreichschnitt herangerückt. Dagegen entwickelten sich die Regionen im nördlichen Nieder- und Oberösterreich unterdurchschnittlich.

Das durchschnittliche jährliche (nominelle) Wachstum des Bruttoregionalprodukts im Zeitraum 1995 bis 2003 lag in Österreich bei 3,3%. Die drei wirtschaftsstärksten NUTS 3-Regionen Wien (3,2%), Linz-Wels (3,3%) und Graz (3,4%) entwickelten sich um den Österreichschnitt. Wien hat mit einem regionalen BIP von rd. 62,9 Mrd. Euro und einem Österreichanteil von fast 28% im Jahr 2003 die mit Abstand größte Wirtschaftsleistung der NUTS 3-Regionen. Die zweitgrößte Region Linz-Wels kommt mit einem Bruttoregionalprodukt von ca. 18,9 Mrd. Euro auf ca. 8% des gesamtösterreichischen BIP, Graz (regionales BIP 2003 von 12,1 Mrd. Euro) erreicht 5%. Die kleinsten Regionen Lungau, Mittelburgendland und Außerfern erreichen jeweils nicht einmal 0,5% des Österreichwertes.

Das Mittelburgenland wies mit einer durchschnittlichen jährlichen BIP-Wachstumsrate von knapp über 5% das stärkste Wachstum im Beobachtungszeitraum auf, gefolgt vom Tiroler Oberland mit 4,7%. Auf Zuwachsraten von über 4% kamen auch noch das Tiroler Unterland, Steyr-Kirchdorf, das Nordburgenland, Unterkärnten sowie die Oststeiermark und die West- und Südsteiermark. (s. Grafik 2) Die Landeshauptstadt-Regionen Innsbruck, Salzburg und Umgebung und Klagenfurt-Villach wiesen mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von unter 3% nur eine unterdurchschnittliche Entwicklung auf. Die wachstumsschwächsten Regionen Weinviertel und Osttirol wiesen im Beobachtungszeitraum ein durchschnittliches jährliches BIP-Wachstum von knapp unter bzw. über 2% auf.

     
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