Bereits fünf Biberpaare bevölkern den Süden der Landeshauptstadt
Linz (stadt) - Der Süden von Linz ist offenbar als Lebensraum für seltene Tierarten besonders
attraktiv. So konnte von der Naturkundlichen Station der Stadt Linz das Vorkommen von fünf Biberpaaren im
Stadtgebiet gesichert nachgewiesen werden.
Die Schneelage in den letzten Wochen erleichterte den Mitarbeitern der naturkundlichen Einrichtung auf Grund der
hinterlassenen Pfotenabdrücke das Aufspüren der Nager. Auch Fraßspuren, Biberburgen und gefällte
Bäume liefern sichere Hinweise, dass die Tiere im oberösterreichischen Zentralraum wieder heimisch geworden
sind. Weitere Populationen in der Nachbarschaft gibt es am Ausee nahe Asten und in Pulgarn (Steyregg).
Das Vorkommen von nach Linz zugewanderten Bibern wurde erstmals 1999 von der Naturkundlichen Station festgestellt.
Die Tiere haben sich am Mitterwasser in der so genannten Schwaigau (zwei Biberpaare), am Jaukerbach am Südrand
des Voest-Geländes, im Bereich von Wambach (Ebelsberg) und an der westlichen Stadtgrenze bei Wegscheid am
Freindorfer Mühlbach (je ein Biberpaar) niedergelassen.
Den Menschen gegenüber sind die Nager sehr scheu. Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv. Direkte
Tierbeobachtungen sind daher nach Aussage der Experten der Naturkundlichen Station sehr schwierig.
In ausgewachsenem Zustand erreichen die Biber ein Gewicht bis zu 25 Kilogramm und werden bis zu 20 Jahre alt. Sie
ernähren sich ausschließlich von Pflanzen. Zu ihrer Lieblingskost zählen Wurzeln von Wasserpflanzen
und Baumrinden (Weiden, Pappeln). Dabei hinterlassen sie die verräterischen Fraßspuren. Die Bäume
werden auch für den Damm- und Burgenbau verwendet. Die Behausungen der Tiere sind „gut getarnt“ und meist
nur auf dem Wasserweg zu erreichen. |