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Neue Studien-Zugangsregelung |
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erstellt am
14. 02. 06
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Gehrer:
"Gesicherte Studienplätze für Österreich"
Safe-Guard-Regelung in Medizin ab dem Studienjahr 2006/07
Wien (bmbwk) - Ab dem Wintersemester 2006/07 sind 75 Prozent der Studienanfängerplätze
für Medizinstudierende mit österreichischem Reifeprüfungszeugnis reserviert, erklärte Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer am Montag (13. 02.) in einer Pressekonferenz. "Mit der neuen Safe-Guard-Regelung stellen
wir sicher, dass ausreichend Österreicherinnen und Österreicher Studienplätze an der Medizin erhalten",
so Gehrer wörtlich.
Die neue "Safe-Guard"-Regelung sieht im Detail vor, dass 75 Prozent der Plätze österreichischen
Studierenden offen stehen. 20 Prozent der Plätze werde man an die Inhaber von Reifeprüfungszeugnissen
vergeben, die im EU-Raum ausgestellt wurden. Die restlichen fünf Prozentpunkte stehen allen Nicht-EU-Bürgern
zur Verfügung.
"Diese Regelung wurde vom Wissenschaftsministerium gemeinsam mit den europäischen Partnern erarbeitet
und ist EU-rechtskonform", betonte Elisabeth Gehrer. Durch die Sicherstellung der Studienplätze für
junge Österreicherinnen und Österreicher wird das Arbeitskräfteangebot im Gesundheitsbereich und
damit die hochwertige Gesundheitsversorgung in Österreich weiterhin gewährleistet sein. Außerdem
sei die Regelung mobilitätsfördernd und gebe Studierenden aus anderen Ländern weiterhin ausreichend
die Möglichkeit in Österreich zu studieren, so Gehrer weiter. "Mit der neuen Safe-Guard-Regelung
schaffen wir hier eine WIN-WIN-Situation", beschrieb Elisabeth Gehrer den erzielten Interessensausgleich zwischen
den Angehörigen der einzelnen Nationalstaaten.
Hand in Hand mit der neuen Regelung wird auch die Gesamtzahl der Medizinstudienplätze in Österreich erhöht.
Bisher gab es 1.250 Studienplätze in der Medizin pro Jahr. Ab dem Studienjahr 2006/2007 werden es 1500 sein.
Das ist eine Erhöhung um 20 Prozent oder 250 Plätze in absoluten Zahlen.
"Wir haben gesicherte Rahmenbedingungen für Österreichs Studierende geschaffen und gleichzeitig
die Medizin-Studienplätze aufgestockt. Damit hat das Medizinstudium in Österreich mit Sicherheit eine
gute Zukunft", schloss Gehrer. |
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Broukal: Chronologie einer Misere
Gehrer setzt wieder allein auf das Prinzip Hoffnung
Wien (sk) - "Der gestrige Vorschlag von Ministerin Gehrer zum Uni-Zugang ist eine weitere Etappe
der sich bereits über Jahre ziehenden Uni-Misere", betonte SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal
am Dienstag (14. 02.) gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. "Was bleibt nach Monaten der Gehrer'schen
Tatenlosigkeit und der Geschichtsklitterung? Eine nicht mit der EU akkordierte Regelung und Zugangsbeschränkungen
auch in nicht-medizinischen Fächern. Fortsetzung der Causa vor dem EuGH möglich."
Broukal erinnerte daran, dass ÖVP-Wissenschaftssprecherin Brinek noch im Juli 2005 ohne jegliches Bedauern
den EuGH-Spruch verteidigt hatte und all jene, die Vorrang für österreichische Studierende forderten,
als Anti-Europäer verunglimpfte. "Der große Meinungsumschwung in der ÖVP fand erst nach dem
Inskriptionschaos statt, da kritisierten Kanzler Schüssel und NR-Präsident Khol plötzlich den EuGH",
so Broukal. Dennoch habe es seitens der österreichischen Regierung keine ausreichenden Bemühungen gegeben,
auf EU-Ebene und bilateral mit Deutschland zu einer Lösung zu kommen.
"Dafür haben die Regierungsparteien das EuGH-Urteil als Gelegenheit beim Schopf ergriffen und den freien
Hochschulzugang zu Grabe getragen. Obwohl es auf Fächer wie BWL, Psychologie und Publizistik keinen Ansturm
von NC-Flüchtlingen gab, wurden Zugangsbeschränkungen eingeführt", kritisiert der SPÖ-Wissenschaftssprecher.
Zudem habe sich die Regierung geweigert, die Studienplätze aufzustocken und eine Quotenregelung einzuführen.
Gehrer setzt nur auf Prinzip Hoffnung
"Ein Jahr später, nachdem die Ministerin immer stärker unter Zugzwang gekommen ist, muss
Gehrer dem Vorschlag der SPÖ folgen und erhöht die Medizin-Studienplätze um 20 Prozent", so
Broukal. Bedauerlich sei allerdings, dass Gehrers Krisenmanagement immer noch nicht funktioniert und die Ministerin
nach sechs Monaten Verhandlungen keine Zusicherung der EU-Kommission erreicht hat, dass die Quotenregelung vor
den EU-Instanzen halten wird. "Wieder einmal setzt Gehrer allein auf das Prinzip Hoffnung - für eine
Ministerin eine verantwortungslose Vorgangsweise", so der SPÖ-Wissenschaftssprecher abschließend. |
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Bleckmann begrüßt EU-konforme Regelung
"Neuregelung noch vor Beginn des Sommersemesters"
Wien (bzö) - Zustimmung für die von Ministerin Gehrer vorgestellte Zugangsregelung bei
den Medizin-Unis kommt von der Wissenschaftssprecherin des Freiheitlichen Parlamentsklubs BZÖ-Abgeordnete
Dr. Magda Bleckmann.
Künftig sind 75 Prozent der Plätze für Inhaber österreichischer Maturazeugnisse reserviert,
20 Prozent für EU-Bürger und 5 Prozent für Nicht-EU-Bürger. Statt der bisher 1250 Medizin-Studienplätze
wird es nun 1500 geben. "Die Art von "Safeguard-Regelung" ist gut, auch wenn es uns lieber gewesen
wäre, wenn man zum Herkunftslandprinzip zurückgekehrt wäre", so Bleckmann. Dies sei in der
EU aber nicht machbar gewesen und darum habe man nun die bestmögliche auch von der EU anerkannte Lösung
gewählt. "Es sei auf jeden Fall zu begrüßen, dass es noch vor Beginn des Sommersemesters zu
einer Neuregelung gekommen sei", sagte Bleckmann abschließend. |
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Neuregelung des Zugangs zu Medizinstudium begrüßenswert
Wien (grüne) - Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der Grünen, begrüßt
den heute angekündigten Gesetzesentwurf zur Neuregelung des Hochschulzugangs in Österreich, wenn die
Regelung tatsächlich EU-konform ist und die Anzahl der Studienplätze in der Humanmedizin um 20 Prozent
aufgestockt wird. „Das ist jedenfalls eine deutliche Verbesserung gegenüber dem heurigen status quo. Allerdings
sollten gleichzeitig die Zugangsbeschränkungen in den übrigen Fächern aufgehoben werden, zumal hier
für die fünf betroffenen Studienrichtungen österreichweit nur etwa 350 Studienplätze fehlen",
so Grünewald. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen
aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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