Finanzieller Druck soll Angebot nicht diktieren
Wien (pte) - Im Rahmen der com.sult 06, die am Donnerstag (02. 02.) in Wien Top-Manager aus
der ganzen Welt zusammengeführt hat, diskutierte eine hochkarätige Runde über die Zukunftstrends
der Medien- und Telekommunikationstechnologien und der daraus resultierenden Chancen. Dabei waren sich die Diskutanten
einig: "Botschaften müssen es wert sein, transportiert zu werden. Es kommt auf den Inhalt an", wie
Francis Ford Coppola, berühmter Filmemacher, Hotelbetreiber und Weinbauer, in der Diskussion um das immer
größer werdende Medienangebot betonte.
Das Problem jedoch sei, dass zu wenig brauchbarer Content erzeugt wird. Alexander Wrabetz, CFO des ORF, ging auf
diese Problematik ein. "Es gibt zu viele Kanäle und zu wenig Inhalt. Es wird in Zukunft darauf ankommen,
ein Umfeld zu schaffen, um Content produzieren zu können", so Wrabetz, was in kleineren Ländern
wie etwa Österreich schwierig sei. Wrabetz betonte in diesem Zusammenhang die wichtige Rolle des staatlichen
Rundfunks, der ein derartiges Umfeld zur Verfügung stelle.
Die Trends werden sich auch in Zukunft rasant und vor allem auch oft unvorhersehbar ändern. Die Industrie
werde sich parallel dazu mitverändern und durch die neuen Technologien neue Möglichkeiten vorfinden,
so René Obermann, CEO von T-Mobile International, in der Diskussion, der betonte, dass die Unternehmen in
Zukunft deutlich stärker konsumentenorientert agieren müssen. Auf die Kostenbremse stieg jedoch Gernot
Schieszler, Vice President Finance der Telekom Austria AG: "Jedes Unternehmen hat Visionen, was zukünftige
Technologien und Trends betrifft, doch wir müssen auch auf das finanzielle Ergebnis schauen. Investitionen
sind nur dort möglich, wo Gewinne zu erwarten sind", so Schieszler.
Die Verflechtung zwischen Telekommunikationsdiensten und der Medienwelt wird in den nächsten Jahren immer
stärker werden. "Dennoch haben alle Bereiche ihre eigene Genetik und sind komplett verschieden. Es wäre
zu bedauern, wenn dabei der finanzielle Druck, also das Geschäftsergebnis, im Vordergrund steht und dadurch
das Angebot diktiert", so Wrabetz in der Diskussion. Abschließend mahnte Claus Hipp, Managing Director
der Hipp GmbH & Co. Vertrieb KG, ein: "Wichtig erscheint mir, dass man nicht nur über die neuen Technologien
an sich redet, sondern auch überlegt, was man damit anfangen kann. Man muss in der zunehmenden Informationsflut
darauf achten, nur wesentliche Inhalte zu vermitteln", so Hipp. |