Linz (lk) - Am Mittwoch (01. 03.) Abend wurde im Rahmen der "World Sustainable Energy Days"
der Landesenergiepreis "Energie-Star 2006" verliehen. Der "Energie-Star 2006" ist der Preis
des Landes Oberösterreich für erfolgreich umgesetzte Projekte in den Bereichen Energie-Effizienz und
erneuerbare Energie aus ganz Oberösterreich.
Als erste europäische Region setzt Oberösterreich die im Entwurf vorliegende EU-Richtlinie Energieeffizienz
mit ganz konkreten Zielen um: Diese reichen von einer Informationsoffensive über Beratungsaktionen, Energiestandards
für alle Gebäude, Unterstützungsmechanismen für Energieeffizienz-Maßnahmen in Unternehmen,
Schaffung von neuen Energie-Dienstleistungs-Unternehmen bis zu einem Schwerpunkt Energiesparen in Gemeinden und
öffentlichen Gebäuden. Ziel ist es, jährlich eine Energiemenge einzusparen, die etwa 1 % des Energieverbrauches
entspricht. Für den öffentlichen Sektor wird eine jährliche Einsparung von mindestens 1,5 % angestrebt.
Dadurch sollen einerseits knappe öffentliche Mittel eingespart und andererseits der Vorbildwirkung der öffentlichen
Hand Rechnung getragen werden.
Als ein Element der Umsetzung dieses Programms verlieh Energie- und Umwelt-Landesrat Rudi Anschober gestern Abend
den "Energie Star 06". Damit werden besonders vorbildliche Projekte ausgezeichnet, die in den nächsten
Jahren vom Vorbildprojekt zur Norm werden sollen. Der Wettbewerb ist oberösterreichweit auf ein großes
Echo gestoßen - über 116 Projekte aus den verschiedensten Bereichen wurden eingereicht.
Die Sieger/innen
Biomasse Heizkraft-Werk Linz Strom GMBH - Linz heizt mit Biomasse!
Am Standort des Fernheizkraftwerks Linz-Mitte wurde ein neues Biomasse-Heiz-Kraftwerk errichtet. Die Leistung beträgt
20 Millionen Watt thermisch und 8,9 Millionen Watt elektrisch: damit wird Strom für 20.000 sowie Bio-Fernwärme
für 12.000 Linzer Haushalte umweltfreundlich - mit dem nachwachsenden heimischen Energieträger Holz -
erzeugt. 17 % der Linzer Fernwärme kommen damit aus Biomasse, 50.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid
werden pro Jahr dadurch eingespart.
GIWOG Passivhaus-Sanierung einer Wohnanlage, Linz
Die Wohnhausanlage Markartstrasse/Linz wurde im Jahr 1957/58 errichtet und besteht aus 50 Wohneinheiten
mit in Summe 3.100 m² auf 5 Geschoßebenen. Es erfolgte eine der österreichweit ersten Sanierungen
eines Mehrfamilienhauses auf Passivhausstandard. Die Energiekennzahl wurde von 179 kWh/m2 auf 14,4 kWh/m2 gesenkt
- ein Minus von 92 %! Damit werden in Summe jährlich 455.000 kWh an Energie eingespart, 160.000 kg CO2 eingespart
und die Heizkosten für eine 59 m2-Wohnung von 40,80 Euro pro Monat auf 4,73 Euro gesenkt.
Ökoenergie-Installateur Berufschule 8 - ein Beruf mit Zukunft
Ein neuer Lehrberuf - der/die Ökoenergieinstallateur/in wurde entwickelt und österreichweit erstmalig
umgesetzt. Damit wird den Anforderungen der Wirtschaft nach qualifizierten Mitarbeiter/innen im Segment der erneuerbaren
Energietechnologien Rechnung getragen und neue Chancen für junge Menschen eröffnet. Derzeit sind 46 Jugendliche
in Ausbildung, 52 haben die Ausbildung bereits abgeschlossen.
Erster oö. Kindergarten in Passivbausweise, Lengau
Im September 2005 wurde der 2-gruppige Passivhauskindergarten in der Gemeinde Lengau fertiggestellt und
in Betrieb genommen und benötigt etwa ein Viertel an Heizenergie eines neuen Standard-Kindergartens. Besonders
die hellen, ständig mit Frischluft versorgten Räume - natürlich mit Wärmerückgewinnung
- sowie die Pelletsheizung für ganz kalte Wintertage begeistern Groß und Klein.
Biomasse-Anlagen-Contracting, Kremsmünster
Das Biomasse-Wärme-Contracting-Projekt für das Stift Kremsmünster potenziert die Stärken
der beteiligten Partner. Der Contractor Ing. Aigner hat die Anlage geplant, finanziert, errichtet und betreibt
sie, die Wärmebetriebe GmbH leitet die Wärme durch ihr Netz, das Stift Kremsmünster hat umweltfreundlich
erzeugte Wärme und hat die alte Ölheizung dadurch ersetzt. Zudem liefert das Stift die Biomasse aus dem
eigenen Forstbetrieb. Die 1.000 kW Hackgutanlage ist unterirdisch errichtet worden und erzeugt jährlich 3.000.000
kWh Wärme.
Sonderpreis der Jury für den Freistädter Oskar Stöglehner |