Wachstum im ersten Quartal könnte nochmals etwas höher sein – Industrie bleibt stark
durch Export – Erstmals Hoffnung für Privaten Konsum, Stimmung steigt
Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) stieg im Jänner
von 2,1 auf 2,7 und verzeichnete damit den stärksten Anstieg seit Herbst 2002. "Zur anhaltend guten Stimmung
in der Industrie kommen auch die Konsumenten in gute Laune", so Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA.
Die Stimmung bei den Konsumenten war auch hauptverantwortlich für den deutlichen Anstieg des BA-CA Konjunkturindikators
im Jänner 2006: "Das war ein fulminanter Start ins neue Jahr. Seit mehr als fünf Jahren ist die
Konsumentenstimmung innerhalb eines Monats nicht mehr so stark gestiegen", meint BA-CA Ökonom Stefan
Bruckbauer.
Gemeinsam mit der anhaltend guten Industrie- und Exportkonjunktur sollte die Kauflaune für ein beschleunigtes
Wachstum im ersten Quartal sorgen. "Wir gehen davon aus, dass das Wachstum im ersten Quartal 2006 etwas über
dem vierten Quartal 2005 liegen wird", so Kager. Dies bedeutet ein Wachstum von 0,8% zum Vorquartal - oder
von mehr als 3% auf Jahresbasis.
Die Ökonomen der BA-CA erwarten jedoch, dass damit der vorläufige Höhepunkt im heurigen Wirtschaftswachstum
erreicht wird. "Obwohl wir damit rechnen, dass im Jahresverlauf der private Konsum noch an Dynamik gewinnen
wird, dürfte die Auslandsnachfrage ihr Tempo nicht halten können", analysiert Bruckbauer. Die Volkswirte
gehen daher davon aus, dass sich das Wachstum ab dem zweiten Quartal im Quartalsvergleich wieder etwas verlangsamen
wird. Im Jahresvergleich werden die Wachstumsraten jedoch noch bis zum dritten Quartal bei rund 2,5% bleiben. "Trotz
der abnehmenden Dynamik im Jahresverlauf sehen wir für 2005 ein Wachstum von 1,9 und für 2006 ein Wachstum
von 2,4 Prozent", so Kager.
Für die Abschwächung der österreichischen Konjunktur im Jahresverlauf ist vor allem die Konjunktur
des Euroraumes verantwortlich. Diese wird auch dafür sorgen, dass das Wachstum 2007 trotz erwartet guter Inlandskonjunktur
schwächer ausfallen wird. "Im nächsten Jahr rechnen wir mit einem Rückgang des Wachstums auf
1,7 Prozent", meint Bruckbauer. |