Bundesministerin Gehrer stellte heute im Europäischen Parlament ihre Schwerpunkte für
den Forschungsbereich vor
Straßburg (bmaa) - Wissenschaftsministerin Elisabeth Gehrer präsentierte am Dienstag (31. 01.)
im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie die Zielsetzungen der österreichischen EU-Präsidentschaft
im Forschungsbereich. Besonders wichtig sind die Verhandlungen zum 7. EU-Rahmenforschungsprogramm.
"Das 7. Rahmenprogramm ist das Herzstück der Forschungsförderung auf EU-Ebene. Ein rascher Beschluss
des 7. Rahmenforschungsprogramms wäre ein Zeichen für die Handlungsfähigkeit der Europäischen
Union und würde eine erhöhte Planbarkeit für die Forscherinnen und Forscher in den nächsten
Jahren ermöglichen", so Gehrer wörtlich.
Das 7. Rahmenforschungsprogramm besteht aus vier Säulen. Der Bereich "Kooperationen" macht grenzüberschreitende
Forschungsprojekte in verschiedenen Themenbereichen möglich. In der Kategorie "Ideen" werden Mittel
für eine verstärkte Förderung der Grundlagenforschung aufgebracht. Die Einrichtung eines Europäischen
Forschungsrates ist vorgesehen. Die Säule "Menschen" unterstützt vor allem junge Forscherinnen
und Forscher und im Bereich "Kapazitäten" soll die Forschungsinfrastruktur in ganz Europa gefördert
werden. Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt stellt die internationale Zusammenarbeit mit den Westbalkanstaaten
dar - eine Steuerungsgruppe auf EU-Ebene ist vorgeschlagen worden.
Einmal mehr betonte Ministerin Gehrer die Wichtigkeit der Lissabon-Strategie: "Forschung, Innovation und Bildung
sind Ecksteine für den Erfolg der Lissabon-Strategie." Es sei jedoch hervorzuheben, dass dies ein Engagement
sowohl auf europäischer Ebene als auch auf Ebene der Mitgliedsstaaten erfordere, so Gehrer weiter. Österreich
liegt im Bereich Forschung und Entwicklung an der Spitze der Europäischen Union. Die Forschungsquote liegt
mit 2,35 % weit über dem europäischen Durchschnitt von 1,9 %. Erklärtes Ziel ist es, bis 2010 eine
Quote von 3% zu erreichen.
"Ein wichtiges Beispiel für die notwendige Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ist die Erforschung
von seltenen Krankheiten. Ein Mitgliedsland allein ist oft zu klein und besitzt zu wenige Möglichkeiten für
eine effiziente Erforschung, das ist nur in einer größeren Gemeinschaft möglich", analysiert
Gehrer die Vorteile einer intensiveren Zusammenatbeit in Europa. Österreich werde diese Initiative daher verstärkt
thematisieren. Heute erhielt Elisabeth Gehrer im Europäischen Parlament große Unterstützung für
dieses Anliegen.
"Die Mitgliedsstaaten der EU haben es geschafft, durch wirtschaftliche Kooperation Wachstum und Wohlstand
zu heben. Das ist ein gutes Beispiel, dass man gemeinsam stärker ist als alleine", schloss Gehrer. |