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Spenden-Absetzbarkeit |
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erstellt am
01. 02. 06
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Arbeitsgruppe einigt sich in Teilbereichen
Konsens über Modell - Benachteiligung wichtiger Spendenzwecke weiterhin im Raum.
Wien (iögv) - Die Arbeitsgruppe zur Spenden-Absetzbarkeit im Finanzministerium hat am Montag
(30. 01.) mit einem Konsens über eine konkretes Steuer-Modell ihre Arbeit abgeschlossen. Die Absetzbarkeit
von Spenden soll, basierend auf dem gültigen Modell für Wissenschaft und Forschung auf andere gemeinnützige
Zwecke ausgeweitet werden. Darauf einigten sich die Vertreter von Non Profit Organisationen und Finanzminister
Karl Heinz Grasser.
Noch kein Konsens konnte in der Frage der begünstigten Spenden-Zwecke gefunden werden: Das Finanzministerium
geht weiterhin von einem engen Begriff der Mildtätigkeit aus, was eine grobe Benachteiligung von Spenden für
andere, insbesondere ökologische und Tierschutz-Zwecke bedeuten würde. "Die IÖGV als Vertreterin
von Spendenorganisationen aus allen gemeinnützigen Bereichen lehnt eine Unterscheidung in "gute"‚
und "böse"‚ Spenden und die Abwertung von Spenden für Ökologie und Tierschutz klar ab,"
hält Dieter Hernegger, Geschäftsführer der IÖGV fest.
Die IÖGV begrüßt das heute von Finanzminister Grasser geäußerte Ziel, die Spenden-Absetzbarkeit
zügig umzusetzen und noch im Frühjahr einen Gesetzesentwurf vorzulegen. Die IÖGV begrüßt
insbesondere seine Aussage, das Finanzministerium sei bereit, die Bereiche Ökologie und Tierschutz in der
weiteren Erarbeitung eines Entwurfs mit zu berücksichtigen.
Umweltschutz-, Artenschutz- und Tierschutzorganisationen wie GLOBAL2000, WWF, Greenpeace und VIER PFOTEN, fürchten
allerdings von der Politik vergessen zu werden, nachdem Minister Grasser heute vor der Presse nur mehr noch von
der geplanten Absetzbarkeit für soziale, humanitäre und Hilfsorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit
sprach. "Gerade am Beispiel des Tsunami vor über einem Jahr haben wir gesehen, wie wichtig Umweltschutz
ist und dass ohne diesen ein Menschenschutz nicht möglich ist", hält die Geschäftsführerin
des WWF, DI Dr. Hildegard Aichberger, fest. "In Gebieten wo es intakte Korallenriffe und Mangrovenwälder
gab, konnte die Wucht der tödlichen Welle erheblich eingebremst und so der Schaden für die Menschen beträchtlich
minimiert werden." "Umweltschutz schafft die Basis für sozialen Frieden", hält auch Greenpeace-Geschäftsführer
Dr. Bernhard Drumel fest.
"Beim geplanten Gesetz zur Absetzbarkeit von Privat- und Unternehmensspenden dürfen die Umweltschutzorganisationen
sowie die Tier- und Artenschutzorganisationen nicht vergessen werden", halten GLOBAL2000, WWF, Greenpeace
und VIER PFOTEN unisono fest. So können positive Anreize zur weiteren Förderung der Spendenbereitschaft
der ÖsterreicherInnen gesetzt werden. Die IÖGV schätzt die Kosten der Spenden-Absetzbarkeit (d.h.
den Steuerausfall) auf ca. 40 Millionen Euro pro Jahr. Umfragen lassen auf ein deutliches zusätzliches Spendenpotenzial
bei höheren Einkommensbeziehern und Jüngeren schließen, mittelfristig geht die IÖGV von ca.
