Morak und Reding forcieren rasche Umsetzung europaweiter e-Government Services - Internet muss
für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein
Wien (bpd) - „Das i2010 Programm der europäischen Kommission ist eine unverzichtbare Initiative,
um allen europäischen Bürgerinnen und Bürgern die Beteiligung an der Informationsgesellschaft zu
erleichtern. Wir möchten damit für möglichst viele Unionsbürger das Internet zugänglich
machen. Das Internet soll eine Technik für alle sein. Daher müssen wir gerade von öffentlicher Seite
danach trachten, dass wir alle Anwendungen benutzerfreundlich ausgestalten und Amtswege auf elektronischem Weg
schnell und unbürokratisch anbieten können“, so Staatssekretär Franz Morak am Freitag (10. 02.)
anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft
und Medien. Anlass dafür war die heutige Konferenz e-Government for all Europeans in Wien. Bereits gestern
hatte der Schwerpunkt mit der Fachkonferenz Trust in the Net begonnen.
„Die Informations-, Kommunikations- und Medienindustrie ist eine der am stärksten wachsenden Wirtschaftsbranchen.
Alleine zwischen 2000 und 2003 trug die Wachstumsrate im IKT Sektor zu mehr als 25 Prozent des Produktivitätswachstums
in Europa bei. Das Breitband als Transportweg für Informationen und Dienstleistungen ist die Autobahn der
Zukunft. Der österreichische EU-Ratsvorsitz unterstützt daher aktiv die europäische Kommission bei
der Umsetzung der i2010 Strategie“, so der Staatssekretär.
Die Entwicklung eines europäischen Identitätsmanagements müsste als „magisches Dreieck“ gesehen
werden, betonte der Staatssekretär: Es gehe darum, die „richtige Balance zwischen dem technologisch Möglichen,
dem politisch- und sozial Wünschenswerten so wie der Akzeptanz in der Bevölkerung zu finden“. Als Beispiele
für eine gelungene Umsetzung führte der Staatssekretär die österreichischen Projekte „e-card“,
„help.gv.at“ die „A1 Signatur“ und das Projekt der Stadt Graz für eine Online Antragstellung zur Erlangung
eines Gehbehindertenausweis an, die auf der Pressekonferenz vorgeführt wurden. An all diesen Beispielen werde
auch deutlich, „welchen Zusatznutzen die Bankkarte, die e-Card und die A1-Signatur haben“, so der Staatssekretär.
„Es ist ein kulturpolitisches Thema, wie wir miteinander kommunizieren. Die Themendigitalisierung und Informationsgesellschaft
sind zu wichtig, um sie ausschließlich den Technikern zu überlassen. Wir müssen in Zukunft verstärkt
auch die Bewusstseinsbildung in allen Berufsbereichen für die Chancen dieser neuen Technologie vorantreiben.
Aufgabe der Politik ist es hier, auch Ängste zu nehmen und Sicherheit geben“ so der Staatssekretär.
Kommissarin Reding hob die Rolle Österreichs im „europäischen Projekt“ hervor und lobte die „beispielhaften
Initiativen“ Österreichs für eine Informationsgesellschaft für alle: Es gelte Vertrauen in e-Government
auf die politische Tagesordnung zu setzen und den Fahrplan für die europaweite elektronische Identifikation
und Authentisierung elektronischer Dokumente voranzutreiben. „Technologieförderung ist für mich Arbeit
für die Bürgerinnen und Bürger, zum Beispiel im Bereich e-Health, Menschenrechte, Demokratie. Bürger
und Unternehmen benötigen sichere und vertrauenswürdige Behördendienste“, betonte Reding. Die Kommissarin
kündigte an, im Frühjahr dieses Jahres gemeinsam mit ihren Kolleginnen, Neeli Kroes, Kommissarin für
Wettbewerb, Mariann Fischer Boel, Kommissarin für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie Danuta
Hübner, Kommissarin für Regionalpolitik, eine Initiative „Zugang für alle“ zu starten.
Abschließend betone Reding, dass ihr „sowie der österreichischen Präsidentschaft auch die Frage
der Inhalte sehr am Herzen liegt“ und verwies auf die CEO-Konferenz Film Online am 20. und 21. Februar in Wien
sowie auf durch die österreichische Präsidentschaft initiierte Konferenz „Content for Competiveness“
Anfang März in Wien. „Das trifft genau die Frage der integrativen Informationsgesellschaft und die Umsetzung
der i2010 Strategie“ so Reding. |