waff bietet Förderungen und Unterstützung für 1.400 Klein- und Mittelbetriebe;
sofort Info-Hotline 217 48/870
Wien (Rk) - "Höhere Qualifikation und damit hochwertige und sichere Arbeitsplätze
sind das zentrale Ziel unserer Arbeitsmarktmaßnahmen. Wir unterstützten daher im Rahmen der Aktivitäten
des Wiener Arbeitsnehmerförderungsfonds - waff Wiener Firmen, die ihre Mitarbeiter besser qualifizieren wollen",
erklärten Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder und die Präsidentin
der Wirtschaftskammer Wien, KR Brigitte Jank, am Donnerstag (09. 02.). Insgesamt stehen 2006 Fördergelder
in der Höhe von 4 Millionen Euro für Firmen zur Verfügung, die ihre Mitarbeiter besser ausbilden
wollen. Damit können rund 1.000 Mitarbeiter in rund 330 Firmen unterstützt werden. "Unser Ziel ist
es, die Wiener Wirtschaft zu modernisieren. Im Mittelpunkt der monetären Betriebsförderaktionen stehen
daher wachsende und innovative Klein- und Mittelbetriebe", so Rieder und Jank.
Zusätzlich bietet der waff maßgeschneiderte Dienstleistungen wie z.B. den Personalfinder im Wert von
3,5 Millionen Euro an. Insgesamt hat dieses Unterstützungspaket für Wiener Klein- und Mittelbetriebe
eine Größe von 7,5 Millionen Euro, wovon 1.430 Firmen im Jahr 2006 profitieren werden.
"Für alle interessierten Firmen steht ab sofort ein neues Service zur Verfügung", erklärte
Mag. Fritz Meißl, Geschäftsführer des waff: Eine eigene Serviceline - 217 48/870 - dient als zentrale
Ansprechstelle. Ein Folder, der kompakt über das gesamte Leistungsspektrum des waff für Unternehmen informiert,
wird demnächst gezielt an Wiener Unternehmen verschickt.
I - DIE MONETÄREN FÖRDERUNGEN
* Waff fördert Unternehmen bei Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen
Rund 4 Millionen Euro stellt der waff für die Förderung von Wiener Unternehmen bei der Weiterbildung
von MitarbeiterInnen zur Verfügung. Damit können heuer mindestens 330 Unternehmen bei der gezielten Qualifizierung
von rund 1.000 MitarbeiterInnen unterstützt werden. Der waff geht hier bewusst nicht nach dem "Gießkannenprinzip"
vor, sondern fördert Unternehmen, die besonders überzeugende Konzepte in Bezug auf Innovationsvorhaben,
Personalentwicklung oder kooperative Strategien bei der Ausbildung von MitarbeiterInnen einreichen.
Folgende Förderschienen stehen den Wiener KMUs zur Verfügung:
1) NEU: Förderung von Personalentwicklung - Schwerpunkt Soft Skills: "weiche Fähigkeiten"
als hardfacts für wirtschaftlichen Erfolg
"Soft Skills", soziale und emotionale Kompetenzen, das Wissen um den Umgang mit Menschen und
Entscheidungen werden im Berufsleben immer wichtiger! Laut einer 2005 vom waff beauftragten Befragung (Wiener Beschäftigungs-
und Qualifizierungsmonitor) unter 1.000 Unternehmen bzw. deren Personalverantwortlichen haben 360 der Befragten
ein konkretes Interesse für Weiterbildung im Bereich "Soft Skills" angegeben. Emotionale Intelligenz
und somit "Soft Skills", wie z.B. Kreativität, Rhetorik, Verhandlungsführung, Zeitmanagement,
Empathie, Konfliktbewältigung etc. können trainiert werden.
Mit der neuen Initiative "Förderung von Personalentwicklung mit Schwerpunkt "Soft Skills" trägt
der waff daher diesem Bedarf der Unternehmen Rechnung und unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei
der Aus- und Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen in den Bereichen Kommunikationsfähigkeit, Verkaufstechnik,
Lernfähigkeit und Teamfähigkeit.
Der waff lädt Unternehmen jetzt ein, Anträge für diese Förderung einzusenden. Im Rahmen von
vierteljährlich stattfindenden Bewertungsverfahren erhalten dann die Besten den Zuschlag. Für den ersten
Durchgang sollten die Förderanträge bis spätestens 31. März eingereicht werden. Grundsätzlich
können Unternehmen aber ganzjährig für diese Förderung einreichen. Im Sinne eines Systems der
Bestenförderung kommen vorrangig jene Unternehmen in den Genuss der Förderung, die sich systematisch
mit der Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen auseinandersetzen und in diese entsprechend den spezifischen Anforderungen
des jeweiligen Betriebes investieren wollen. Bei den Grundvoraussetzungen, um die Förderung zu erhalten, steht
daher das Vorliegen eines Personalentwicklungskonzeptes an erster Stelle. Unternehmen, die ein solches Konzept
vorlegen oder zumindest einen Aus- und Weiterbildungsplan, haben die größte Chance auf die Förderung.
