Klosterneuburg (stadt) - Im Sommer 2002 trat die junge Klosterneuburgerin
Elisabeth Draxler mit ihren großflächigen Acryl- und Gouachebildern im Café Epicur erstmals an
die Öffentlichkeit. "Farbwelten" - so nannte sie die Ausstellung, die bei
Bild: Elisabeth Draxler |
dem kunstinteressierten heimischen Publikum großen Anklang fand. Ein Titel, der perfekt zu ihrem Werk passt!
Draxler malt ausnahmslos abstrakt; sie lässt die Farben sprechen. Im Jahr 2002 erläuterte sie ihre Gemälde,
indem sie eines ihrer Vorbilder Mark Rothko (1903 - 1970; einer der Hauptvertreter des Abstrakten Expressionismus)
zitiert: "Colour means more than everything." Während das Werk ihres großen Vorbilds jedoch
durch eine klare geometrisierende Formensprache seinen unverkennbaren Charakter erhält, erscheinen Draxlers
"Farbwelten", bei denen die Künstlerin Rot-, Orange- und Blautöne bevorzugt, in ihrer Entstehung
von Spontaneität geprägt. Diese steht für die Klosterneuburgerin nicht im Widerspruch zur Komposition.
"Der Entwicklungsprozess gehört zum Bild", so Draxler, die sich auch für die Unmittelbarkeit
ihrer Arbeitsweise einen der ganz Großen der Kunstgeschichte als Vorbild gesucht hat. Die Rede ist von Jackson
Pollock (1912 - 1956; bedeutender Vertreter der modernen amerikanischen Malerei; führte mit seiner Maltechnik
des "Drippings" das "Actionpainting" ein), der meinte: " … wenn dich die herkömmlichen
Techniken nicht befriedigen, dann leg deine Leinwand auf den Boden und tropfe, gieße oder schleudere deine
Farben …"
Seit damals hat Elisabeth Draxler, die zunächst an der Akademie der Bildenden Künste in Wien Architektur
studierte, ehe sie zur Kunstgeschichte und Filmwissenschaft wechselte, mit mehreren Ausstellungen in Klosterneuburg
und Wien sowie einigen Workshops mit Schulklassen auf sich aufmerksam gemacht. Hauptberuflich konzentrierte sie
sich nach Beendigung ihrer Studien auf den gebrauchsgrafischen Bereich, wo sie inzwischen erfolgreich tätig
ist.
Nach einer Ausstellungspause im vorangegangenen Jahr präsentiert Elisabeth Draxler vom 18. März
bis zum 23. April ihre neuesten Werke im Stadtmuseum Klosterneuburg. Am 22. April wird die Künstlerin im Rahmen
des "Tages der offenen Tür" um 15 Uhr durch ihre Personale führen.
Parallel zu der Werkschau "Farbwelten" zeigen Schüler und Schülerinnen der Hauptschule Hermannstraße
Arbeiten, die unter Anleitung Elisabeth Draxlers entstanden sind. Die Schau läuft vom 18. März bis zum
17. April.
Natürlich kann ab 18. März auch die derzeitige Dauerausstellung des Stadtmuseums "Ausgrabungen am
Rathausplatz - Stadtkernforschung in Klosterneuburg von 1999 bis 2002" wieder besucht werden. Die archäologische
Erforschung des Rathausplatzes war das letzte große Ausgrabungsprojekt von Univ.-Prof. Dr. Johannes-Wolfgang
Neugebauer vor seinem unerwarteten Ableben im August 2002. Die Ausstellung dokumentiert die bedeutendsten Erkenntnisse
dieser Grabungen: Gefunden wurden Teile des römischen Verbindungsweges zwischen der Limesstraße und
dem Militärkastell, des mittelalterlichen Schrannengebäudes und des zugehörigen "Grätzls".
Ein zweiter Ausstellungsschwerpunkt ist dem Wirken Neugebauers in Klosterneuburg gewidmet.
Ausstellungsvorschau: 22. April bis 8. Oktober: Anton Bruckner und Klosterneuburg
Stadtmuseum Klosterneuburg, Kardinal-Piffl-Platz 8, 3400 Klosterneuburg
Informationen unter: 02243/444 - 299; zu den Öffnungszeiten DW 393
Öffnungszeiten: Samstag 14:00 bis 18:00; Sonn- und Feiertag: 10:00 bis 18:00 |