Patent Maximilians I. aus dem Jahr 1506 bezüglich Fischfang
Wien (rk) - Eine der wertvollsten Archivalien aus dem Besitz der Stadt Wien feiert am 24. Februar
dieses Jahres ihren 500. "Geburtstag". Es handelt sich um ein Patent Maximilians I. aus dem Jahr
1506 zur Regulierung des Fischfanges, das im Wiener Stadt- und Landesarchiv verwahrt wird. Neben den Text enthält
das Patent naturalistische Darstellungen von Fischen.
Aus den tausenden Dokumenten des Archivs sticht es damit durch seine einzigartige Ausgestaltung heraus. Es ist
nämlich nur die obere Hälfte des Pergaments beschrieben. Im Text stellt der König fest, dass es
durch den Fang von Fischen mittels spezieller Netze zur übermäßigen Vernichtung der Fischbrut in
der Donau und ihren Nebenflüssen gekommen sei, und er weist den obersten Fischmeister von Österreich
an, diese Missstände abzustellen. Auf dem unteren Teil des Pergaments sind jene Fische überaus naturalistisch
gezeichnet, die im Text als durch die Netzfischerei besonders gefährdet genannt werden: Hecht, Karpfen, Barbe,
Huchen, Aalrutte, Wels, Forelle und Zingel. Überdies ist ein Stück Holz ("Brittelmaß")
dargestellt, das die Mindestgröße der Fische angibt. Diese frühen, detaillierten Tierdarstellungen
sind weltweit einzigartig und kunsthistorisch von herausragender Bedeutung, bedenkt man die gleichzeitige Entstehung
der Fischabbildungen mit einem Dürer-Hasen aus 1502. |