Hauptausschuss für Teilnahme an Erkundungsmission und Planungsteam
Wien (pk) - Die Vereinten Nationen beabsichtigen, die Aufgaben der Übergangsverwaltung im Kosovo
("United Nations Interim Administration Mission in Kosovo, UNMIK") in den Bereichen Polizei und Justiz
der EU zu übergeben. UNMIK wurde im Jahr 1999 eingeleitet und hat zum Ziel, der Bevölkerung des Kosovo
substanzielle Autonomie innerhalb der Bundesrepublik Jugoslawien zu gewährleisten und die Errichtung und Entwicklung
demokratischer und selbstverwalteter Institutionen zu unterstützen. Österreich hat von Beginn an ein
umfangreiches Kontingent für die Mission bereit gestellt und entsendet derzeit bis zu 24 ExekutivbeamtInnen
zur Übergangsverwaltung.
Um die auf die EU zukommenden Aufgaben einschätzen zu können, soll eine erste Erkundungsmission für
die Einrichtung einer möglichen Polizei- und Rechtsstaatlichkeitsmission am 20. Februar 2006 in den Kosovo
aufbrechen. Daran sollen sich aus Österreich bis zu zwei ExekutivbeamtInnen beteiligen. Nach Berichterstattung
der Erkundungsmission soll ein Planungsteam der EU, das Ende April 2006 eingerichtet werden soll, die Grundlage
für eine gemeinsame Aktion schaffen, die dann vom Rat zu beschließen wäre. Dabei ist die Mitarbeit
von ebenfalls bis zu zwei Exekutivbeamtinnen vorgesehen.
Wie Staatsekretär Hans Winkler betonte, ist der Umfang dieser EU-Mission im Kosovo zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht absehbar. Möglicherweise könnte diese aber in die bisher größte zivile Mission
der EU im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) münden. Es liege im Interesse
der EU, so Winkler, dass die Präsenz der UNO schrittweise auf die EU und die Interimsbehörden übergehe.
Der Staatssekretär unterstrich, es sei besonders wichtig, dass sich das Land, das die EU-Präsidentschaft
innehat, an der nunmehrigen Erkundungsmission und am Planungsteam beteiligt.
Die Mitglieder des Hauptausschusses genehmigten den diesbezüglichen Antrag der Außenministerin einstimmig. |