Waldforum: Österreich drängt auf inhaltlichen Abschluss  

erstellt am
24. 02. 06

Internationales Treffen zum Schutz des Waldes geht in die zweite Woche
Wien/New York (pte) – „Angesichts der fortschreitenden Waldverluste stellt sich jedoch die Frage, worauf man eigentlich noch warten will “, sagte Gerhard Mannsberger, Leiter der Forstsektion im Lebensministerium. Der österreichischen Delegation kommt bei den Verhandlungen auf Grund der EU-Präsidentschaft Österreichs eine besonders wichtige Rolle zu. Die EU versucht, die Verhandlungen zu allen wichtigen Themen bereits bei dieser Sitzung abzuschließen, um eine Fortsetzung eines reinen Diskussionsprozesses zu verhindern. Wichtigen Ländergruppen gehen diese Wünsche der EU jedoch zu weit bzw. scheint ihnen die Zeit noch nicht reif genug. Dies teilt das Lebensministerium mit.

Derzeit findet in New York die sechste Sitzung des UN Waldforums (UNFF) statt. Ziel ist es die bei der vorigen Sitzung im Mai 2005 ergebnislos abgebrochenen Verhandlungen fortzuführen und abzuschließen.

Konkret geht es darum, die Effektivität des im Jahr 2000 eingerichteten Internationalen Waldarrangements (International Arrangement on Forests (IAF)) bestehend aus UNFF und der Collaborative Partnership on Forests (CPF) zu bewerten und darüber zu entscheiden, mit welcher inhaltlichen Ausrichtung und welcher Rechtsform es weitergeführt werden soll. Die Verhandlungen darüber wurden deshalb vor sechs Jahren unterbrochen, weil es in wesentlichen Punkten keine Einigung gab.

Zu Beginn der zweiten Verhandlungswoche verstärkt Österreich in seiner Rolle als EU-Ratspräsidentschaft den Druck auf das Forum. Eine der zentralen Forderungen ist die Stärkung des IAF sowie ein umsetzungsorientiertes Instrument zur Sicherstellung einer weltweiten nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Damit soll der nunmehr bereits 15 Jahre dauernde Diskussionsprozess in eine konkrete Phase übergeführt werden. Die wichtigsten Ziele sind die Bekämpfung der fortschreitenden globalen Rodung, die Stärkung der Rolle des Waldes als Instrument zur Armutsbekämpfung, sowie die Ausweitung der nachhaltig bewirtschafteten Waldflächen. Diese globalen Ziele sollen durch Maßnahmen umgesetzt werden, die im Rahmen von nationalen Waldprogrammen zu formulieren sind. Österreich nimmt in diesem Bereich mit dem Beschluss über ein Waldprogramm im Dezember 2005 eine internationale Vorreiterrolle ein.

Die schwierigen Verhandlungen, die am 10. Februar begonnen haben, werden derzeit in zwei Arbeitsgruppen fortgesetzt. Die eine Arbeitgruppe behandelt die Präambel der künftigen Resolution, die Frage nach dem generellen Mandat für die Zukunft, den rechtlichen Rahmen, die Ziele sowie das zukünftige Instrument. Die zweite Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Umsetzungsmethoden, verbesserter Zusammenarbeit sowie der Finanzierung des künftigen globalen Waldregimes.Den tatsächlichen Erfolg der Verhandlungen wird man daher erst am 24. Februar beurteilen können.
     
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