Standards sind eine wichtige Hilfestellung
Wien (ON prm) - Erdbeben, Überschwemmungen, Großfeuer oder die Folgen von Terroranschlägen
stellen umfassende Anforderungen an Behörden, Einsatzorganisationen und Wirtschaftsunternehmen. Um einen koordinierten
Einsatz bei Katastrophen zu erleichtern, wird derzeit intensiv an europäischen und internationalen Standards
gearbeitet. Seit 1. Februar 2006 gibt es dazu in Österreich die ON-Regel ONR 192320.
Um allerdings rasch helfen zu können, sind Planung, Koordination und Kommunikation notwendig. Das betrifft
nicht nur die Einsatzkräfte vor Ort, wenn sie bei einem Erdbeben nach Überlebenden suchen, die Wasserversorgung
wiederherstellen oder bemüht sind, Hilfsgüter zu verteilen und Geräte für die Aufräumungsarbeiten
heranzuschaffen. Wichtige Voraussetzung, dass die verschiedenen Einsatzorganisationen, wie Feuerwehren, Rotes Kreuz,
Ärzte, Militär, lokale und staatliche Behörden, den Betroffenen wirkungsvoll Hilfe leisten können,
ist ein koordiniertes Vorgehen und eine entsprechende Einsatzplanung schon im Vorfeld - auch wenn es im Wesen von
Katastrophen liegt, dass ihr Eintreten meist überraschend kommt und die Auswirkungen nicht immer sofort absehbar
sind. Vorbereitet sein, ist (fast) alles Hier bedarf es einheitlicher Regeln. Die Terroranschläge auf das
World Trade Center in New York vom 11. September 2001 oder der Hurrikan Katrina an der Südküste der USA
im vergangenen Sommer haben es deutlich gezeigt: Mangelnde Koordination und fehlende Abstimmung der Vorgangsweise
der Hilfskräfte haben die Bewältigung dieser Ereignisse wesentlich erschwert, wodurch zusätzliche
Todesopfer zu beklagen waren. Erstellung von Einsatzplänen, Ausbildung, Training und Koordination der Hilfskräfte
geschieht zum einen über Rechtsvorschriften, technische bzw. Verfahrensvorschriften, multilaterale und bilaterale
Abkommen und kann ebenso durch unterstützende Empfehlungen, wie etwa Normen, erfolgen. "Emergency Preparedness",
also alles, was darauf abzielt, die Zusammenarbeit von Einsatzkräften im Ernstfall zu verbessern und zu erleichtern,
ist seit einiger Zeit ein Thema der Normung - international ebenso wie in Europa und Österreich. Neue ON-Regel
Erstes Ergebnis dieser Arbeiten ist die in Österreich mit 1. Februar 2006 veröffentlichte ON-Regel ONR
192320 "Krisen- und Katastrophenmanagement - Integrierte Einsatzführung unter besonderer Berücksichtigung
unterschiedlicher Managementverfahren". Dieses Dokument beschreibt für alle Beteiligten die Rahmenbedingungen
zur gemeinsamen Aufgabenbewältigung von Ereignissen außergewöhnlichen Umfangs und dient zur Schaffung
eines einheitlichen Führungssystems, wie es in solchen Situationen notwendig ist. |