Weiterbildungsmaßnahmen für einzelne MitarbeiterInnen sind als Voraussetzung ebenfalls ausreichend,
reduzieren aber die Zuschlagschancen. Konkret gefördert werden 50 Prozent der Aus- und Weiterbildungskosten
für die von externen Schulungsträgern durchgeführten Qualifizierungen (maximal 5.000 Euro/Unternehmen).
Für 2006 stehen dafür 250.000 Euro zur Verfügung. Damit können mindestens 50 Unternehmen gefördert
werden.
2) Innovationsassistenz: waff hilft Klein- und Mittelbetrieben bei Innovationsvorhaben - über 300 neue
Arbeitsplätze seit 2001 geschaffen:
Mit dem Förderprogramm "Innovationsassistenz" unterstützt der waff Unternehmen, kreative Leistungen
und innovative Produkte zu entwickeln und umzusetzen, um damit neue Arbeitsplätze zu schaffen bzw. abzusichern.
Der waff beteiligt sich für 18 Monate an den Personalkosten für jene MitarbeiterInnen - die sogenannten
Innovationsassistenten - die speziell zur Entwicklung und Umsetzung der Innovation neu eingestellt werden. Außerdem
übernimmt der waff auch einen Teil der Kosten für Ausbildung und Höherqualifizierung von bereits
im Unternehmen länger tätigen MitarbeiterInnen. Unternehmen, die ihre Projekte zur Förderung einreichen
wollen, werden eingeladen, diese im Rahmen einer Antragsrunde zu präsentieren. Die Einreichfrist für
die aktuelle Antragsrunde läuft noch bis 16.3.2006. Die zweite Runde wird vom 22.6.2006 bis 7.9.2006 stattfinden.
Seit Laufzeitbeginn 2001 wurden 209 Innovationsprojekte mit insgesamt rund 9,7 Millionen Euro gefördert. Über
diese Förderschiene wurden bis dato 516 Personen qualifiziert und 315 neue Arbeitsplätze geschaffen.
2006 können 50 Unternehmen bei Innovationsprojekten unterstützt und rund 70 neue Arbeitsplätze geschaffen
werden. Das Gesamtfördervolumen beträgt 2,5 Millionen Euro. Die Evaluierung der "Innovationsassistenz"
hat ergeben: 96 Prozent der geförderten Unternehmen sind Kleinst- oder Kleinbetriebe. Über die Hälfte
der geförderten Innovationsprojekte sind "Produktinnovationen" (z.B. Softwareentwicklungen, Entwicklung
von medizinischen Geräten/Produkten im chirurgischen Bereich). 91 Prozent der Betriebe sagen, dass die Innovationsprojekte
auch in hohem Ausmaß zur Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen beigetragen haben. Ohne Förderung
wären 27 Prozent der Innovationsvorhaben nicht und 61 Prozent nur in reduzierter Form durchgeführt worden.
3) Qualifizierungsverbünde - Förderung für Unternehmen, die bei der Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen
zusammenarbeiten wollen
Durch die Zusammenarbeit von Unternehmen bei der Qualifizierung von MitarbeiterInnen können Synergien genutzt,
Kosten gespart und längerfristige Kooperationen aufgebaut werden. Daher setzt der waff mit seinem Programm
"Qualifizierungsverbünde" genau hier an. Ein Qualifizierungsverbund besteht aus mindesten drei von
einander unabhängigen Unternehmen. Der waff unterstützt kostenlos beim Erarbeiten der Rahmenbedingungen
für die Kooperation sowie bei der Konzeption eines gemeinsamen Qualifizierungsprogramms. Für einen Zeitraum
von maximal 18 Montane fördert der waff 50 Prozent der Qualifizierungskosten (max. 40.000 Euro pro Unternehmen)
und anteilig die Personalkosten für den Koordinationsaufwand. Seit Beginn dieses Förderprogramms 2001
konnten jedenfalls rund 2.500 MitarbeiterInnen in 26 Verbünden bestehend aus insgesamt 96 Unternehmen qualifiziert
werden. Dafür wurden insgesamt über 4 Millionen Euro an Fördermitteln vergeben. Derzeit laufen 8
Verbünde, an denen 33 Unternehmen aus dem IT-Dienstleistungsbereich, aus der Industrie, der Wirtschafts- und
Steuerberatung, Gastronomie, Handel und der Versicherungsbranche beteiligt sind. Für 2006 können 30 Unternehmen,
die bei der Qualifizierung ihrer MitarbeiterInnen zusammenarbeiten wollen mit insgesamt 1 Millionen Euro gefördert
werden.
