Die Wiener Landesprüfstelle kontrolliert gemeinsam mit der Polizei
Wien (rk) - Die Wiener Landesprüfstelle der Magistratsabteilung 46 nützte kürzlich
durchgeführte Planquadratkontrollen der Polizei, um die Fahrzeuge genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei
musste in Folge mehr als die Hälfte der Kennzeichen abgenommen werden. Denn egal ob Inländer oder Ausländer,
auf Wiens Straßen sind PKW, LKW und Busse unterwegs, die keinesfalls den Verkehrssicherheitsnormen entsprechen.
Sträflicher Leichtsinn
Zumeist sind es Bremsmängel, die zur Kennzeichenabnahme führen. Ein Lkw z.B. hatte den ALB-Regler (automatisch
lastabhängiger Bremskraftregler) einfach ausgebaut. Und bei einem so genannten Road-Runner hatten unsere Beamten
Glück. Denn gerade für dieses Auto gab es von der MA 46-LFP eine behördliche Genehmigung für
diverse Umbauten (u. a. Sportfahrwerk), der für das Erreichen der vorgeschriebenen Bodenfreiheit von 11 cm
dazu notwendige Höherlegungssatz war allerdings ausgebaut. Eine eindeutige Beweislage!
Ein anderes "gestyltes" Fahrzeug war ebenfalls tiefer gelegt und zusätzlich mit einer anderen Reifen/Felgen-Kombination
ausgestattet. Dies bewirkte eine erhebliche Behinderung des Einfederungsbereiches an der Hinterachse, die die Freigängigkeit
in den Radkästen einschränkte, sodass die Reifen bereits deutlich streiften! Leider kann auch durch solche
Gedankenlosigkeit ein schwerwiegender Unfall entstehen.
Nicht auszudenken genauso der Leichtsinn bei einem ausländischen Sattelaufleger: Big Packs, gefüllt mit
mehreren Tonnen Reis waren ohne entsprechende Ladungssicherung lediglich auf die Ladefläche gestellt und schon
so verrutscht, dass der seitliche Höhenunterschied beim Anhänger bereits 10 cm betrug. Die nächste
größere Kurve oder ein entsprechendes Fahrmanöver und der LKW wäre umgekippt.
Ein weiteres Beispiel: Bei einem Kleinbus waren gebrauchte Felgen und Reifen einfach in den Laderaum gelegt, ohne
zu bedenken, dass bei einer Notbremsung gleichzeitig die mitfahrenden Personen lebensgefährlich verletzt werden
könnten. Es ist immer wieder darauf hinzuweisen, dass unzureichende Ladungssicherung, die zu einer Gefährdung
der Verkehrs- u. Betriebssicherheit führen kann, als Vormerkdelikt gewertet wird.
Alkoplanquadrat
Auch die Alkoplanquadrate der Polizei werden in Zusammenarbeit mit Sachverständigen der MA 46 durchgeführt.
Denn nicht nur die Fahrtüchtigkeit der Lenkerinnen und Lenker gilt es zu kontrollieren, sondern auch den technischen
Zustand der Fahrzeuge. Mehrheitlich musste bei der letzten Aktion die schlecht eingestellte, teilweise fehlende
Beleuchtung beanstandet werden. Höhepunkt war jedoch die Beladung eines Klein-LKW (Teile einer Möbelgarnitur,
die nur auf der Ladefläche abgelegt waren und ca. ½ Meter aus dem Fahrzeug ragten), wobei die Hecktür
als "Sicherung" lediglich mit einem lockeren Gummispannband zusammengehalten wurde! |