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Arbeitsmarkt-Fördermittel |
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erstellt am
10. 02. 06
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Öllinger:
Kritik an Ausdünnung durch Regierung
Wien (grüne) - Eine "dramatische Ausdünnung" der Mittel für die aktive Arbeitsmarkt-Politik
hat der stzv. Klubobmann und Sozialsprecher der Grünen Karl Öllinger am Donnerstag der Regierung vorgeworfen.
Die Aufwendungen seien zwar in den vergangenen Jahren nominell gestiegen, pro Arbeitslosen/r sei aber deutlich
weniger ausgegeben worden, sagte Öllinger bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (09. 02.). Im Gegensatz
zu Regierung und SPÖ sprechen sich die Grünen auch für eine Öffnung des Arbeitsmarktes für
Ost-Arbeitskräfte aus.
Das Thema Arbeitslosigkeit wird am Montag bei einer von der SPÖ beantragten Sondersitzung des Nationalrates
Thema sein. Im Vorfeld wollte man mit der "Regierungspropaganda" aufräumen, wie es die Grünen
nennen. Gemeint sind die Arbeitsmarkt-Statistiken. Öllinger: Die Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik
seien zwischen 2001 und 2004 von 910 Mio. Euro auf 1,539 Mrd. Euro angestiegen. Der Großteil dieses Anstiegs
gehe aber auf die Altersteilzeit zurück, gleichzeitig sei die Zahl der arbeitslosen Menschen im Jahresdurchschnitt
von 204.000 auf 244.000 gestiegen, im Jahr 2005 waren es sogar 253.000.
Die Fördermittel pro geförderter Person seien daher von 3.145 Euro im Jahr 2001 auf 2.364 Euro im Jahr
2004 und schließlich auf 2.137 Euro im Vorjahr gesunken, rechnete Öllinger vor. Pro Person seien im
Jahr 2005 also nominell nur mehr 68 Prozent der Mittel des Jahres 2001 aufgewendet worden. Im nächsten Jahr
werde der Wert etwa 75 Prozent betragen. Einen dramatischen Rückgang gebe es vor allem im Bereich der Qualifizierungsmaßnahmen,
so Öllinger. Er forderte daher mehr Mittel für die Arbeitsmarkt-Politik und einen Umstieg von einer "quantitativen"
auf eine "qualitative" Förderpolitik.
Blockade bei Übergangsfristen löst Schwarzarbeit- und Scheinselbständigen-Probleme nicht
Als einzige Partei sind die Grünen auch klar für eine Öffnung des Arbeitsmarktes für
die neuen EU-Mitglieder, was auch von der EU-Kommission gefordert wurde. Die Regierung lehnt das ab und wird die
Übergangsfristen bis Ende April 2009 verlängern. Das löse die Probleme bei der Schwarzarbeit und
der Scheinselbstständigkeit - vor allem im Bau- und Pflegebereich - aber nicht, meinte Öllinger dazu.
Bei der Pflege hätte man ohne die Ost-Arbeitskräfte überhaupt einen "Notstand", so der
Grün-Politiker. In Verbindung mit Begleitmaßnahmen würde er den Arbeitsmarkt daher bereits jetzt
öffnen. Eine dieser Begleitmaßnahmen wäre für ihn ein Mindest-Lohngesetz bzw. ein Generalkollektivvertrag,
um Niedriglohnangeboten entgegenzuwirken. Dort solle ein Brutto-Mindestlohn von etwa sieben Euro pro Stunde festgelegt
werden. Außerdem wäre im Falle der Ost-Öffnung eine eigene Behörde zur Kontrolle der Arbeitszeiten
nötig, so Öllinger. |
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Schabl: Jugendarbeitslosigkeit ist dramatisch
St. Pölten (spi) - Wenn junge Menschen die Folgen einer verfehlten Politik ausbaden müssen,
hat das einen besonders bitteren Beigeschmack. Eine Steigerung der Arbeitslosigkeit von knapp 37 Prozent unter
den 15 bis 25-Jährigen verzeichnet die Statistik in Niederösterreich seit dem Amtsantritt von Bundeskanzler
Schüssel. "Das Heer von jungen Menschen ohne Arbeit steigt unvermindert weiter. Derzeit stehen fast 10.000
ohne Jobs auf der Straße. Eine dramatische Entwicklung, die das Versagen der Regierung und ihrer Helfershelfer
am Arbeitsmarkt einmal mehr dokumentiert", kritisiert der Vorsitzende der FSG-Fraktion im ÖGB Niederösterreich,
LR Emil Schabl, den steilen Anstieg in den letzten Jahren.
