|
Regierungsinserate für Olympia-SportlerInnen |
|
erstellt am
03. 03. 06
|
Cap:
"Je schlechter die Politik, desto mehr wird geworben und inseriert"
Wien (sk) - "Es entsteht der Eindruck, der Fasching ist noch nicht zu Ende, mit der Gesprächsverweigerung,
die Kanzler Schüssel heute in der Fragestunde geliefert hat", so gf. SPÖ-Klubobmann Josef Cap am
Donnerstag (02. 03.) im Nationalrat. Cap kritisierte weiter, dass die Bundesregierung im Februar 2000 noch
davon gesprochen hatte, dass sie bei den Repräsentationsausgaben und der Öffentlichkeitsarbeit grundlegend
einsparen wolle. "Genau das Gegenteil ist der Fall. Weit über eine Milliarde Schilling wurde verpulvert",
so Cap. Der Jubel von Regierungsvertretern über die olympischen Erfolge der österreichischen Sportler
lasse nur einen Schluss zu: "Erich Honecker schau' runter, fällt einem nur ein, wie Schüssel und
Pröll mit Schmatz links, Schmatz rechts gratuliert haben." Cap zeigte weiters auf, dass die sozialdemokratisch
regierten Bundesländer in den letzten Jahren bei Öffentlichkeitsarbeit gespart haben, während Minister
Grasser, knapp vor Kanzler Schüssel, die "Goldmedaille des Geldausgebens" errungen habe.
Wie Kanzler Schüssel heute die Fragestunde bestritten habe, sei nur als Verlängerung des Faschings zu
bewerten, so Cap. "Jetzt, in der dringlichen Anfrage, wo es wirklich eine Diskussion gibt, wird der Regierungsschauspieler
Morak vorgeschickt. Schüssel stellt sich der Diskussion nicht", so Cap.
Das Verhalten der Bundesregierung, die mit großen Ankündigungen des Einsparens bei sich selbst angetreten
war, sei nur mit einem Motto zu bezeichnen: "Je schlechter die Politik, desto mehr muss man werben und inserieren",
so Cap, der festhielt, dass den riesigen Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation Pensionskürzungen
und eine triste Beschäftigungslage gegenüberstehen.
Es sei keine Frage, dass man den österreichischen SportlerInnen zu einem großen Erfolg gratuliere -
"aber wie, das ist die Frage", sagte Cap. Benjamin Raich habe höflich dem Bundeskanzler die Hand
gegeben. "Schüssel hat ihn zu sich gezogen - Schmatz links, Schmatz rechts. Auch Landeshauptmann Pröll
habe Michaela Dorfmeister begrüßt, als kenne man sich schon aus gemeinsamen Kindergartentagen. "Und
das alles wird von einem willfährigen ORF in Großaufnahme übertragen", so Cap weiter.
Auf die Frage nach den Kosten, die in der heutigen Fragestunde aufgetaucht sei, habe Schüssel reagiert, wie
ein elfjähriger Schüler, den die Mutter frage, wie es denn in der Schule gewesen sei. "Der Schüler
sagt: Schön war's, und in Wirklichkeit war er im Kino", sagte Cap. Es sei auch verwunderlich, dass kein
Vertreter des BZÖ anwesend sei. "Die informieren ja auch wie die Wilden", so die Kritik des SPÖ-Klubobmanns.
Die Inserate würden aber auch zeigen, was der Regierung wichtig sei. "Schüssel ist groß, Bundesregierung
ist groß. Die wirkliche Information kann ich nicht einmal mit aufgesetzter Brille lesen, so klein ist die
geschrieben", führte Cap aus, der die Regierungsfraktionen ermahnte, dass jetzt nicht "Villacher
Fasching, Teil drei", sondern die Zeit der Buße sei.
Im Vergleich mit den Bundesländern schneide aber die Bundesregierung schlecht ab. So habe der Wiener Bürgermeister
drei Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der Bundeskanzler 39. "Wien hat eingespart,
Salzburg hat diese Ausgaben nach Schausberger halbiert, das Burgenland ist überhaupt am sparsamsten",
so Cap, der darauf verwies, dass dies alles sozialdemokratisch regierte Bundesländer seien. In Oberösterreich
hätten sich die Kosten beinahe verdoppelt, in Niederösterreich seien sie im Vergleich zu vor zwei Jahren
um 28 Prozent gestiegen. "Die Goldmedaille des Geldausgebens" habe aber Minister Grasser eingefahren.
