Mikl-Leitner: Beitrag zur Zukunft nach Kräften unterstützen
St. Pölten (nlk) - Das Land Niederösterreich und der Kulturverein österreichischer
Roma laden am Montag, 20. Februar, um 15 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung „Roma-Politik in Österreich“
durch Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner. Ausstellungsdauer: bis 3. März. Die Wanderausstellung zur
Zeitgeschichte der österreichischen Roma wird im Foyer des Hauses 1a des NÖ Landhauses in St. Pölten
gezeigt und informiert über das Schicksal einer der interessantesten europäischen Volksgruppen in Österreich.
„Es wird eine wichtige politische Aufgabe der unmittelbaren Zukunft sein“, meint Mikl-Leitner, Landesrätin
für Generationen, Familie und EU-Fragen, in Zusammenarbeit mit Organisationen wie dem Kulturverein der österreichischen
Roma, „unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger aus diesen Volksgruppen in ihrem eigenen Beitrag zur Zukunft
unseres Landes, Österreichs und nicht zuletzt Europas nach Kräften zu unterstützen.“
Die Roma stellen heute mit ca. 9 MiIlionen Menschen und einem Altersdurchschnitt von 33,6 Jahren die größte
und jüngste ethnische Minderheit in Europa dar, die zudem durch große sprachliche und kulturelle Vielfalt
geprägt ist. Sie gelten immer noch als Wandervolk, seit sie bei ihrem ersten Auftreten im mittelalterlichen
Südosteuropa mit Niederlassungs- und Arbeitsverboten konfrontiert wurden. Gerade in der Kultur zeigt sich
eines ihrer Talente am stärksten, wovon die ungarische Zigeunermusik und der spanische Flamenco als die bekanntesten
Beispiele gelten.
Ungeachtet ihres Beitrags zur europäischen Kultur wurden die Roma und Sinti in der NS-Zeit nicht nur diskriminiert,
sondern zuletzt offen verfolgt. Ihr Leidensweg ist mit den Namen berüchtigter Stationen verbunden, wie Dachau,
Buchenwald, Mauthausen, Ravensbrück und zuletzt Auschwitz-Birkenau mit über 20.000 größtenteils
ums Leben gekommenen Internierten, wovon rund zwei Drittel aus Deutschland und Österreich stammten.
Seit 1993 sind die österreichischen Roma- und Sintigruppen als „Volksgruppe der Roma“ anerkannt, seit 1995
tagt der Volksgruppenbeirat der Roma unter dem Vorsitz von Prof. Rudolf Sarközi. Dem Verein angeschlossen
ist das Dokumentations- und Informationszentrum. |