Spätestens mit dem Ende der Semesterferien stehen wieder unzählige Schulabgänger vor der Herausforderung,
sich eine Lehrstelle zu suchen. Ein Unterfangen, das zunehmend weniger Aussicht auf Erfolg hat. Jugendarbeitslosigkeit
ist ein Problem, über das nicht einfach der "Mantel des Schweigens" geworfen werden darf. Zu sehr
sind die Folgewirkungen für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft fatal. "Die Jugend hat sich
faire Chancen verdient. Eine fundierte Ausbildung gehört dazu genauso wie ein sicherer Lehrstellenplatz",
fordert LR Schabl.
Die Trendumkehr am Arbeitsmarkt wird diese Bundesregierung nicht mehr schaffen. Sie hat mit ihrer Politik auf der
ganzen Länge versagt, die Rekordarbeitslosigkeit ist ein klarer Beweis. "Mit einer hohen Arbeitslosigkeit
sind halt die arbeitenden Menschen in diesem Land einfacher unter Druck zu setzen. Hier wird auf dem Rücken
der Bevölkerung eine Politik betrieben, die jedes Gespür für die Situation von Menschen ohne Arbeit
vermissen lässt", so Schabl abschließend. |
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Stummvoll: Keine Rede von Ausdünnung der Fördermittel
Wien (övp-pk) - "Das Thema Arbeitsmarktpoltik ist zu ernst, um damit politisches Kleingeld
machen zu wollen. Von einer Ausdünnung der Fördermittel kann keine Rede sein. Die Grünen müssen
zur Kenntnis nehmen, dass 285 Millionen Euro zusätzlich in die Hand genommen werden und diese Mittel gezielt
und substanziell eingesetzt werden", sagte ÖVP-Finanzsprecher Dr. Günter Stummvoll am Donnerstag
(09. 02.) in Richtung des Grünen Sozialsprechers Öllinger.
Die Kritik von Öllinger greife komplett ins Leere, denn die Regierung habe mit der Beschäftigungsinitiative
für die richtige nachhaltige Maßnahme gesorgt. "Hier geht es um die Schwerpunkte Qualifizierung
von Jugendlichen (z.B. Nachholen des Hauptschulabschlusses), um den Schwerpunkt Frauen (z.B. Eingliederunsbeihilfen
für Wiedereinsteigerinnen) und um den Schwerpunkt Pflege- und Gesundheitsberufe. Gemeinsam mit dem Kombilohn-Modell
werden hier insgesamt zusätzlich 61.500 Personen gefördert, der Aufwand beläuft sich auf rund 285
Millionen Euro. Die Bundesregierung investiert im Vergleich mit dem Jahr 1999 zwei Mal soviel in den Bereich der
Arbeitsmarktförderungen", so Stummvoll, der darauf hinwies, dass diese Schwerpunkte auf eine Vier-Parteien-Einigung
zurückzuführen seien.
Der ÖVP-Finanzsprecher ging auch auf die Öllinger-Forderung nach einer Verkürzung der Übergangsfristen
für den heimischen Arbeitsmarkt ein: "Die Ankündigung von Minister Bartenstein, die Übergangsfristen
drei Jahre zu verlängern ist zu begrüßen. Es ist eine gute Entscheidung, das Recht in Anspruch
zu nehmen, die Übergangsfristen vorläufig bis 2009 zu verlängern. Damit wird eine wichtige Maßnahme
gegen den momentan nicht verkraftbaren Zustrom aus den Nachbarländern im Falle einer Arbeitsmarktöffnung
gesetzt." Die Linie der ÖVP sei klar: "Die Reduktion der Arbeitslosigkeit hat Vorrang vor der Öffnung
des Arbeitsmarktes für neue ausländische Arbeitskräfte", so Stummvoll abschließend. |
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