Pröll: Energiesparmesse Wels ist Wegweiser in eine nachhaltige Energiezukunft
Wien (bmlfuw) - „Die Zukunft muss erneuerbaren Energieträgern wie Wasser, Wind, Sonnenenergie
oder Holz gehören. Das haben die Entwicklungen zu Beginn des Jahres deutlich gezeigt. Die Versorgungssicherheit
bei Öl und Gas ist in Frage gestellt, enorme Preissteigerungen gefährden Wirtschaftswachstum und Wohlstand.
Auch aus der Sicht des Klimaschutzes sind fossile Energieträger eindeutig zweite Wahl, eine klare Absage gibt
es auch für die Atomenergie, sie ist keine Option für eine umwelt- und klimafreundliche Energiegewinnung.“
Das erklärte Umweltminister Josef Pröll am Freitag (03. 03.) anlässlich der Eröffnung der Energiesparmesse
Wels.
Österreich ist Vorreiter bei erneuerbaren Energien in Europa. Diese Position wollen wir weiter ausbauen. Österreichische
Unternehmen zeigen auf der Energiesparmesse Wels, wie mit Umwelttechnologie erfolgreich Arbeitsplätze geschaffen
und die Wirtschaft angekurbelt wird. Das Lebensministerium unterstütz mit den klima:aktiv Programmen diese
Entwicklung und setzt auf Aus- und Weiterbildung und auf neue klimafreundliche Technologien. Das Umweltressort
hat mit der Ausrichtung der Wohnbauförderung der Länder nach Klimaschutz-Kriterien und der Entwicklung
von Kriterien für klima:aktive Häuser zusätzlich wichtige Impulse gegeben. In den vergangenen Jahren
wurde das Budget für den Klimaschutz von 30 über 60 auf heute 90 Millionen Euro erhöht, über
80 % der Umweltförderung im Inland fließen in Klimaschutzprojekte. Die ersten Erfolge sind an der 2004
erstmals feststellbaren Trendwende bei den Treibhausgasemissionen ablesbar.
Der Sektor Bauen und Wohnen ist für die Klimastrategie von besonderer Bedeutung. Dort können bis zu 4
Millionen Tonnen CO2 eingespart werden und letztlich spart sich jeder Haushalt teure Energiekosten. Durch innovative
Baukonzepte, optimale Wärmedämmung, den Einsatz erneuerbarer Energieträger für Heizung und
Warmwasser, die Nutzung von Solarenergie oder den Einsatz energiesparender Elektrogeräte steigen zusätzlich
Wohnkomfort und Lebensqualität.
Österreich ist Technologieführer bei Heizanlagen für Hackschnitzel und Pellets. Allein im Jahr 2004
ist die Zahl der Kleinanlagen um fast 14 % gegenüber 2003 gestiegen. Die Zahl der Pelletsheizungen wuchs sogar
um 17 Prozent. Diese positive Entwicklung wird mit dem neuen klima:aktiv Programm holzwärme massiv unterstützt.
Bei 545.000 Haushalten in Österreich sind Heizkessel in Betrieb, die älter als 20 Jahre sind und zum
überwiegenden Teil mit fossilen Brennstoffen befeuert werden. Mit der Informationsoffensive „Heizen mit Holz
und Verstand“ wollen wir zum Umstieg auf den umwelt- und klimafreundlichen Energieträger Holz motivieren.
Mit dem klima:aktiv Programm wärmepumpe startet ein weiteres Programm. Moderne Wärmepumpen und Holzheizungen
sind nicht nur für Privathäuser sondern auch für mehrgeschoßige Wohnbauten und Betriebsgebäude
interessant. Um die Wichtigkeit der nachhaltigen Energieversorgung Österreichs noch deutlicher zu unterstreichen
wird das Lebensministerium heuer im Rahmen seines Programms klima:aktiv haus einen neuen Staatspreis für Architektur
und Nachhaltigkeit ausschreiben, dessen Focus ganz klar auf Klimaschutz liegt.
Biomasse auch auf EU-Ebene Thema Nr. Eins
Im Rahmen der Österreichischen EU-Präsidentschaft ist der Biomasseaktionsplan zum Energiepolitischen
Dauerbrenner geworden und wird im Rahmen des EU-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs Ende März bei
der Diskussion um die Energiezukunft Europas eine zentrale Rolle spielen. Österreich, das bereits 21,5 Prozent
seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energieträgern deckt, hat hier eine Spitzenposition inne, die es gilt
gegen die Renaissance der Atomenergie in die Waagschale zu werfen.
Die Nutzung von Biomasse ist aus unserer Sicht nicht nur ein umweltpolitisches, sondern auch ein wirtschafts- und
beschäftigungspolitisches Thema. Die heimische Wertschöpfung in diesem Sektor beträgt heute bei
17.000 langfristig gesicherten Arbeitsplätzen schon über eine Milliarde Euro jährlich. Ablesbar
ist die Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren auch an Hand der österreichischen Solarwirtschaft, die 2004 mit
Solaranlagen 178 Millionen Euro umgesetzt hat und in den letzten 10 Jahren den Stand der Beschäftigten in
Produktion, Vertrieb und Installation von 900 auf über 2.400 gesteigert hat.
Nicht nur beim Neubau, auch in der Sanierung schlummern enorme Potenziale für Klimaschutz und Beschäftigung.
Allein im Bereich der thermischen Sanierung von Gebäuden sieht das WIFO ein Potenzial von 10.000 Jobs. Mit
dem Verband der Dämmstoffindustrie konnte ein wichtiger Partner für das klima:aktiv Programm des Lebensministeriums
gewonnen werden. Die Dämmstoffindustrie gehört seit Jahren zu den Förderern klimaschonenden Bauens
und leistet mit ihren Mitgliedsunternehmen einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. |