"Knapp vor Bundeskanzler Schüssel und den diversen Sozialministern", so Cap abschließend.
|
|
|
|
Lopatka: Inserate der Bundesregierung waren goldrichtig
Opposition soll Doppelbödigkeit unterlassen
Wien (övp-pk) - "Tue Gutes und rede darüber, das ist uns ein Anliegen", sagte
ÖVP- Generalsekretär Dr. Reinhold Lopatka am Donnerstag (02. 03.) im Plenum des Nationalrates anlässlich
eines Dringlichen Antrages der Grünen zu den Inseraten der Bundesregierung. "Dabei mutet schon eigenartig
an, wenn sich die Opposition im weißen Unschuldskleid präsentiert", so Lopatka.
Die Opposition liege wirklich falsch, wenn sie meine, durch Schlechtmachen könne man einem Staat etwas Gutes
tun. Eine Regierung habe neben der tagtäglichen Arbeit auch eine Verantwortung für die Stimmung, die
in einem Land herrsche. "Sie können alles schlecht reden, Sie werden damit falsch liegen. Wir sind gut:
Im Sport, in der Wirtschaft, in der Kunst, in der Kultur und auch durch unsere Arbeit", so der ÖVP-Generalsekretär
Richtung Opposition.
Im Gegensatz zu den Inseraten der Bundesregierung seien die des grünen Landesrates in Oberösterreich,
Rudi Anschober, "reine Bilderbücher. Die wichtigste und immer wieder kehrende Botschaft ist hier das
Bild des Landesrates gewesen." Auch der Unterschied zu den Glückwunsch-Inseraten eines Kärntner
SPÖ-Landesrates und des Villacher SPÖ-Bürgermeisters zu den Kärntner Medaillengewinnern müsse
die SPÖ erst erklären. "Es war goldrichtig von der Bundesregierung, bei neun gewonnenen Goldmedaillen
dieses Inserat zu schalten. Neun Goldmedaillen, 23 Medaillen für Österreich, das ist etwas Einzigartiges.
Wenn man sich darüber freut, dann soll man das ruhig zum Ausdruck bringen", so Lopatka.
Weiteren Erklärungsbedarf habe auch die Stadt Wien, die für Öffentlichkeitsarbeit Jahr für
Jahr eindeutig mehr Geld ausgebe als die gesamte Bundesregierung. 2001 habe Wien 26 Millionen Euro ausgegeben,
2002 29 Millionen Euro, 2003 27 Millionen Euro und 2004 waren es 29 Millionen Euro. "Der Unterschied ist,
in der Vergangenheit haben sie sich dafür noch etwas geniert, da waren im Voranschlag nur 15 bis 20 Millionen
Euro budgetiert. Im Voranschlag für heuer sind jetzt schon 27 Millionen Euro budgetiert. Wenn die zehn Millionen
Euro noch dazu kommen, die sie immer ausgegeben haben, dann Gute Nacht. Deshalb: Lassen Sie die Doppelbödigkeit,
stehen Sie dazu, dass alle Regierungen, ob schwarz, orange, rot oder grün, Informationsarbeit machen",
sagte Lopatka abschließend. |
|
|
|
Scheibner: "Besser Schmatze auf Sportler Wangen als Schmatze auf sozialistische
Heimaterde in Moskau"
"Die Sozialministeriums-Kampagne war keine Geldverschwendung, sondern eine notwendige
Information für Behinderte"
Wien (bzö) - "Besser Schmatze auf Sportler Wangen als Schmatze auf sozialistische Heimaterde
in Moskau", sagte der Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklubs Herbert Scheibner in Richtung SPÖ-Klubobmann
Josef Cap in seinem Debattenbeitrag zum Dringlichen Antrag der Grünen. "Das eine ist eine freundliche
und liebenswerte Sache und das andere ist ein sehr bedenkliches politisches Signal, gerade in einer Zeit, wo dort
wirklich Diktatoren am Werk gewesen sind", so Scheibner weiter.
