Globales Umweltministerforum: Energiefragen als zentrales Thema  

erstellt am
07. 02. 06

Millenniumsziele erreichen und Energieeffizienz erhöhen
Wien/Dubai (bmlfuw) - Eines der zentralen Themen in den MinisterInnenkonsultationen beim Globalen Umweltministerforum der UNEP (GMEF) , das vom 6.bis 9. Februar 2006 in Dubai stattfindet, ist Energie. Immer noch haben Millionen von Menschen keinen Zugang zu elektrischen Strom. Die globale Energiesituation ist gekennzeichnet durch die wachsende Nachfrage nach fossilen Brennstoffen und der Abhängigkeit von Öl. Darüber hinaus trägt der Energiesektor den größten Anteil an der Erzeugung von Treibhausgasen.

Die EU legt das Schwergewicht in dieser Diskussion auf den Zugang zu Energiedienstleistungen zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele (MDGs). Darüber hinaus stehen die Themen Energieeinsparung und Energieeffizienz zur Entkoppelung von Wirtschaftswachstum die wachsende Nachfrage nach Energie, Steigerung der Treibhausgase und Verschlechterung des Zustandes der Umwelt im Vordergrund. Ein anderer Schwerpunkt liegt in der schnellen und substantiellen Steigerung der Nutzung und Entwicklung erneuerbarer Energien und andere nachhaltigen Energie-Technologien sowie effiziente Mechanismen für Review und Follow-up für nachhaltige Energiesysteme.

Der EU ist es hier vor allem wichtig, alle diese Punkte anzusprechen und nicht nur den Zugang zu Energiedienstleitungen, wie dies beispielsweise die USA praktizieren. Die EU hebt damit hervor, dass nicht nur in Bezug auf die Entwicklungsländer Aktionen notwendig sind, sondern, dass sehr wohl auch die Industrieländer gefragt sind. Besonders die Änderung von Produktions- und Konsumverhalten in Richtung Nachhaltigkeit ist ein besonderes Anliegen der EU. Die Rolle, die UNEP hier im Rahmen des Marrakesch-Prozesses zu nachhaltigen Konsum- und Produktionsverhalten spielt, wird von der EU begrüßt.

Besondere Bedeutung misst die EU dem Zusammenhang zwischen Klimawandel und Energieverbrauch zu. Die Klimakonferenz im Dezember in Montreal wird als positiver Schritt zur Stärkung des Klimaprozesses (Klimakonvention und Kioto Protokoll) gesehen. In diesem Zusammenhang kommt den erneuerbaren Energien - insbesondere der nachhaltigen Nutzung von Biomasse - eine besonders wichtige Rolle zu.

Am Dienstag (07. 02.) werden die 87 Minister der „Johannesburg Renewable Energy Coalition“ (JREC) in Dubai zusammentreffen. Ziel von JREC, die auf Initiative der EU beim Weltgipfel in Johannesburg ins Leben gerufen wurde, ist die freiwillige Zusammenarbeit von Staaten auf Basis der gemeinsamen Erklärung „Wege zu erneuerbaren Energien“. Die Mitgliedstaaten verpflichten sich zu freiwilligen regionalen und nationalen Zielen für erneuerbare Energien. Das letzte Treffen der JREC-Mitglieder hat Anfang November in Peking stattgefunden. Dort wurde beschlossen, ein JREC-Treffen auf Ministerebene am Rande des UNEP-GMEF abzuhalten.

Die Ergebnisse der MinisterInnendiskussionen beim GMEF werden in die Diskussionen der 14. Sitzung der Kommission für nachhaltige Entwicklung (CSD14), die vom 1. bis 12. Mai 2006 in New York stattfinden und die sich auch mit dem Thema Energie befassen wird, einfließen.

Ebenfalls thematisiert wird in Dubai der Vorschlag des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac bei der EU-Präsidentschaft Frankreichs über die Schaffung einer UN-Umweltorganisation UNEO. Danach sollte aus der UNEP (United Nations Environment Programme) eine Organisation werden. Im Rahmen des Prozesses in der UN-Generalversammlung möchte sich die EU für die Schaffung der UNEO einsetzen. Während der österreichischen EU-Präsidentschaft sollen die inhaltlichen Aspekte im Vordergrund stehen.
     
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