Kritik an Bahn-Verbindung Nordtirol-Osttirol  

erstellt am
06. 02. 06

LR Steixner und LR Widmann testen Pendler-Strecke
Innsbruck (lk) - Die für Personen-Nahverkehr zuständigen Landesräte Anton Steixner und Thomas Widmann (Südtirol) testeten am Freitag (03. 02.) die Zugverbindung von Innsbruck über Südtirol nach Lienz. Anlass dafür ist die vermehrte Kritik von Pendlern. Die Züge seien oft verspätet, ungenügend beheizt und veraltet. „Nach Prüfung der Situation zeigt sich, dass die Probleme auf dieser Stecke verschiedene Ursachen haben. Die Verspätungen sowie der zeitweise Ausfall der Heizung sind allerdings hauptsächlich auf veraltete Lokomotiven zurückzuführen“, erklärt heute LR Steixner.

Störanfällige Lokomotiven
Auf der Strecke Innsbruck-Lienz werden drei Lokomotiven der Baureihe 1822 sowie Diesellokomotiven der Baureihe 2043 eingesetzt. „Die 1822er waren ursprünglich Prototypen, von denen es nur fünf Stück gibt. Sie sind dementsprechend störanfällig, die Ersatzteilsituation ist gelinde gesagt `schwierig´. Die 2043er sind 30 Jahre alte Diesellokomotiven, auch hier ist die Ersatzteil-Situation schwierig“, weiß Steixner.

Mögliche Lösungen
Kurzfristige Lösungs-Ansätze sind der Einsatz besserer Lokomotiven und die Verbesserung des Fahrplanes (ab Dezember 2006 wäre es möglich, drei Züge von Innsbruck mit kurzem Aufenthalt am Brenner nach Lienz durchzuschalten), damit die Fahrzeit von Innsbruck nach Lienz verkürzt wird. „Wir wollen auf dieser Strecke eine der modernsten Lokomotiven Europas – die Siemens Dispolok 189 - einsetzen. Ein zuverlässiges Modell, das in Italien bereits die Genehmigung für den Güterverkehr hat“, sagt Steixner. Eine Lösung des Problems ist ohne Italien jedoch nicht möglich: Um bessere Lokomotiven einsetzen zu können, benötigen diese eine Zulassung für den Personen-Verkehr auf italienischen Strecken sowie eine Ausnahme-Genehmigung für das Befahren der Pustertalstrecke. „Auf der Pustertalstrecke gilt eine Gewichts-Beschränkung. Die 189er wiegt etwa 87 Tonnen. Ohne die Genehmigung dürfte sie lediglich bis 50 km/h fahren. Der Fahrplan wäre damit unmöglich einzuhalten“, erklärt Steixner.

LR Widmann sichert Unterstützung zu
Auch die Autonome Provinz Bozen - Südtirol ist an einer Verbesserung der Verbindung interessiert. Der für Personen-Nahverkehr zuständige LR Thomas Widmann hat diesbezüglich seine Unterstützung zugesagt und wird versuchen, ehest möglich die Genehmigungen für die Siemens 189 zu bewirken.
     
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