Vom Nerv der Zeit und der frohesten Botschaft morgens im Radio
Wien (epd Ö) - „Beim Auto sind wir beim Nerv unserer Zeit“, sagte der Wiener Superintendent,
Mag. Hansjörg Lein, bei der Pressekonferenz zu „Autofasten, heilsam in Bewegung kommen“ am Mittwoch (01. 02.)
in Wien. Die „froheste Botschaft“, die das Radio morgens verkünden könne, sei, „dass alle Straßen
frei sind“. Auch wenn er selber wieder ein Auto habe – „berufsbedingt“ – gehöre es doch zu den besten Entscheidungen
seines Lebens, als er vor Jahren sein Auto verkaufte. „Das war eine richtige Befreiung.“ Lein gehe es aber nicht
darum, das Auto zu verteufeln, „denn viele Menschen brauchen ein Auto. Autofasten bedeutet doch umdenken und vor
allem umhandeln. Wenn wir einen Tag pro Woche nicht ins Auto steigen, ist das schon ein Erfolg“, so der Superintendent.
Auch Bischofsvikar Karl Rühringer will „kein Feindbild Auto aufbauen“. Das Fasten biete aber die Gelegenheit,
neue und andere Lebensqualitäten zu entdecken: „Gehe ich einen Weg zu Fuß, für den ich vorher mein
Auto benutzt habe, entdecke ich die Schönheit der Natur, nehme die Häuser wahr und sehe die Menschen
um mich herum.“ Daher habe Autofasten auch eine „soziale Komponente“, denn hier zeige sich, „wie ich mich Mitmenschen
und der Schöpfung gegenüber verhalte“. Nicht zuletzt sei die Zukunftsperspektive zu bedenken: „Welche
Welt hinterlassen wir den nachfolgenden Generationen?“ Hier seien die Kirchen gefragt, denn „den Kirchen geht es
immer um die Menschen. Daher ist es gut, dass diese Aktion ökumenisch organisiert ist.“
Den eigenen Lebensstil verändern
„Ich möchte Mut machen und einladen, am Autofasten teilzunehmen“, sagte der Umweltbeauftragte der
Evangelischen Superintendenz Wien, Pfarrer Mag. Michael Meyer. Meyer unterstrich, dass selbst das Einkaufen mit
dem Autoverkehr zu tun habe, denn nicht nur der Weg zum Einkaufszentrum werde mit dem Auto zurückgelegt, auch
die Waren werden häufig viele Kilometer durch Europa mit Kraftfahrzeugen gefahren. Auf die „massiven Auswirkungen
des Autoverkehrs auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen“ wies die Umweltbeauftragte der Erzdiözese
Wien, Dr. Evelyn Hödl, hin. „Es geht darum, den eigenen Lebensstil zu verändern.“
„Wir finden die Idee fantastisch und freuen uns, dass wir uns daran beteiligen können“, sagte Werner Molik
vom Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). Molik betonte, dass alle 45 Verbundpartner „mit im Boot sind bei dieser Aktion“.
Auf die neuen und besseren Nahverkehrszüge, „deren Beschleunigungswerte leicht mit einem Sportwagen mithalten
können“, wies Mag. Karl Zöchmeister, Leiter des ÖBB-Regionalmanagements Ost, hin. Ebenso werde das
Nahverkehrsnetz ständig verbessert: „Sie können aus dem Umland annähernd bis zum Stephansdom mit
den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.“
Die ökumenische Aktion „Autofasten, heilsam in Bewegung kommen“ beginnt am 1. März und endet am 17. April.
Anmelden können sich Interessierte bei www.autofasten.at. Wer einen der Preise wie etwa 300 Tickets für
den VOR und den Verkehrsverbund Niederösterreich-Burgenland oder eines von drei Fahrrädern gewinnen möchte,
muss sich spätestens bis zum 17. Februar anmelden. Alle angemeldeten Personen erhalten gratis das „Mitmachheft“
zugesendet. |