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Internationaler Street-Art- und Graffiti-Kongress |
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11.3. - 19.3.2006 in Wien 7, Freiraum, Quartier 21, Museumsquartier Wien (ifg) - 1997 veranstaltete das Institut für Graffiti-Forschung (ifg) in der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst den ersten internationalen Graffiti-Kongress. Die damals erarbeiteten Ergebnisse führten zu einer wesentlichen Entlastung, zu Entspannung und Verständnis im Umgang mit den neuen Formen der Jugendkultur (graffiti-writing) und schufen - zumindest für den Raum Österreich - ein toleranteres und aufgeklärteres Klima, als es in den meisten westeuropäischen Staaten anzutreffen ist. Die Publikation, in welcher die Texte der wichtigsten Referenten veröffentlicht sind, ist heute eines der Basiswerke der Graffiti-Forschung und wird in unzähligen Seminar- und Diplomarbeiten, Dissertationen und anderen wissenschaftlichen Texten zitiert. Gerade die breite kulturwissenschaftliche Betrachtung des Phänomens Graffiti war ein wichtiger Beleg und ein wichtiges Argument dafür, dass man diese Kommunikationsform als anthropologische und kulturelle Konstante ansieht. Im letzten Jahrzehnt kam es zu vielen technischen und inhaltlichen Weiterentwicklungen, die weit über die klassischen Graffiti-Formen hinausreichen und die unter dem neuen Oberbegriff STREET-ART zusammengefasst sind: Überwiegend junge Menschen eroberten neue Freiräume für ihr Kommunikationsbedürfnis: die Rückseiten, die Pfeiler und Masten von Straßenschildern, ungenützte Hauseingänge, die Auslagenscheiben aufgelassener Geschäftslokale, Mauervorsprünge, ungenützte Flächen auf sogenanntem Stadtmobiliar - auf Briefkästen, Parkbänken, Strom- und Sandstreukästen... Unentdeckt von der breiten Öffentlichkeit breiteten sich kommunikative Räume für künstlerische und gesellschaftskritische Aktivitäten aus, die heute in jeder europäischen Stadt zu finden sind. Tausende Jugendliche sind an dieser Kommunikation beteiligt und Künstler und Writer zeichnen, sprühen und drucken ihre Tags, Styles und andere Motive auf Aufkleber und Plakate, die unkompliziert und Zeit sparend im Stadtbild angebracht werden - Devise: "stick it", "alles klebt". Fachbegriffe wie Posting und Affichement, Cut-Out und Sticker bezeichnen diese visuellen Manifestationen. Eine Definition finden sie auf: http://www.graffitieuropa.org/streetart.htm . Dem Begriff STREET-ART werden auch die traditionellen künstlerischen Pieces der Writer, die an den legalen Walls der Städte entstehen, sowie die, ursprünglich aus Frankreich stammenden, Schablonengraffiti (Pochoirs, Stencils) zugerechnet. Ein Interview für die Süddeutsche Zeitung finden sie in der Graffiti-News Nr.: 109. Im November 2005 wandte sich die Soziologin Elisabeth Fritz an das ifg, um uns zu Mitarbeit im Rahmen der Street-Art-Ausstellung 'Die lesbare Stadt' einzuladen. Nach ersten Gesprächen war bald klar dass es sich bei der sogenannten Street-Art um ein ähnlich weitgestreutes und historisch belegbares Phänomen handelt wie bei Graffiti, das am besten im Rahmen eines international ausgeschriebenen Kongresses erklärt und aufgearbeitet werden soll. Street-Art- und Graffiti-Galerie des ifg: http://www.graffitieuropa.org/streetart/index.htm Geplant ist die Herausgabe einer umfassenden Kongress-Dokumentation, Arbeitstitel: 'Graffiti und Street-Art in Europa'. Die Zusendung von Texten und Beiträgen ist erwünscht - graffiti@chello.at. |
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