"Bekämpfung von Armut bedarf einer globalen Strategie und nachhaltigen
Handelns"
London (bmaa) - "Die vielschichtigen Formen der Armut machen den Einsatz einer breit gefächerten
Politik im Rahmen einer globalen Strategie erforderlich", so Staatssekretär Hans Winkler nach seinen
Gesprächen mit Hilary Benn, britischer Minister für Entwicklungszusammenarbeit, und Lord David Triesman,
Staatssekretär im britischen Außenministerium. "Wir können die Armut in der Welt von heute
auf morgen nicht beseitigen, jedoch wichtige Weichen in diese Richtung setzen.“ Die EU ist heute mit einem Anteil
von 55% der weltweit größte Geber öffentlicher Entwicklungshilfe und nimmt somit eine führende
Rolle in der Armutsbekämpfung ein.
Im Sinne der Effizienzsteigerung der eingesetzten Mittel konnte sich die EU Ende letzten Jahres auf gemeinsame
Ziele, wie Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung, auf der Grundlage von Demokratie, Einhaltung der
Menschenrechte und dem partnerschaftlichen Dialog mit den Entwicklungsländern, einigen. "Diese führende
Rolle der EU müssen wir nun weiter ausbauen und die eingegangenen Verpflichtungen mit Leben erfüllen",
so Winkler weiter. Grundlage dafür ist jedoch eine Einigung über die finanzielle Basis der EU (Finanzielle
Vorausschau 2007-2013), die der Rat derzeit mit dem Europäischen Parlament verhandelt. "Unsere britischen
Kollegen und die britische Ratspräsidentschaft des letzten Halbjahres haben im Bereich der Europäischen
Entwicklungszusammenarbeit (EZA) wichtige Akzente und eine wertvolle Vorarbeit gesetzt. Bei unserem heutigen Gespräch
konnten wir eine enge Abstimmung unserer Positionen über die für die EZA relevanten Finanzfragen und
die weitere Vorgehensweise bei der Umsetzung der Afrika-Strategie erzielen", sagte der Staatssekretär.
Inhalt des Gesprächs mit Kim Darroch, dem europapolitischen Berater von Premierminister Tony Blair, waren
neben dem Verfassungsvertrag und der damit verbundenen Zukunftsdebatte insbesondere auch die aktuellen Entwicklungen
im Nahen Osten und im Iran.
"Toleranz und Respekt gegenüber anderen Kulturen und Religionen halte ich für ein unverzichtbares
Element menschlichen Zusammenlebens. Es gehört zum Wesen der Demokratie, dass Rechte in verantwortungsvoller
Weise ausgeübt werden können. So ist die Meinungsfreiheit ein wichtiger Bestandteil von Demokratie. Beides
zu vereinen setzt auch Sensibilität, sowie eine anhaltende Bereitschaft zu einem offenen Dialog voraus. Unter
keinen Umständen akzeptabel sind jedoch die Anwendung von Gewalt und der Missbrauch von verletzten Gefühlen",
sagte Winkler anlässlich der anhaltenden Angriffe und Drohungen gegen europäische Bürger und Einrichtungen
im Ausland. "Völkerrechtliche Verpflichtungen zielen auf den Schutz europäischer Bürger und
Einrichtungen ab. Diese müssen eingehalten und weitere Gewaltakte unter allen Umständen verhindert werden“,
so der Staatssekretär weiter. |