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Kärntner Ortstafel-Debatte |
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erstellt am
09. 02. 06
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LH Haider: Politische Lösung ist notwendig
Ortstafeln in Bleiburg und Ebersdorf laut neuer Verordnung aufgestellt
Bleiburg (lpd) - In Bleiburg wurden am Mittwoch (08. 02.) unter großem medialen Interesse
Ortstafeln der neuen Verordnung entsprechend aufgestellt. Landeshauptmann Jörg Haider und Verkehrslandesrat
Gerhard Dörfler waren bei der Aufstellung der Tafeln vor Ort und betonten die notwendige Korrektur durch die
Neuaufstellung. Die bisherige Ortstafel "Bleiburg-Ebersdorf" war bereits abmontiert, einige Meter weiter
war die neue, nur auf "Ebersdorf" lautend, aufgestellt worden.
Auch am Ortsbeginn bzw. -ende von Bleiburg wurden die Tafeln, lautend auf "Bleiburg", von den Arbeitern
der zuständigen Straßenbauabteilung Lavamünd neu und um einige Meter versetzt aufgestellt. "Der
rechtsgültige Zustand ist damit wiederhergestellt", betonten Haider und Dörfler. Wie Haider betonte
habe der Verfassungsgerichtshof diesen Fehler übersehen, denn eine Ortsbezeichnung " Bleiburg-Ebersdorf"
habe es nie gegeben. Die alte Verordnung sei damit aufgehoben, nunmehr sei der rechtsgültige Zustand mit einsprachigen
Ortstafeln wiederhergestellt, so Haider.
Auch bei den weiteren von Schnellfahrern ausgelösten und beim VfGH anhängigen Verfahren werde man neue
Ortstafeln in dieser Form aufgrund von neuen Verordnungen aufstellen, falls nicht eine politische Lösung zustande
komme, bekräftigte Haider. Das Problem sei, dass sich der Verfassungsgerichtshof gesetzgeberische Kompetenzen
zuordne, was ihm nicht zustehe. Haider sagte, dass man sich nicht von einem Raser und Rechtsbrecher zwingen lassen
könne, zweisprachige Ortstafeln aufzustellen. |
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Darabos fordert Anfechtung durch Bundesregierung
Kanzler Schüssel kann sich nicht länger verstecken
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos greift die Aussagen von VfGH-Präsidenten
Korinek am Mittwoch (08. 02.) auf und fordert von Kanzler Schüssel die Anfechtung jener Verordnung, die
LH Haider als Grundlage für das Verrücken der Ortstafeln heranzieht. "Kanzler Schüssel wird
sich nicht mehr länger verstecken können. Die von seinem Koalitionspartner bis zum Exzess betriebenen
Winkelzüge zur Verhinderung der verfassungsrechtlich erforderlichen zweisprachigen Ortstafeln duldet kein
Wegsehen mehr", so Darabos.
Dass Kanzler Schüssel nicht einmal selbst Stellung beziehe, sondern seine Pressesprecherin vorschickte, sei
bezeichnend. Wenn es aus dem Kanzleramt völlig zu recht heiße, die Verschiebung von Ortstafeln sei nicht
die Lösung des Problems, dann müsse man erwidern: "Schüssels Untätigkeit ist auch nicht
die Lösung des Problems."
Schüssels Hilflosigkeit sei auch im Zusammenhang mit der EU-Präsidentschaft Österreichs peinlich.
"Der Bundeskanzler soll die gesamte EU repräsentieren und schafft es nicht einmal in Österreich,
dem geltenden Recht zu genügen", so der SPÖ-Bundesgeschäftsführer abschließend. |
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Martinz: Landeshauptmann schüttet Öl ins Feuer
Ortstafel-Verrück-Aktion wird wieder neue Urteile des Verfassungsgerichtshof hervorrufen.
Landeshauptmann und Raser Vouk spielen sich in die Hände
Klagenfurt (övp-ktn) - "Der eine kann ohne den anderen nicht leben und so spielen sich
der Landeshauptmann und Auto-Freak Rudi Vouk in der Ortstafel-Frage schön in die Hände. Übrig bleiben
das Ansehen des Landes Kärnten und seine Bevölkerung", sagt VP-LPO Josef Martinz am Mittwoch (08. 02.)
anlässlich der Ortstafel-Verrück-Aktion durch den Landeshauptmann in Bleiburg.
"Ein guter Landeshauptmann verbindet und ist für alle da. Ein anderer verrückt Ortstafeln und schüttet
damit Öl ins Feuer", so Martinz. Wie wolle der Landeshauptmann jemals einen Kompromiss in der Ortstafel-Frage
zustande bringen, wenn er Ortstafeln ausgräbt, provoziert und die Menschen gegen einander aufhetzt?, fragt
Martinz.
Einmal mehr werde mit der Verrück-Aktion klar, dass dem BZÖ Ruhe und Frieden innerhalb der Bevölkerung
völlig egal sei. Laut Martinz brauche Kärnten eine politische Lösung in der Ortstafel-Diskussion
und zwar dringend und dafür seien alle Kräfte zu bündeln. |
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Scheuch gratuliert LH Haider zum Verrücken der Ortstafeln
In der Ortstafelfrage kann es nur eine politische Lösung gemeinsam mit der Bevölkerung
und der Volksgruppe geben
Wien (bzö) - Bündnissprecher DI Uwe Scheuch hat das Ortstafelverrücken durch Landeshauptmann
Dr. Jörg Haider am Mittwoch (08. 02.) ausdrücklich begrüßt. "Ich gratuliere dem
Landeshauptmann, dass er in so kurzer Zeit das VfGH-Erkenntnis vom Dezember 2005 in rechtlicher Sicht umgesetzt
hat. Der wichtige Unterschied ist, dass auch die neue Verordnung einsprachige Ortstafeln beinhaltet, denn in dieser
Frage kann es nur eine politische Lösung gemeinsam mit der Bevölkerung geben. Und genau dafür werden
wir sorgen", so der Bündnissprecher.