"Es war notwendig und ein richtiges Signal, daß sich das offizielle Österreich - in einer Zeit,
wo man versucht hat, diese Sportler zu kriminalisieren - hinter seine Sportler gestellt hat. Und da ist ein Aufwand
für ein derartiges Inserat relativ gering. Die Pfeile, die auf die Sportler abgezielt werden, die sollen die
Politiker abwehren, damit die Sportler in Ruhe ihre Leistungen erbringen können. Dies wäre das Konzept,
das unterstützt werden sollte", forderte Scheibner.
Die Sozialministeriums-Kampagne sei keine Geldverschwendung gewesen, sondern eine notwendige Information für
Behinderte. "Auf dieser Broschüre gibt es kein Photo der Sozialministerin, sondern da geht es darum,
Diskriminierungsformen anzusprechen, die Rechtsfolgen anzusprechen und die Hilfestellungen aufzuzeigen. Das ist
eine notwendige Information für die behinderten Menschen in Österreich", erklärte Scheibner.
"Daß Problem ist offenbar, "daß sich eine Opposition, dort wo sie Opposition ist, darüber
ärgert, daß eine Regierung, dort wo sie Regierung ist, über ihre Arbeit informiert. Und dort wo
das umgekehrt ist, da vertauschen sich die Rollen", meinte Scheibner weiter.
In diesem Zusammenhang kritisierte Scheibner die Inserate von Grün-Landesrat Anschober. "Ja, der Landesrat
soll werben, aber wenn sie sich dann herstellen und so tun, als ob die Grünen gegen eine solche Werbung wären,
dann muß man ihnen das als Doppelbödigkeit vorwerfen", sagte Scheibner.
Auch bei der SPÖ sei dies das Gleiche, so Scheibner weiter. "Das zehn Jahre Jubiläum von Wiens Bürgermeister
Häupl wurde eine Woche lang gefeiert und überdies mit einer 50-seitigen Broschüre in News und dies
obendrein ohne Inhalt", betonte Scheibner. In Wien werde auch alleine nur für die Auslandspressearbeit
über 146 Mio. Euro mit einer Laufzeit von zehn Jahren ausgegeben.
"In den eigenen Reihen kehren und dies alles abstellen, dann kann man glaubwürdig argumentieren",
betonte Scheibner abschließend. |
|
|
|
Öllinger: BK Schüssel gibt mit vollen Händen Steuergeld aus …
…um Erfolge zu bejubeln, die nicht seine sind – Abgeordnete können sich und Politik
guten Dienst erweisen bei Zustimmung von transparenter Regelung
Wien (grüne) - "BK Schüssel gibt mit vollen Händen Steuergeld aus um Erfolge
zu bejubeln, die nicht seine sind. Nicht genug damit, dass er sich mit fremden Federn schmückt, er lässt
auch noch die Bevölkerung dafür zahlen", erklärt der stv. Klubobmann der Grünen, Karl
Öllinger, zum Dringlichen Antrag der Grünen, der sich mit der in den vergangenen Tagen ins Laufen gekommenen
Diskussion über die Inserate von Regierungsmitgliedern beschäftigt.
Öllinger fordert dringlich, dass endlich generelle und bindende Regeln für die Öffentlichkeitsarbeit
bzw. für die Informations- und Werbemaßnahmen der Bundesregierung zu erlassen sind. "Der verluderte
und schlampige Umgang mit öffentlichem Geld der Regierungsmitglieder, um sich selbst zu beweihräuchern,
muss endlich abgestellt werden", so Öllinger. Er verweist darauf, dass auf diesen Missstand auch der
Rechnungshof bereits mehrmals hingewiesen und Änderungsbedarf geortet habe.
"Insbesondere die Abgeordneten der Regierungsfraktionen haben heute die einmalige Chance einer sauberen, transparenten
und nachvollziehbaren Regelung zuzustimmen. Damit würden sie sich selbst und der Politik insgesamt einen guten
Dienst erweisen", so Öllinger. |
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen
aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
|
|
|
|
zurück |
|
|