Neue Medien-Technologien: Auf den Inhalt kommt es an  

erstellt am
03. 02. 06

Finanzieller Druck soll Angebot nicht diktieren
Wien (pte) - Im Rahmen der com.sult 06, die am Donnerstag (02. 02.) in Wien Top-Manager aus der ganzen Welt zusammengeführt hat, diskutierte eine hochkarätige Runde über die Zukunftstrends der Medien- und Telekommunikationstechnologien und der daraus resultierenden Chancen. Dabei waren sich die Diskutanten einig: "Botschaften müssen es wert sein, transportiert zu werden. Es kommt auf den Inhalt an", wie Francis Ford Coppola, berühmter Filmemacher, Hotelbetreiber und Weinbauer, in der Diskussion um das immer größer werdende Medienangebot betonte.

Das Problem jedoch sei, dass zu wenig brauchbarer Content erzeugt wird. Alexander Wrabetz, CFO des ORF, ging auf diese Problematik ein. "Es gibt zu viele Kanäle und zu wenig Inhalt. Es wird in Zukunft darauf ankommen, ein Umfeld zu schaffen, um Content produzieren zu können", so Wrabetz, was in kleineren Ländern wie etwa Österreich schwierig sei. Wrabetz betonte in diesem Zusammenhang die wichtige Rolle des staatlichen Rundfunks, der ein derartiges Umfeld zur Verfügung stelle.

Die Trends werden sich auch in Zukunft rasant und vor allem auch oft unvorhersehbar ändern. Die Industrie werde sich parallel dazu mitverändern und durch die neuen Technologien neue Möglichkeiten vorfinden, so René Obermann, CEO von T-Mobile International, in der Diskussion, der betonte, dass die Unternehmen in Zukunft deutlich stärker konsumentenorientert agieren müssen. Auf die Kostenbremse stieg jedoch Gernot Schieszler, Vice President Finance der Telekom Austria AG: "Jedes Unternehmen hat Visionen, was zukünftige Technologien und Trends betrifft, doch wir müssen auch auf das finanzielle Ergebnis schauen. Investitionen sind nur dort möglich, wo Gewinne zu erwarten sind", so Schieszler.

Die Verflechtung zwischen Telekommunikationsdiensten und der Medienwelt wird in den nächsten Jahren immer stärker werden. "Dennoch haben alle Bereiche ihre eigene Genetik und sind komplett verschieden. Es wäre zu bedauern, wenn dabei der finanzielle Druck, also das Geschäftsergebnis, im Vordergrund steht und dadurch das Angebot diktiert", so Wrabetz in der Diskussion. Abschließend mahnte Claus Hipp, Managing Director der Hipp GmbH & Co. Vertrieb KG, ein: "Wichtig erscheint mir, dass man nicht nur über die neuen Technologien an sich redet, sondern auch überlegt, was man damit anfangen kann. Man muss in der zunehmenden Informationsflut darauf achten, nur wesentliche Inhalte zu vermitteln", so Hipp.
     
zurück