Raus:
Bundesregierung muss endlich Anti-Doping-Gesetz vorlegen
Salzburgs Sportreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Othmar Raus richtet auch harte
Worte an den ÖSV
Salzburg (lk) - Eine deutliche Forderung richtete Salzburgs Sportreferent Landeshauptmann- Stellvertreter
Dr. Othmar Raus am Mittwoch (22. 02.) an die Bundesregierung: "Es wird Zeit, dass sich die Bundesregierung
endlich daran macht, ein einheitliches Anti-Doping-Gesetz für Österreich vorzulegen. Dieses Gesetz soll
die Anordnung und Durchführung von Dopingtests nach internationalen Standards ermöglichen. Außerdem
sind Sanktionsmaßnahmen für jene Sportler/innen und Funktionäre festzulegen, die mit solchen unsportlichen
und unehrenhaften Methoden arbeiten", erklärte Raus.
Damit allein sei es aber nicht getan. Auch im Österreichischen Schiverband muss man aus den aktuellen Erfahrungen
die Konsequenzen ziehen. "Wer Ethik und Moral am Altar der Leistung und des Erfolgs opfert, darf sich nicht
wundern, wenn er selber auf dem Opfertisch landet", sagte der Salzburger Sportreferent. Es sei unerträglich,
wie die Leistungen der erfolgreichen Sportler/innen durch die aktuelle Dopingaffäre in den Schatten gestellt
werden. "Der Schiverband trägt für diese Entwicklung durch falsche Entscheidungen in der Vergangenheit
Mitverantwortung. Jetzt müssen zumindest schnelle und konsequente Schritte gegen diejenigen gesetzt werden,
die den heimischen Sport in Verruf gebracht haben", so Raus. Raus denkt an Ausschlüsse aus dem Schiverband,
Beendigung von Dienstverhältnissen und Betreuungsverbote.
Ein gesetzlicher Rahmen sei dringend nötig. "Es ist höchst an der Zeit, dass auch in Österreich
entsprechende gesetzliche Regelungen getroffen werden", so Raus weiter. Zwar gebe es bereits jetzt internationale
Abkommen zur Zusammenarbeit im Kampf gegen Doping, wie die Anti-Doping-Konvention des Europarates, ein innerstaatliches
Gesetz mit uneingeschränkter Verbindlichkeit fehle aber bislang.
Aus rechtsstaatlichen Gründen sei es notwendig, in der österreichischen Rechtsordnung einen klaren Rahmen
für die Bekämpfung des Doping-Missbrauchs, die Anordnung von Sanktionen, aber auch den Rechtsschutz Betroffener
durch eine unabhängige Überprüfungsinstanz zu schaffen. "Regelungen zur Dopingbekämpfung
in verschiedenen Rechtsmaterien erschweren überdies die Bekämpfung des Dopingmissbrauchs; es sollte daher
auch aus rein sachlichen Überlegungen eine eigene bundesgesetzliche Regelung getroffen werden", erklärte
Sportreferent Othmar Raus abschließend. |
Haubner: Dopingproblem ist international zu lösen
ÖVP-Sportsprecher: Einheitliche Richtlinien für alle Sportlerinnen und Sportler
weltweit
Wien (övp-pk) - Doping ist kein nationales, sondern ein internationales Problem. Daher sind
die internationalen Organisationen gefordert, rasch die anstehenden, offenen Punkte zu lösen. Die UNESCO und
die World Anti Doping Agency (WADA) sind hier bereits stark aktiv und es werden im heurigen Jahr noch die entsprechenden
Beschlüsse vollzogen", zeigt sich ÖVP-Sportsprecher Abg. Peter Haubner optimistisch. "Das grundlegende
Recht aller Athleten ist ein doping-freies Umfeld und die Gleichheit für alle Sportler weltweit - dies ist
auch die Grundausrichtung der WADA", so Haubner heute, Mittwoch.
"Die Vorgänge von Turin sind kein Problem von Gesetzen, sondern ausschließlich eine Frage von Moral
und Fairness. Auf der Watchlist des IOC stehen Doping und Bestechung an erster Stelle. Dies ist allen Mitgliedsländern
hinreichend bekannt und es entspricht der moralischen Verpflichtung, sich an die sportlichen Grundsätze der
internationalen Organisationen zu halten", betonte der ÖVP-Sportsprecher.
Im Rahmen der UNESCO wurde bereits eine weltweite Konvention entwickelt. Im November des Vorjahres hat die WADA
den Vorschlag einer kommissionellen Prüfung der Verbotsliste, mit starker Unterstützung Österreichs,
eingeleitet. Sobald diese Liste von WADA und UNESCO beschlossen wird, werden auch in Österreich die entsprechenden
weiteren Schritte umgesetzt", ist Haubner überzeugt. |