25 Prozent zusätzlichem Spendenwachstum durch diese Maßnahme aus.
Kurzfristig würde die Spendenabsetzbarkeit zwar ein Minus in der Kassa des Finanzministers bringen, aber bereits
mittelfristig bewirkt das vermehrte Spendenaufkommen einen höheren Wohlfahrtseffekt und damit ein finanzielles
Plus für alle. "Österreich ist gemeinsam mit Finnland Schlusslicht in der EU, was die Möglichkeit
einer Absetzbarkeit von Spenden betrifft. Hier besteht enormer Nachholbedarf", halten die IÖGV und seine
Mitglieder aus dem Umweltschutzbereich, GLOBAL2000, WWF, Greenpeace und VIER PFOTEN, abschließend fest.
Eine Einschränkung von absetzbaren Spenden auf ausgewählte mildtätige Zwecke würde eine Zwei-Klassen-Gesellschaft
unter den Hunderttausenden Spenderinnen und Spendern bedeuten und einige der beliebten Spenden-Zwecke in Österreich
diskriminieren. "Eine solche willkürliche Beschränkung ist für die IÖGV nicht vorstellbar
und widerspricht auch den internationalen Vorbildern", so Dieter Hernegger, Geschäftsführer der
IÖGV. |
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Matzetter: Endlose Geschichte wird als Wahlzuckerlvariante weiter vertagt
Alternativvorschlag der SPÖ bessere Lösung - Hilft auch Kleinstspendern
Wien (sk) - "All das, was die Regierung Schüssel in den letzten sechs Jahren nicht
zusammengebracht hat, wird jetzt im Tagesrhythmus angekündigt, dass es vielleicht kommen soll", so SPÖ-Budget-
und Finanzsprecher Christoph Matznetter zur am Montag (30. 01.) erfolgten "Einigung" bei der steuerlichen
Absetzbarkeit von Spenden. Finanzminister Grasser hat für Mai einen Gesetzesentwurf angekündigt, umgesetzt
werden soll das freilich frühestens Mitte der nächsten Gesetzgebungsperiode. "Eine endlose Geschichte
wird als Wahlzuckerlvariante weiter vertagt", so Matznetter.
Hier fehlt es an Konzept und Klarheit, wie in so vielen anderen Bereichen", setzte Matznetter fort. Das derzeitige
Grasser-Konzept hält er für unausgegoren, weil einerseits wiederum wichtige Bereiche ausgenommen werden
(z.B. Spenden für Tierschutz- und Umweltschutzorganisationen), andererseits weil es für einen wesentlichen
Anteil der Spender keine Unterstützung ihrer Spendenleistung bedeutet.
Millionen von Steuerpflichtigen, v.a. die Hundertausenden PensionistInnen, deren Einkommen in der Regierungszeit
von Kanzler Schüssel real so weit gesunken sind, dass sie unter der Steuerfreigrenze liegen, haben nichts
von der Neuregelung. "Die kleine Pensionistin mit 800 Euro Pension, die 80 Euro für ein Kinderdorf oder
Licht ins Dunkel spendet, ist Minister Grasser völlig egal, denn ihr hilft das Modell in der vorgeschlagen
Forum nicht", argumentiert Matznetter.
Überdies gibt er zu bedenken, dass Österreich eine Spendernation ersten Ranges ist. "Wer meint,
die Österreicher mit Steuervorteilen, die umso höher sind, je mehr Einkommen jemand hat, dafür erst
ködern zu müssen, beleidigt in Wirklichkeit die Großherzigkeit der Bevölkerung, ihnen ist
wichtig, dass der Staat diese Spendenbereitschaft anerkennt", sagte Matznetter.
Daher sei das Alternativ-Konzept der SPÖ, das letztlich auf eine Einführung des britischen Systems hinausläuft,
weitaus besser. Dabei wird nicht abhängig von der Steuerprogression dem Spender eine Rückvergütung
geleistet, sondern ein pauschaler Steuerbetrag an die gemeinnützige oder mildtätige Einrichtung zur Erhöhung
des Spendenvolumens überwiesen. "Freigiebige Spender wollen, dass die von ihnen geförderte Sache
unterstützt wird, und sind nicht auf der Jagd nach persönlichen Steuervorteilen", argumentiert Matznetter.
