Mit 2,5 Mio. Euro unterstützt die ÖEZA Projekte zur Bekämpfung des Frauenhandels
Wien (bmaa) - "Rund 500.000 Menschen - die meisten davon Frauen und Mädchen - werden nach
Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration jedes Jahr als "Ware" über
Grenzen in Europa gehandelt. Für das organisierte Verbrechen zählt der Frauenhandel zu den größten
Einnahmequellen. Das Leid der Opfer, die meist als Zwangsprostituierte oder illegale Arbeitskräfte unter menschenunwürdigen
Bedingungen enden, ist grenzenlos. Frauen- und Menschenhandel ist ein zutiefst verabscheuenswürdiges Verbrechen
und ist ein gravierender Verstoß gegen die Menschenrechte und die Menschenwürde. Gerade in Südosteuropa
ist der gemeinsame Kampf gegen die organisierte Kriminalität besonders wichtig", sagte Außenministerin
Ursula Plassnik.
"Zu den Ursachen gehören die Armut und die Benachteiligung der Opfer in ihren Herkunftsländern.
Viele Frauen und Mädchen haben in ihren Heimatländern kaum Bildungs- und Jobchancen und hoffen auf bessere
Zukunftsperspektiven im Ausland. Gewalt und falsche Versprechungen bringen sie schließlich in den Teufelskreis
des internationalen Menschenhandels. Mit unserem Beitrag im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit wollen wir die
Sicherheit von Frauen und Mädchen in Ost- und Südosteuropa erhöhen und ihre Armut verringern. Beides
reduziert die Gefahr, dass Frauen und Mädchen dem organisierten Verbrechen zum Opfer fallen", so Plassnik.
Die Außenministerin unterstrich auch die Bedeutung des kürzlich vom Europäischen Parlament beschlossenen
Aktionsplanes, der die verstärkte Zusammenarbeit zwischen EU-Mitgliedstaaten und Partnerländern in Ost-
und Südosteuropa sowie zwischen Behörden und Nichtregierungsorganisationen im Kampf gegen den Menschen-
und Frauenhandel vorsieht. Schwerpunkte des Aktionsplans sollen der Schutz von Opfern, insbesondere Frauen und
Kindern, und Präventionsmaßnahmen sein.
"Ein dichtes Netzwerk ist notwendig, um den Teufelskreis des Frauen- und Menschenhandels zu durchbrechen.
Die Arbeiten der OSZE-Sonderbeauftragten Helga Konrad und die Europaratskonvention vom Mai 2005 sind wichtige Elemente
dieses internationalen Netzwerkes, das wir auf allen Ebenen unterstützen", sagte Plassnik.
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit, die sich in Ost- und Südosteuropa für die soziale,
wirtschaftliche und demokratische Entwicklung engagiert, setzt jetzt aktive Schritte gegen den Frauenhandel. Mit
einem so genannten "Call for Proposals" ruft sie Organisationen in Südosteuropa und in Österreich
auf, Projektvorschläge für den Kampf gegen den Frauenhandel einzureichen.
Regional konzentriert sich die Initiative auf die Schwerpunktländer der Österreichischen Ostzusammenarbeit,
d. h. auf Albanien, Bosnien, Kroatien, Mazedonien, Moldau sowie Serbien inkl. Kosovo und Montenegro. |