Leitl begrüßt EU-Vorschläge über Förderung von Unternehmertum schon
in der Schule
Wien (pwk) - Das von der EU-Kommission am Montag (13. 02.) präsentierte Maßnahmenpaket
zur Förderung des Unternehmertums bereits in der Schule ist für Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), ein wichtiger Beitrag, um die Lissabon-Ziele von mehr Wachstum und Beschäftigung
in die Praxis umzusetzen. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass in Europa unternehmerisches Denken – etwa im Vergleich
zu den USA – nicht stark genug in den Köpfen verankert ist. Das Bildungswesen hat hier einen wichtigen Beitrag
zu leisten und kann gar nicht früh genug damit anfangen“, sagte Leitl. „Von der Grundschule bis hin zu den
Universitäten gilt es, zu unternehmerischer Initiative zu ermutigen, die für das Unternehmersein notwendige
Mentalität zu fördern, die jungen Menschen für die beruflichen Chancen von Unternehmern zu sensibilisieren
und die entsprechenden betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zu vermitteln.“
Studien zeigen, dass nahezu die Hälfte aller Europäer lieber Unternehmer oder Unternehmerin werden möchte
als unselbständig zu arbeiten. Doch nicht einmal ein Fünftel Prozent realisiert diesen Traum. „Es gibt
also in Europa genug unternehmerisches Potenzial. Wir müssen es nur ausschöpfen“, so Leitl.
Die Wirtschaftskammer hat zur Förderung des unternehmerischen Denkens gemeinsam mit dem Bildungsministerium
den so genannten Unternehmerführerschein entwickelt, ein Projekt das sich international sehen lassen kann.
Der Unternehmerführerschein ist ein Zusatzzertifikat auf freiwilliger Basis, das von Schülerinnen und
Schülern abgelegt werden kann und als Zusatzqualifikation die Jobsuche unterstützen soll. Ziel ist es
- in Theorie und vor allem Praxis - das wirtschaftliche Wissen und die soziale Kompetenz der Jugendlichen zu wecken.
Zielgruppe des Unternehmerführerscheins sind Schüler zwischen 10 und 19 Jahren der allgemein bildenden
höheren Schulen, aber auch aller anderen Schularten.
Den Wert der Unternehmensneugründungen für den Wirtschaftsstandort zeigt die erst kürzlich vorgelegte
Gründerbilanz für 2005. Demnach gab es in Österreich im Vorjahr mit insgesamt 33.600 zusätzlichen
Unternehmen ein neues Rekordhoch bei Unternehmensgründungen. Rechnet man jene Betriebe ab, die nach einem
halben Jahr nicht mehr bestanden, waren 2005 31.600 nachhaltige Gründungen zu verzeichnen – auch das ein Rekord.
Deutlich positiv ist zudem der Beschäftigungssaldo nach Abzug der Insolvenzen. Jungunternehmer schafften demnach
70.000 Arbeitsplätze mehr als durch Firmenpleiten verloren gingen.
„Europa braucht eine Gründerwelle, um die Versprechen von mehr Wachstum und Jobs einzuhalten. Jugendliche
müssen deshalb so früh wie möglich das reale Wirtschaftsleben verstehen lernen. Dazu brauchen wir
die Lehrer als Verbündete. Das heutige Maßnahmenpaket von Kommissionsvizepräsident Verheugen ist
in dieser Hinsicht ein wichtiger Schritt, der jetzt in die Praxis umgesetzt werden muss“, sagte Leitl abschließend. |