Bartenstein: Enge Kooperation mit Rumänien beim Pipeline-Projekt Nabucco   

erstellt am
06. 02. 06

Bartenstein empfängt rumänischen Wirtschaftsminister Ioan-Codrut Seres zu Arbeitsgespräch in Wien
Wien (bmwa) - Wirtschaftsminister Martin Bartenstein hat am Freitag (03. 02.) in Wien seinen rumänischen Amtskollegen Wirtschaftsminister Ioan-Codrut Seres zu einem Arbeitsgespräch getroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Vorbereitungen Rumäniens auf den bevorstehenden EU-Beitritt und das Gaspipeline-Projekt "Nabucco".

Bartenstein bekräftigte neuerlich das Interesse Österreichs an einem termingerechten Beitritt Rumäniens am 1.1.2007. Die Entscheidung der EU 25 werde auf Basis eines Monitoring Berichtes fallen, den die EU-Kommission im Mai dieses Jahres vorlegen wird. In Österreich sei mit dem Abschluss der Ratifikation des Beitrittsvertrages noch im 1. Halbjahr 2006 zu rechnen.

Bartenstein hat gegenüber Seres auch das ausdrückliche Interesse Österreichs an einer möglichst raschen Fertigstellung der so genannten "Nabucco-Pipeline" angesprochen, einer Gaspipeline vom Kaspischen Raum durch die Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich. Gerade die jüngste Versorgungskrise im Zusammenhang mit dem russisch-ukrainischen Gasstreit habe die Notwendigkeit neuer Versorgungsquellen und -leitungen vor Augen geführt. Seres und Bartenstein haben im Rahmen des Gesprächs eine enge Kooperation bei diesem wichtigen Projekt vereinbart.
Wirtschaftsdaten

Die österreichisch-rumänischen Wirtschaftsbeziehungen zeigten in den letzten Jahren eine überaus dynamische Entwicklung. So haben sich die österreichischen Exporte nach Rumänien seit 1995 fast versiebenfacht und im Jahr 2004 bereits einen Wert von rund 1.235 Millionen Euro erreicht. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um + 21,1 %. In den ersten elf Monaten des Vorjahres setzte sich der überaus positive Trend mit einer Zunahme der Exporte nach Rumänien um + 21,2% gegenüber der Vergleichsperiode fort.

Auch die rumänischen Lieferungen nach Österreich haben sich in den vergangenen Jahren äußerst positiv entwickelt. Nachdem im Jahr 2003 bereits ein Wert von rund 593,5 Millionen Euro erreicht wurde, sind im vergangenen Jahr die rumänischen Importe mit einem Zuwachs von + 21,7 % auf 722,3 Millionen Euro weiterhin stark angestiegen. In den ersten elf Monaten des Vorjahres wiesen die Einfuhren aus Rumänien eine Steigerung von + 6,2% gegenüber dem Vergleichszeitraum aus.

Österreich gilt auch als wichtigster Investor in Rumänien. Mit der Übernahme von 62 Prozent der rumänischen Großbank BCR (Banca Comerciala Romana) durch die Erste Bank für 3,75 Milliarden Euro im vergangen Jahr liegt Österreich derzeit mit einer Gesamtinvestitionssumme von mehr als 5 Milliarden Euro deutlich an erster Stelle der ausländischen Investoren in Rumänien.

Insgesamt gibt es bereits 4.000 österreichische Investments in Rumänien in allen Wirtschaftsbereichen. Neben der OMV gelten österreichische Unternehmen als Marktführer u.a. in den Branchen Bier (Brau Union), Zucker (Agrana) und Kartonageverpackungen.
     
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