Verteidigungsminister Platter präsentiert neues Verpflegssystem
Wien (bmlv) - Verteidigungsminister Günther Platter hat am Dienstag (31. 01.) in Wien das neue
Verpflegssystem "Cook and Chill" vorgestellt. Im Rahmen der Reform des Österreichischen Bundesheeres
wurde auch der Bereich der Verpflegsversorgung einer eingehenden Prüfung und Beurteilung unterzogen. Platter:
"Wichtig war uns vor allem, eine gesündere Ernährung unserer Soldatinnen und Soldaten zu erreichen."
"Mit dem Verfahren Cook and Chill bleiben bis zu 30% mehr Nährstoffe und Vitamine in den Nahrungsmitteln
erhalten", ergänzt Ernährungswissenschafter Mag. Georg Frisch. Stabswachtmeister Siegfried Kabasser
berichtete aus der Praxis und stellte das System vor.
Durch ein neues Küchenkonzept soll einerseits eine gesündere Kost, andererseits eine bessere und effizientere
Auslastung der Küchen erreicht und der Personaleinsatz optimiert werden.
Cook & Chill ist ein Verfahren in der Speisenversorgung, bei der die Komponenten der Speisen im herkömmlichen
Verfahren gegart und unmittelbar nach einer ca. 75 prozentigen Zubereitung einem Schnellkühlprozess (nicht
mit Tiefkühlen zu verwechseln) unterzogen werden. Damit wird der Garprozess unterbrochen. Anschließend
werden die Produkte verpackt und bei ca. 4GradC gelagert.
Die Speisen werden unmittelbar bevor die Verpflegsteilnehmer den Speisesaal betreten, endgültig fertig gekocht.
Dadurch werden lange Warmhaltezeiten vermieden und der Erhalt an Vitaminen und Nährstoffen bleibt gewährleistet.
Die SoldatInnen können sich durch die Komponentenverpflegung aus bis zu fünf verschiedenen Hauptspeisen
ihre Speisenabfolge (zB: Fleisch, Fisch, Geflügel, Vegetarisch, Süßspeise) selbst zusammenstellen.
Dazu wird ein reichhaltiges Angebot an Suppen, Salaten und Beilagen angeboten. Als Dessert gibt es meist Obst der
Saison.
Zur Zeit werden bundesweit eine Großküche(Wien), 94 Truppenküchen und 116 Verpflegsausgabestellen
betrieben. Durch die innerbetriebliche Optimierung wird der Betrieb bundesweit auf 11 Großküchen, 13
Truppenküchen und 77 Verpflegsausgabestellen reduziert.
Durch das neue Verpflegungskonzept kommt es zu keinem Personalabbau im Bereich der Bediensteten. Einsparungspotenzial
ergibt sich lediglich aus der Reduzierung von Grundwehrdienern.
Nach Einführung des neuen Verpflegssystems im Großraum Wien haben sich die Verpflegsanmeldungen innerhalb
eines Monates um mehr als 100% erhöht, die Rückmeldungen der Verpflegsteilnehmer waren überwiegend
positiv. Ende 2006 wird der Probebetrieb auf die Steiermark ausgedehnt, um weitere Erfahrungen zu sammeln. |