Öffentlicher Verkehr könnte auch in dünn besiedelten Gebieten attraktiver werden
Wien (gsv) - Die Österreichische Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen
(GSV) schlägt die Einrichtung von Bürgerbussen als Nahverkehrslösung für frequenzschwache Linien
vor. Durch den Einsatz ehrenamtlicher Fahrerinnen und Fahrer ließen sich Strecken bedienen, die kommerzielle
Verkehrsunternehmen nicht wirtschaftlich befahren können.
Rechtsträger solcher Lösungen sollten Vereine sein, deren Mitglieder sich bereit erklären, mit Kleinbussen
unentgeltlich einen Linienverkehr zu betreiben. Streckenführung und Fahrpläne dieses regulären öffentlichen
Verkehrsmittels wären mit den regionalen Verkehrsverbünden gemeinsam zu entwickeln. Die Öffentliche
Hand sollte die Fahrzeuge bereit stellen und die Betriebskosten übernehmen. Voraussetzung für die Zulassung
als Fahrerin oder Fahrer wäre ein Führerschein der Klasse B und ein ärztliches Attest als Eignungsnachweis.
"Lippenbekenntnisse und Forderungen nach Verkehrsverlagerungen machen den Öffentlichen Personennahverkehr
nicht attraktiver. Notwendig sind innovative, auch unkonventionelle Konzepte", betont der Präsident der
GSV, Richard Schenz. "Das Prinzip des Bürgerbusses spricht das Engagement von Menschen an, die sich für
andere Menschen einsetzen wollen."
Die Idee zu dieser Nahverkehrslösung stammt ursprünglich aus Großbritannien. In Deutschland wird
ein solches System im Rahmen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg bereits erfolgreich betrieben, hebt die GSV
anschließend hervor. |