Heimischer Luftfahrtstandort nimmt erfreuliche Entwicklung  

erstellt am
23. 02. 06

Bollmann fordert einheitliche Finanzierung für Sicherheitseinrichtungen in Europa – "One Stop Security-Prinzip unerlässlich"
Wien (pwk) - Die von Statistik Austria jüngst veröffentlichten Rekordergebnisse im kommerziellen Luftverkehr belegen einmal mehr, dass „Österreichs Luftverkehrswirtschaft ausgesprochen gute Chancen hat, im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen und weiter als wichtiger Wertschöpfungs- und Beschäftigungsmotor für die heimische Wirtschaft zu fungieren“, erklärt der Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ, Harald Bollmann. Der Flughafen Wien gehört nach den kräftigen Passagier-Zuwächsen – 2005 wurden 15 Millionen Fluggäste (plus 7,3 Prozent) befördert - zu den Top 20-Flughäfen der EU.

Die Zukunftssicherung des Luftverkehrsstandortes Österreich erfordere allerdings weiterhin eine vorausschauende Politik. Dazu gehört, so Bollmann, eine EU-weit bzw. weltweit einheitliche Finanzierung sicherheitsrelevanter Einrichtungen: „Sicherheit ist – wie bereits jetzt schon in vielen Ländern – eine hoheitliche Aufgabe. Hier ist einheitliches Vorgehen das Um und Auf“

Die Einführung eines One Stop Security-Prinzips im innerösterreichischen wie internationalen Transfer sei zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Luftfahrt unerlässlich, präzisiert Bollmann seinen dringenden Wunsch an die heimische Politik: „Ein Transfer-Passagier über Wien darf nicht mehr Sicherheitskosten verursachen als ein Passagier auf einem Direktflug. Jede kilometerabhängige oder flugstreckenabhängige Zusatzbelastung schadet kleineren europäischen Flugknoten und gefährdet den Standort“.

Die positive Entwicklung belege, so Bollmann weiter, den Bedarf nach einer dritten Piste am Flughafen Wien-Schwechat. Ohne die dritte Piste sei die Streckenexpansion in wirtschaftliche Wachstumsmärkte ab 2008 – dies mit oder ohne Beteiligung der Flughafen Wien AG an Pressburg – nicht zu machen.

„Man darf nicht vergessen: Unser Luftdrehkreuz ist nicht nur ein essenzieller Beitrag für die heimische Industrie, sondern auch ein Wohlstandsknoten, der tausende Arbeitsplätze erhält und sichert“, resümiert Bollmann. Allein von Wien aus kann man heute 176 Ziele direkt erreichen.

Obwohl nur knapp zwei Prozent des Welthandelsvolumens als Luftfracht verschickt werden, entsprechen diese Waren 40 Prozent des Welthandelswertes. Es sind durchwegs hochwertige, meist für Logistik-Ketten dringend benötigte Güter, die „in die Luft gehen“. Auch hier liege der größte heimische Flughafen mit seinem Frachtaufkommen im EU-Ranking an 14.Stelle.

Ein funktionierendes Transfer-Drehkreuz samt Flugnetzwerk ist ein bedeutender Wirtschaftsmotor mit hoher Umwegrentabilität für Arbeitsplätze, Incoming-Tourismus und die nationale Wirtschaft. Die heimische Luftfahrtbranche beschäftigt mehr als 36.000 Personen und erwirtschaftet eine jährliche Wertschöpfung von über 2,4 Milliarden Euro. (Univ.-Prof. Sebastian Kummer, Wirtschaftsuniversität Wien).
     
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