Für Scheuch ist das Versetzen von Ortstafeln auf Grundlage einer neuen Verordnung die einzig richtige Reaktion
in dieser Angelegenheit. Denn ansonsten würde man dem Verfassungsgerichtshof gesetzgeberische Kompetenzen
zubilligen, die ihm nicht zustehen. "Es kann nicht sein, dass der VfGH zwar klar festgestellt hat, dass zweisprachige
Ortstafeln nicht individuell einklagbar sind aber gleichzeitig über den Umweg von Beschwerden der Ortsgebietraser
rund um Vouk ständig die Aufstellung weiterer zweisprachiger Ortstafeln erzwingen will", so der Bündnissprecher.
Daher werde das BZÖ unter Landeshauptmann Haider eine politische Lösung unter Einbeziehung der Bevölkerung
und der slowenischen Volksgruppe erarbeiten, damit der soziale Friede im Land gewahrt bleibe. "Diese Lösung
wollen wir durch ein Verfassungsgesetz absichern, damit den rasenden Rechtsbrechern ein für alle am das Handwerk
gelegt ist. Wir hoffen hier auf die Vernunft der anderen Parteien."
Scheuch verweist auf die vorbildliche und auch international gelobte Minderheitenpolitik unter Landeshauptmann
Haider und die wirtschaftlichen Impulse, die Haider gerade im von der Ortstafeldiskussion betroffenen Unterkärntner
Raum setzt. "Das geht vom Bau der Lippitzbachbrücke, der nur durch Haider und die Unterstützung
des BZÖ-Infrastrukturministers Gorbach möglich wurde, bis zur Errichtung eines Kompetenzzentrums für
alternative Energie in Bleiburg. Zusammen mit der Förderung zweisprachiger Kindergärten und Schulen und
den Kulturförderungen sind das Maßnahmen, für die die überwiegende Anzahl der Kärntner
Slowenen dem Landehauptmann dankbar sind. Übrig bleiben die Scharfmacher vom Rat der Kärntner Slowenen
rund um Grilc und Vouk, die die slowenischsprachige Bevölkerung aufzusticheln versuchen und an gar keiner
Lösung interessiert sind. Zum Glück vertreten diese Personen nur eine kleine Minderheit der Kärntner
Slowenen", so Scheuch abschließend. |
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Klement: Haiders "lustiges Ortstafelverrücken" ist nur Teil einer großen schwarz-orangen
Inszenierung
Landeshauptmann will mit Aktionismus über seine Versäumnisse hinwegtäuschen
Wien (fpd) - "Wenn Jörg Haider heute sein lustiges Ortstafelverrücken beginnt, sollte
jedem klar sein, daß das nur Teil einer großen, mit Wolfgang Schüssel abgesprochenen Inszenierung
ist", meinte FPÖ-Generalsekretär Karlheinz Klement, der auch geschäftsführender Obmann
der FPÖ-Kärnten ist.
In Wahrheit beginne Haider, den Rechtsstaat zu untergraben, kritisierte Klement. Der Spruch des Verfassungsgerichtshofs
liege seit 2001 auf dem Tisch. Und seit damals habe es Haider mit seinen schwarzen Kumpanen verabsäumt, eine
gesetzliche Regelung herbeizuführen. Jetzt flüchte sich Haider in puren Aktionismus und versuche, über
seine Versäumnisse hinwegzutäuschen.
Die FPÖ-Kärnten vermutet, daß Haider nach der nächsten Wahl ganz rasch wieder umfallen werde
und unverzüglich weitere Ortstafeln aufstellen werde. "Haider ist nur an der Show interessiert",
stellte Klement klar. "Eine innere Beziehung zu diesem Thema hat er überhaupt nicht. Es würde uns
gar nicht wundern, wenn er nach den nächsten Wahlen plötzlich zweisprachige Ortstafeln für ganz
Kärnten fordert." Abschließend verlangte Klement eine neue Volksgruppenerhebung in Kärnten. |
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Van der Bellen: Verrückung der Ortstafeln inakzeptable Aktion Haiders
Dringender Handlungsbedarf für BK Schüssel
Wien (grüne) - "Die Verrückung und Neuaufstellung der einsprachigen Ortstafel in Bleiburg
ist eine weitere inakzeptable Aktion von LH Haider", kritisiert Alexander Van der Bellen, Bundessprecher der
Grünen. Haider glaube offenbar, er könne sich aussuchen, welche Erkenntnisse des VfGH er befolgen könne
und welche ignorieren. "Der Verfassungsjurist Haider verhöhnt den Rechtsstaat. Die Aktion in St. Kancian,
wo er ja bereits eine Ortstafel um ein paar Meter verrückt hat, hat er offensichtlich noch geheimgehalten.
In Bleiburg zelebrierte er dies jetzt als feierlichen Akt", so Van der Bellen weiter. "Dass BK Schüssel
ihm das durch seine Säumnis bei Erlassung der neuen Topographieordnung ermöglicht ist wirklich skandalös.
Statt sich konsequent zu verschweigen sollte Schüssel endlich handeln", schließt Van der Bellen. |
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