Mengeneinbußen wegen feuchter Witterung
Wien (statistik austria) - Nach der mit Stichtag 30. November durchgeführten Weinernte- erhebung
konnte im Jahr 2005 auf einer Fläche von 45.700 ha eine Weinernte von 2.264.000 hl eingebracht werden.
Die Vorjahresproduktion wurde damit um 17% und der Fünfjahresschnitt um 11% unterschritten, womit sich die
Oktober-Vorschätzung der Statistik Austria weitgehend bestätigte.
Regionale Spätfröste und unbeständiges Blühwetter leiteten das Weinjahr 2005 ein. Der Fruchtansatz
war dadurch oft deutlich verringert, aber durchaus für ein „Normaljahr“ ausreichend. Es folgten ungünstige
feuchte und sonnenarme Sommermonate. Als sich auch im Frühherbst kein stabiles trockenes Wetter einstellte,
waren größere Einbußen durch Pilzerkrankungen (z.B. Botrytis) unausweichlich. Der starke Fäulnisbefall
des Traubenmaterials erforderte in der Folge oft einen erhöhten Ausleseaufwand mit mehreren Lesedurchgängen.
An Weißwein wurde mit 1,5 Mio. hl um 18% weniger als im Vorjahr eingebracht, was auch deutlich unter dem
Fünfjahresschnitt (-16%) notierte. 1,0 Mio. hl (-18%) stammten aus niederösterreichischen Weißweinkulturen,
wovon mehr als die Hälfte (573.100 hl; -22%) im Weinbaugebiet Weinviertel produziert wurden. Im Burgenland
waren die Einbußen zu 2004 noch höher; die dortige Weißweinproduktion betrug 293.300 hl (-24%),
die zu fast zwei Drittel aus dem Weinbaugebiet Neusiedlersee (188.900 hl; -23%) stammte. Die Steiermark konnte
mit 127.100 hl (-2%) die Weißweinmenge weitgehend konstant halten, während in Wien mit 15.300 hl (-14%)
deutlich weniger Weißwein eingebracht wurde.
Rotweine setzten den mengenmäßigen Höhenflug der letzten beiden Jahre nicht weiter fort und fielen
auf 814.000 hl (-15%) zurück, was auch dem Durchschnitt der letzen 5 Jahre entspricht. Die Ertragslage war
regional sehr unterschiedlich, so war in Niederösterreich mit 364.200 hl ein Rückgang von 25% gegenüber
dem starken Vorjahr feststellbar, womit auch der Fünfjahresschnitt um 6% verfehlt wurde. Das Burgenland notierte
mit 396.700 hl (-8%) trotz Einbußen gegenüber 2004 deutlich über dem Erntedurchschnitt der letzten
5 Jahre (+6%). Ein noch höheres Rotweinergebnis konnte die Steiermark vorweisen, wo 48.600 hl (+29%) eingebracht
wurden (+9% zum Fünfjahresschnitt).
Signifikant war der bundesweite Ernterückgang von Tafel- und Landweinen auf 216.800 hl (- 53%), während
Qualitäts- und Prädikatsweine mit einem Minus von 10% auf 2,0 Mio. hl deutlich günstiger abschnitten.
An weiteren Weinerzeugnissen wurden 5.100 hl (+38%) Traubenmost sowie 33.800 hl (-25%) sonstige Erzeugnisse produziert.
Im Bundeslandvergleich nahm Niederösterreich mit einer Gesamtweinproduktion von 1,4 Mio. hl (-20%) - trotz
erheblicher Ernteeinbußen - den ersten Rang ein. Das Burgenland brachte es auf 690.100 hl (-16%) und die
Steiermark konnte mit 175.700 hl (+5%) sogar gegenüber dem Vorjahr zulegen. Wien produzierte 19.500 hl (-13%)
Wein und blieb damit deutlich über dem Produktionsdurchschnitt. |