4) Förderung der Betriebsnachfolge - waff macht durch Weiterbildungsförderung Nachfolger "fit"
für Übernahme
Viele kleine Unternehmer haben Schwierigkeiten, geeignete Nachfolger zu finden, wenn sie in Pension gehen
wollen. Ein neues Pilotprojekt des waff bietet hier Unterstützung: ArbeitnehmerInnen, die sich für eine
Betriebsnachfolge interessieren, können vom waff bis zu 1.000 Euro Förderungen für notwendige Aus-
und Weiterbildung (z.B.: Steuerrecht, Buchhaltung, Finanzplanung) in Anspruch nehmen. Das Förderprogramm "Betriebsnachfolge"
erfolgt in enger Kooperation mit der Nachfolgebörse Wien der Wirtschaftskammer Wien. Bisher haben sieben ÜbernehmerInnen
Förderanträge eingereicht. Für 2006 stehen 100.000 Euro zur Verfügung. Mindestens 100 Personen
können sich durch entsprechende Aus- und Weiterbildung damit für eine erfolgreiche Betriebsübernahme
fit machen. Ein wesentlicher Aspekt dieses Förderprogramms ist auch die Erhaltung von bestehenden Arbeitsplätzen.
5) Fachkräfte von morgen: waff unterstützt Betriebe bei Lehrlingsausbildung
Um gerade die Ausbildung von Lehrlingen in Betrieben noch intensiver zu unterstützen bzw. Betriebe zu motivieren
neu in die Lehrlingsausbildung einzusteigen und damit in die Fachkräfte von morgen zu investieren, fördert
der waff Wiener Unternehmen, die ihre MitarbeiterInnen zu LehrausbilderInnen qualifizieren wollen. Den Betrieben
werden im wesentlichen die Kurskosten und die Prüfungsgebühr zurückerstattet (AusbilderInnenkurs:
Bis zu 250,- Euro pro AusbilderIn, Prüfungsgebühren: Bis zu 100,- Euro pro AusbilderIn, sonstige einschlägige
Weiterbildung: 50 Prozent der Kurskosten bis zum Höchstbetrag von 250,-- Euro je Lehrbetrieb). Seit Laufzeitbeginn
2003 wurden bis dato 802 LehrlingsausbildnerInnen in 463 Betrieben gefördert. Dafür wurden rund 212.000
Euro aufgewendet. Laut einer 2005 erstmals durchgeführten Befragung gaben von den 142 im Vorjahr geförderten
Betrieben, 14 Betriebe an, bisher keinen Lehrling ausgebildet zu haben. 53 Betriebe wollen in Zukunft mehr Lehrlinge
ausbilden. Man kann also davon ausgehen, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen, die diese Förderung
in Anspruch genommen haben, künftig erstmals bzw. zusätzlich Lehrlinge ausbilden wollen. Von den 463
Betriebe, die seit 2003 gefördert wurden sind die überwiegende Anzahl nämlich 310 Klein- und Mittelbetriebe
bis 250 MitarbeiterInnen. Nach Branchen überwiegen Handelsbetriebe gefolgt von Tourismus und Freizeitwirtschaft
sowie Gewerbe und Handwerk. 2006 können über diese Schiene 200 Unternehmen gefördert werden. Dafür
stehen 150.000 Euro zur Verfügung.
II - SERVICEANGBOTE FÜR UNTERNEHMEN MIT PERSONALBEDARF
Um Unternehmen mit Personalbedarf bei der Suche nach geeignetem Personal zu unterstützen, wendet der
waff 3,5 Millionen Euro auf, die sich auf drei Programme aufteilen. 1100 Unternehmen können 2006 in diesem
Rahmen servisiert werden. Damit kommen 1930 Arbeitslose wieder zu einem Job.
