Ein gut durchdachtes Konzept eröffnet neues Entwicklungspotenzial
Innsbruck (rms) - Mit Neu- und Ausbauten soll sich die Innsbrucker Messe auch in Zukunft als
attraktiver Messestandort präsentieren. Dem Masterplan stimmte der Stadtsenat in einem Grundsatzbeschluss
zu (mit einer Gegenstimme und einem Vorbehalt). „Ein gut durchdachtes Konzept“, sieht Vizebgm. Dr. Michael Bielowski
in einem Pressegespräch nach dem Stadtsenat die von Messeausschuss und dem Aufsichtsrat der Messe- und Congress
Innsbruck GmbH in Auftrag gegebenen Planung: „Damit erhält die Innsbrucker Messe ein neues Entwicklungs- potenzial.“
Das große Aussteller- und Besucherinteresse, ständige Verbesserungen und Neubauten stehen für die
positive Entwicklung der letzten Jahre. Zu Buche stehen aber auch mehrere Defizite: u.a. die angespannte Parkplatzsituation,
eine nicht befriedigende Eingangssituation, eine “schrebergartenähnliche Anordnung“ vieler kleiner Ausstellungseinheiten
auf dem Areal zwischen Ing.Etzel-Straße und Falkstraße, der teilweise „nicht optimale Zustand“ der
technischen Infrastruktur einzelner Hallen und eine oft schlechte Erreichbarkeit und Verbindung der Hallen.
Der Masterplan (erarbeitet vom Büro ATP) sieht eine Behebung der Defizite in vier Bauphasen vor. Auf Basis
eines Architektenwettbewerbes soll das Projekt "Messe-Neu“ in einem Zeitrahmen von fünf Jahren realisiert
werden. In der ersten Bauphase wird „über“ dem Freigelände Nord ein Parkdeck mit rund 290 Abstellplätzen
errichtet (die Ausstellungsfläche ebenerdig bleibt erhalten). Finanziert wird der rund 4 Mio. Euro Bau aus
Eigenmitteln der „MeCo“. Begonnen wird mit dem Bau noch im heurigen Jahr – Fertigstellung im Frühjahr 2007.
Der Abbruch der Halle 1 (nördlich des Haupteingangs, entlang der Claudiastraße) ist in der Bauphase
2 geplant. Die Halle wird auf einer etwas größeren Grundfläche und mit Erdgeschoß plus 2
Stockwerken gebaut. Messesaal und Messerestaurant werden hier eingeplant. Eine verbesserte Eingangssituation und
eine „Mall“ zwischen Ing-Etzel-Straße und Falkstraße werden einen architektonischen Akzent setzen.
Durch den Abriss der Halle 2a und des Messesaales in der dritten Bausphase wird eine Verbesserung der Situation
zwischen den Hallen 2 und 4 erreicht.
Die vierte und letzten Bauphase „befasst“ sich mit der Halle 3 (Eingang West-Falkstraße): Abbruch und Neubau
oder Sanierung stehen noch zur Diskussion.
Der Umbau bringt letztlich auch ein kleines Plus an Ausstellungsfläche: 32.500 Quadtratmeter an Hallenflächen
(bisher 30.500 Quadratmeter), und 13.500 Quadratmeter an Freifläche (bisher 11.500). Vor allem aber wird durch
den Umbau „eine klare Struktur des Messeareals erreicht“, betont Innsbrucks Vizebürgermeister und MeCo-Aufsichtsratsvorsitzender.
Eine vorläufige Grobschätzung sieht für den Messeausbau ein Investitionsvolumen von rund 25,9 Mio.
Euro vor. (Sollte die Halle 3 „nur“ adaptiert“ und nicht abgerissen werden, würden sich die Kosten auf rund
20 Mio.Euro reduzieren). Laut Syndikatsvertrag tragen die drei Congress-Messegesellschafter Land Tirol, Stadt Innsbruck,
Wirtschaftskammer die rund 21,9 Mio. Euro Kosten (16 Mio. Euro bei Sanierung der Halle 3) zu einem Drittel. Konkret.
Der Anteil der Stadt Innsbruck beläuft sich maximal auf 7,3 Mio. Euro (bzw. 5,3 Mio. Euro im Falle der Sanierungsvariante).
Anfang März wird sich die Generalversammlung der Messe-Congress GmbH mit der Realisierung befassen. Von den
3 Gesellschaftern hat die Stadt Innsbruck als erster Partner das grundsätzliche „Ja“ zum Projekt gegeben.
Nach intensiven Diskussionen und Abwägungen (bereits in den 90er Jahren geführt) bleiben die Gesellschafter
Land, Stadt und Wirtschaftskammer beim „Ja „ zum zentralen Standort zwischen Falkstraße und Ing. Etzel-Straße.
Für das Beibehalten der Messeadresse im Saggen sprechen wirtschaftliche und sachliche Gründe. Bei einer
Absiedlung an die Peripherie mit Ankauf eines 40.000 Quadratmeter Areals und kompletten Neubau würden die
Investitionen wesentlich höher liegen (außerdem müsste die denkmalgeschützte Messehalle mit
3000 Quadratmetern erhalten bleiben). Zudem hat sich die internationale Messeszene wesentlich geändert: „Weltweit
eröffnen sich im Messebetrieb neue Geschäftsfelder“, verweist Vizebgm. Dr. Bielowski auch auf die „Multifunktion“
der Innsbrucker Messe mit über 400 Veranstaltungen im Jahr: „Durch den Zusammenschluss mit dem Congress Innsbruck
ergeben sich viele Synergien. Kongresse erfordern immer öfter Ausstellungsflächen, die möglichst
in der Nähe angeboten werden sollen.“ |