Schüssel: Fritz Behrendt ist Leitartikler unserer Welt  

erstellt am
23. 02. 06

Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel überreichte am Mittwoch (22. 02.) dem Karikaturisten Fritz Behrendt das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse. In seiner Laudatio für den 1925 in Berlin geborenen und gemeinsam mit seinen Eltern nach der Machtergreifung Hitlers in die Niederlande emigrierten Künstler unterstrich der Bundeskanzler die Bedeutung der Pressefreiheit als eine der grundlegenden Freiheiten in der modernen Welt. Gleichzeitig erinnerte der Bundeskanzler an die Verantwortung, die diese Freiheit mit sich bringt.

Schüssel: „Wir müssen drauf achten, dass weder die Presse- und Meinungsfreiheit auf der einen noch die Würde der Menschen oder Religionen auf der anderen Seite gering

Fritz Behrendt
Ein europäischer Zeichner
Ibera, Wien 2005
336 Seiten, Euro 25,-
ISBN 3-85052-211-3

geachtet werden. Die Karikatur als verdichtete Erzählung hat zuweilen eine Gratwanderung zwischen diesen beiden Anforderungen zu gehen. Fritz Behrendt hat in seinen Werken diese Grenzen nie überschritten und trotzdem deutlich seine Meinung unbestechlich kundgetan.“ Bundeskanzler Schüssel, der Behrendt, als einen der der „ganz großen Karikaturisten und Leitartikler unserer Welt“ bezeichnete, rief „all jene, wann immer sie sich beleidigt fühlen, zum Dialog auf, denn die Wahrung der Würde schließt die Anwendung von Gewalt aus.“

In seiner Antwort auf den Bundeskanzler mahnte Fritz Behrendt von allen Journalisten „Respekt und Anstand“ ein, denn „diese beiden Prinzipien seinen die Grundlage für jede funktionierende Demokratie und das europäische Modell“. „Und ich selbst bin ein begeisterter Europäer“, so Behrendt.

Fritz Behrendt ist seit 1950 als freischaffender politischer Zeichner tätig. Zunächst für niederländische Publikationen arbeitend, erscheinen seine Werke seit 1953 auch in internationalen Publikationen. Von 1958 bis 1964 war er „Editorial Cartoonist“ der N.Y-Herald Tribune, wobei “Time Magazine“, „N.Y. Times“ und „Punch“ regelmäßig Nachdrucke publizierten. Von 1962 bis 1997 arbeitete er als fester Mitarbeiter der Schweizer „Weltwoche“, seit 1959 ist er für die österreichische „Kronen Zeitung“ tätig, seit 1972 zusätzlich für die FAZ.
     
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