1) waff - Personalfinder - Topservice für Unternehmen mit Personalbedarf - 1.606 Stellen schon besetzt:
Der Personalfinder ist das regionale Vermittlungsservice des waff für Unternehmen mit Personalbedarf. Der
Personalfinder übernimmt dabei kostenlos die gesamte Zeit aufwändige Personalsuche und -vorauswahl und
übermittelt den Unternehmen je nach vorheriger Vereinbarung einen entsprechenden Vorschlag. Vermittelt werden
ausschließlich beim AMS gemeldete arbeitssuchende WienerInnen. Darüber hinaus bietet das Personalfinderservice
das "Cluster Support Programm" des waff und des Arbeitsmarktservice Wien. Das heißt: Für Stellen
mit ganz spezifischen Anforderungen, für die kein passendes Personal am Arbeitmarkt gefunden wird, wird der/die
künftige Mitarbeiter/in direkt am Arbeitsplatz qualifiziert. Die Kosten dafür tragen je zur Hälfte
das Unternehmen und der waff. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur Beschäftigung von Personal
auf Zeit über die gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassungsfirma des waff, flexwork. Die an den
Personalfinder quasi angedockten waff - Lehrlingsfinder unterstützen Unternehmen, die Lehrlinge aufnehmen
wollen, kostenlos bei der Suche und Auswahl passender BewerberInnen.
Insgesamt konnten mit Hilfe des Personalfinders 1.606 Stellen in 726 Betrieben erfolgreich besetzt werden. Über
das Cluster Support Programm sind 434 Personen direkt am Arbeitsplatz maßgeschneidert für die spezifischen
Anforderungen des jeweiligen Unternehmens qualifiziert worden. 2006 sollen 1.100 Stellen in 500 Unternehmen besetzt
werden. Der Personalfinder verfügt über vier lokale Standorte: Region Nord, Hirschstettnerstraße
19-21 (22. Bezirk), Region Südwesten in der Lemböckgasse 49 (23. Bezirk), Region Südost, Nordbahnstraße
36 (2.Bezirk), Region West, Thaliastraße 85 (16. Bezirk). Insgesamt sind 14 "Personalfinder" wienweit
unterwegs.
2) Regionales Wirtschaftsservice: Kostenlose Beratung und Betreuung vor Ort
Das von waff und WWFF gemeinsam finanzierte Regionale Wirtschaftsservice (RWS) hat generell die Aufgabe, Wiener
Unternehmen durch kostenlose "vor Ort" Betreuung bei der Bewältigung von Problemsituationen (z.B.
Betriebsimmobilien, Investitions- und Finanzierungsfragen, Personalrekrutierungen, Behördenfragen) zu unterstützen
und über relevante Förderinitiativen am Standort Wien zu informieren. Das Service wird in 22 Wiener Gemeindebezirken
angeboten. Das RWS bietet damit den Unternehmen vor Ort auch die gesamte Leistungspalette des waff an. Das RWS
unterstützt insbesondere die Personalfinder: Offene Stellen werden erfragt und sofort an die Personalfinder
zur Besetzung weitergeleitet. Seit Laufzeitbeginn im Jahr 2000 sind bis dato vom RWS 9293 Unternehmen fachkundig
beraten, informiert und unterstützt worden. 2006 können 2500 Unternehmen auf diesem Weg serviciert werden.
3) waff Programm "Pflegeberufe" - fixe Jobs mit Zukunft
Mit dem Programm "Pflegeberufe" unterstützt der waff gemeinsam mit dem AMS schließlich
Wiener Dienstleistungsunternehmen im Bereich Gesundheit und Pflege bei der Suche nach passenden MitarbeiterInnen
und durch die Förderung der Ausbildung zu HeimhelferIn (Ausbildungsdauer 3 Monate) PflegehelferIn (Ausbildungsdauer
12 Monate) sowie diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerIn (Ausbildungsdauer 3 Jahre).
Der waff arbeitet heuer konkret mit 15 Kooperationspartnerunternehmen zusammen, die im Wiener Krankenanstaltenverbund
sowie im Dachverband der Wiener Pflege- und Sozialdienste organisiert sind und einen entsprechenden Bedarf angemeldet
haben. Die gesamte Personalvorauswahl für diese Unternehmen erfolgt durch den waff in Zusammenarbeit mit den
Ausbildungseinrichtungen (z.B. bfi, Krankenpflegeschulen, Rotes Kreuz etc.). Die vorausgewählten Personen
werden dann dem Unternehmen für ein Vorstellungsgespräch empfohlen (Möglichkeit eines "Schnupperpraktikums").
Das Unternehmen entscheidet sich schließlich für jene Person(en), die sie für am besten geeignet
halten. Wenn die Ausbildung startet, gibt es bereits eine fixe Jobzusage. Die Kosten der Ausbildung trägt
der waff gemeinsam mit dem Unternehmen. Die TeilnehmerInnen erhalten vom AMS eine dem Arbeitslosengeld entsprechende
Unterstützung. Insgesamt haben seit Laufzeitbeginn 2003 rund 760 Personen die Ausbildung angetreten. 2006
sind rund 480 Ausbildungsplätze vorgesehen. |