"Kunst und Bau"-Projekt beim Festspielhaus Bregenz  

erstellt am
13. 02. 06

Cerith Wyn Evans und Gottfried Bechtold gestalten sieben Meter hohe Skulptur am Vorplatz und Lichtinstallation am Haus
Brezenz (pzwei) - Projekte des in London lebenden Cerith Wyn Evans und des Vorarlbergers Gottfried Bechtold haben den „Kunst am Bau“-Wettbewerb für das Festspielhaus Bregenz gewonnen. Bechtold wird eine sieben Meter hohe Skulptur am Vorplatz realisieren, Evans hat eine Lichtinstallation entworfen, die direkt am Haus angebracht wird.

Sechs internationale Künstlerinnen und Künstler waren zum „Kunst und Bau“-Projekt für die derzeit laufende Sanierung des Festspielhaus Bregenz eingeladen worden. Die Jury schlug in ihrer Entscheidung gleich zwei Projekte zur Realisierung vor.

„Das sei ein absolutes Highlight für die Kunst- und Kulturszene des Landes“, zeigte sich der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart bei einer Pressekonferenz am Freitag erfreut. Kulturstadträtin Judith Reichart und Baustadtrat Roland Frühstück lobten „die sehr hohe Qualität der eingereichten Arbeiten“.

Baum als nackte Frau. Gottfried Bechtold entwarf für den Vorplatz eine sieben Meter hohe Bronzeskulptur, die in einem für den Vorplatz geplanten Brunnen steht. Als „Baum, der aussieht wie eine nackte Frau“, beschrieb Bechtold bei der Pressekonferenz die Arbeit.

„Ich habe versucht, eine Antipode darzustellen zu dem was da vorne (im Haus, Anm.) passiert – nämlich eine Aufführung. Das Werk ist meines Erachtens eine Anti-Aufführung“, so der renommierte Vorarlberger Künstler. Deshalb habe er mit Bronze ein klassisches Material gewählt, das auch bei Wind und Wetter weitgehend unverändert bleibt.

Lichtgeschwindigkeit sichtbar gemacht. Cerith Wyn Evans schuf für den Wettbewerb eine Installation aus weißem Neonlicht mit dem Schriftzug „299.792.458 m/s“ - die Lichtgeschwindigkeit. Die Installation wird direkt auf dem Haus angebracht und kann in unterschiedlichen Formen wahrgenommen werden – das Lichtobjekt selbst, als Reflektion in Fensterscheiben und im Wasser, als Schatten, etc.

„Cerith Wyn Evans stellt die Lichtgeschwindigkeit, eine Konstante, der tatsächlichen Veränderung gegenüber, die jeden Tag passiert“, schilderte der Bregenzer Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz. Die Lichtinstallation nehme auch direkt Bezug auf die lichtdurchflutete Architektur des generalsanierten Festspielhauses. Fetz kündigte an, er wolle trotz der Kürze der Zeit versuchen, bis zur Eröffnung des Hauses am 7. Juli eine Ausstellung der Arbeiten von Cerith Wyn Evans in Bregenz zu organisieren.

Aufwertung für den Vorplatz. Für den Vorsitzenden der Projektkommission für die Sanierung des Hauses, den Vizepräsidenten der Bregenzer Festspiele Wilhelm Muzyczyn „erfährt der Festspielhaus-Vorplatz eine große Aufwertung“ durch die Neugestaltung und das „Kunst und Bau“-Projekt. Er zeigte sich zudem erfreut, dass es gelungen sei, mit dem Budget von rund 350.000 Euro gleich zwei Kunstwerke zu realisieren.
     
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