Betriebsrat stärkt Zufriedenheit  

erstellt am
15. 02. 06

Wien (sora) - Die Arbeitszufriedenheit ist in Unternehmen mit Betriebsrat mit 106 Indexpunkten höher als in vergleichbaren Unternehmen ohne Belegschaftsvertretung (105 Punkte). Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung des Arbeitsklima-Index zur Arbeitszufriedenheit in kleinen und mittleren Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten.

ArbeitnehmerInnen mit Betriebsrat sind mit ihrem Einkommen zufriedener als Beschäftigte ohne betriebliche Vertretung (63% versus 58%). Die Fakten geben ihnen Recht, ArbeitnehmerInnen mit Betriebsrat verdienen im Durchschnitt um 57 Euro pro Monat mehr. Auch ihre Zufriedenheit mit den Sozialleistungen liegt signifikant höher. 66% der Beschäftigten sind hier „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“, in der Vergleichsgruppe ohne Betriebsrat sind es 58%.

Einkommensschere geringer
Die Unterschiede zwischen den Wenig- und Gutverdienenden sind bei einem Betriebsrat im Unternehmen kleiner. Zwischen Männern und Frauen reduziert sich der Unterschied von 411 Euro pro Monat (ohne Betriebsrat) auf 378 Euro (mit Betriebsrat). Zwischen Hilfskräften und ArbeitnehmerInnen mit Matura verringert sich der Einkommensabstand von 583 auf 470 Euro.

Bildung zählt
Die Einkommensunterschiede nach Bildung und Geschlecht sind jedoch weiterhin enorm. Das sind die Ergebnisse des zweiten Teils der aktuellen Sonderauswertung, die alle Unternehmenstypen ohne Differenzierung nach Betriebsrat einbezieht.

"Nur 30% der Beschäftigten mit nur Pflichtschule geben an sehr gut oder gut mit ihrem Einkommen auszukommen, bei den MaturantInnen und AkademikerInnen sind es mit 60% doppelt so viele“, so Christoph Hofinger, wissenschaftlicher Leiter von SORA, bei der Präsentation der Ergebnisse. ArbeitnehmerInnen mit Lehre liegen zwischen beiden Gruppen und sind immerhin zur Hälfte der Meinung, mit dem eigenen Einkommen auszukommen.

Bei 16% der ArbeitnehmerInnen mit Pflichtschule reicht das eigene Einkommen nicht aus, weitere 53% finden gerade noch das Auslangen. Besonders unter Druck stehen teilzeitbeschäftigte Frauen, bei denen das eigene Einkommen zu 18% nicht und zu weiteren 55% gerade noch den Lebensunterhalt deckt. Bei den vollzeitbeschäftigten Männern mit Pflichtschulabschluss sind 8% damit konfrontiert, dass das Einkommen nicht ausreicht.
     
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