Wenn nach diesem Modell jede Spende mit 40 Prozent zugunsten der Organisation erhöht wird, wäre jede
Spende gleich viel wert und sichergestellt, dass auch diese Mittel der gemeinnützigen bzw. mildtätigen
Sache zugute kommen, erläuterte der SPÖ-Finanzsprecher. Er kündigte an: "Die SPÖ wird
diesen Vorschlag konkretisieren und als Alternative zu den unausgegorenen Grasser-Vorschlägen in den parlamentarischen
Prozess einbringen."
"Wieder einmal zeigt sich, dass die Regierung und Finanzminister Grasser zu sachlichen, guten Maßnahmen
nicht einmal bei der Ausgabe von Wahlzuckerln in der Lage sind", schloss Matznetter. |
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Wattaul: Für rasche Spenden-Absetzbarkeit
Steuerliche Spenden-Absetzbarkeit darf nicht als Vorwahlzuckerl des Finanzministers missbraucht
werden
Wien (bzö) - Der BZÖ-Landesobmann von Niederösterreich und Nationalratsabgeordnete
Anton Wattaul begrüßte die Einigung auf ein Modell zur steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden und sprach
sich für eine möglichst rasche Umsetzung aus. Er forderte in diesem Zusammenhang den Finanzminister auf,
diese Spenden-Absetzbarkeit so rasch als möglich zuzulassen. Alles andere wäre reines Wahlkampfgeplänkel,
so Wattaul.
"Die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden ist schon lange Zeit überfällig. Es kann nicht sein,
dass Spenden für Privatmuseen steuerlich begünstigt werden und Spenden für Not leidende Menschen
nicht. In fast allen Länder der EU-15 gibt es Regelungen, die es erlauben, Spenden in inhaltlich wesentlich
umfassenderen Sinn von der Steuer abzusetzen als dies gegenwärtig in Österreich der Fall ist", erläuterte
Wattaul.
Es sei dies völlig unverständlich sowohl für Spendenwillige als auch für die Initiatoren sozialer
Projekte, zumal sich das Spendenvolumen laut IHS-Studie, die vom damaligen Sozialminister Herbert Haupt in Auftrag
gegeben wurde, im Privatspendenbereich um 2,5 % und im Firmenbereich um bis zu 10 % steigern würde. Durch
diesen Spendenanstieg würde der Steuerausfall in wenigen Jahren kompensiert werden.
"Diese Spendenerleichterung darf all den vielen für unser Land so wichtigen sozialen Einrichtungen nicht
länger vorenthalten werden", meinte der Landesobmann und fordert den Finanzminister auf, seiner sozialpolitischen
Verantwortung nachzukommen und diese Maßnahme raschest umzusetzen. |
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Glawischnig: Spendenabsetzbarkeit sofort umsetzen
Umwelt- und Tierschutzorganisationen müssen ebenfalls berücksichtig werden
Wien (grüne) - Nach der Tsunami-Katastrophe wurde die Regierung dazu gedrängt, Spenden
absetzbar zu machen. "Die Bereitschaft dazu ist aber bis heute nur eine verbale, während die Spendenbereitschaft
der Bevölkerung immer wieder überwältigend ist. Das zeigt die heutige Ankündigung von Finanzminister
Grasser, dass eine Absetzbarkeit erst nach der nächsten Wahl kommen soll. Das ist völlig unverständlich",
so Eva Glawischnig, stv. Bundessprecherin der Grünen. Bei einer intelligenten Gestaltung könnte der Steuerausfall
minimiert werden, wendet Glawischnig gegen Grasser ein, der wegen des zu erwartenden Steuerausfalls die Absetzbarkeit
nicht mehr in dieser Legislaturperiode machen will.
Völlig unverständlich sei auch, dass die Umwelt- und Tierschutz-NGOs nicht berücksichtigt werden.
"Diese setzen sich genau so für übergeordnete Ziele ein, die dem Allgemeinwohl dienen, wie Organisationen,
die sich für soziale und humanitäre Zwecke oder für Entwicklungszusammenarbeit engagieren",
begründet Glawischnig. |
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