Wien (wienmuseum) - Anfang März kommt der Klimt-Film mit John Malkovich in die Kinos. Darin spielt
Veronica Ferres Klimts Weggefährtin Emilie Flöge – genannt „Midi“. Eine wichtige Rolle im Film kommt
dem berühmten Porträt Flöges zu, das Klimt im Jahr 1902 gemalt hat. Das Original befindet sich im
Wien Museum Karlsplatz, das wegen Umbauarbeiten zurzeit geschlossen ist. Ab 27. April ist das „Porträt Emilie
Flöge“ – eines der absoluten Top-Bilder Klimts – wieder im Wien Museum Karlsplatz zu besichtigen!
Zu Gustav Klimts Porträt Emilie Flöge, 1902
1902 malte Gustav Klimt das Porträt seiner langjährigen Gefährtin Emilie Flöge. Dieses Bild
ist das erste Porträt Klimts, das die Gesichtszüge der Dargestellten in weitgehend wiedererkennbarer
Ähnlichkeit nachzeichnet und – dazu in deutlichem Gegensatz – Körper, Kleidung und Hintergrund in nicht
näher definierbare Ornamente und Flächengliederungen auflöst.
Die Besitzerin des "Modesalons Schwestern Flöge" scheint hier nicht in einem der avantgardistischen
Reformkleider der Zeit abgebildet zu sein, wie oft vermutet wurde, sondern, abgesehen von den recht konkreten Ärmeln,
in einer körperlosen, ornamentierten Hülle ohne Nähte oder Stofffalten zu stecken, über die
sich das Muster aus Wellenlinien, Spiralen, Ovalen und Rechtecken gleichmäßig hinzieht. Auch die mit
floralen Dekors verzierte Fläche hinter Emilies Kopf widersetzt sich jeglicher realitätsbezogener Deutung.
Das Porträt wurde 1903 in unfertigem Zustand in der Secession erstmals ausgestellt und sollte ursprünglich
bereits im folgenden Jahr verkauft werden. Der tatsächliche Verkauf an das Niederösterreichische Landesmuseum
im Jahr 1908 lässt zusammen mit anderen Indizien den Schluss zu, Emilie selbst hätte das Porträt
für misslungen gehalten. Infolge der Trennung der Bundesländer Wien und Niederösterreich ging das
Bild 1921 in den Besitz der Städtischen Sammlungen über. |