Wien (sora) - Die Arbeitszufriedenheit ist in Unternehmen mit Betriebsrat
mit 106 Indexpunkten höher als in vergleichbaren Unternehmen ohne Belegschaftsvertretung (105 Punkte). Das
zeigt eine aktuelle Sonderauswertung des Arbeitsklima-Index zur Arbeitszufriedenheit in kleinen und mittleren Unternehmen
mit 20 bis 99 Beschäftigten.
ArbeitnehmerInnen mit Betriebsrat sind mit ihrem Einkommen zufriedener als Beschäftigte ohne betriebliche
Vertretung (63% versus 58%). Die Fakten geben ihnen Recht, ArbeitnehmerInnen mit Betriebsrat verdienen im Durchschnitt
um 57 Euro pro Monat mehr. Auch ihre Zufriedenheit mit den Sozialleistungen liegt signifikant höher. 66% der
Beschäftigten sind hier „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“, in der Vergleichsgruppe ohne Betriebsrat sind es
58%.
Einkommensschere geringer
Die Unterschiede zwischen den Wenig- und Gutverdienenden sind bei einem Betriebsrat im Unternehmen kleiner. Zwischen
Männern und Frauen reduziert sich der Unterschied von 411 Euro pro Monat (ohne Betriebsrat) auf 378 Euro (mit
Betriebsrat). Zwischen Hilfskräften und ArbeitnehmerInnen mit Matura verringert sich der Einkommensabstand
von 583 auf 470 Euro.
Bildung zählt
Die Einkommensunterschiede nach Bildung und Geschlecht sind jedoch weiterhin enorm. Das sind die Ergebnisse des
zweiten Teils der aktuellen Sonderauswertung, die alle Unternehmenstypen ohne Differenzierung nach Betriebsrat
einbezieht.
"Nur 30% der Beschäftigten mit nur Pflichtschule geben an sehr gut oder gut mit ihrem Einkommen auszukommen,
bei den MaturantInnen und AkademikerInnen sind es mit 60% doppelt so viele“, so Christoph Hofinger, wissenschaftlicher
Leiter von SORA, bei der Präsentation der Ergebnisse. ArbeitnehmerInnen mit Lehre liegen zwischen beiden Gruppen
und sind immerhin zur Hälfte der Meinung, mit dem eigenen Einkommen auszukommen.
Bei 16% der ArbeitnehmerInnen mit Pflichtschule reicht das eigene Einkommen nicht aus, weitere 53% finden gerade
noch das Auslangen. Besonders unter Druck stehen teilzeitbeschäftigte Frauen, bei denen das eigene Einkommen
zu 18% nicht und zu weiteren 55% gerade noch den Lebensunterhalt deckt. Bei den vollzeitbeschäftigten Männern
mit Pflichtschulabschluss sind 8% damit konfrontiert, dass das Einkommen nicht ausreicht. |