Neuer Weg der Weinkultur  

erstellt am
03. 03. 06

Klosterneuburg (stift) - Der engen Verknüpfung von Wein und Kultur wird im Stift Klosterneuburg ein neuer Themenweg in den barocken Gängen gewidmet. Er soll nicht nur auf das älteste Weingut Österreichs hinweisen, sondern auch auf die jahrhundertealte Tradition des Weinbaues in Klosterneuburg.

Im Anschluss an das neue Besucherzentrum in der Sala terrena wird auch ein Weinkulturweg eingerichtet, der erste Informationen über den Weinbau des ältesten Weingutes Österreichs und seine Geschichte bietet.

Ein Weg durch Geschichte und aktuelle Weinkultur: Der neue Weinkulturweg auf dem Weg zur Kaiserstiege gibt erste Einblick in die Geschichte und die aktuelle Weinerzeugung und lässt die Besucher ab Mai 2006 die Bedeutung der Bodenqualität begreifen: Aus den vier Weinregionen werden Böden und ihre typischen Produkte gezeigt.

Verkostung und Kellerführung: Wem die Einführung des Weinkulturweges zu trocken ist, der hat anschließend die Möglichkeit, in der Vinothek Wein zu verkosten – und wer sich genauer informieren möchte, der muss in die tiefen Keller hinuntersteigen: Erstmals werden täglich unter dem Titel „Kellerblick“ Kellerführungen für Individualbesucher angeboten, des weiteren stehen ausführliche Verkostungen und Weinseminare im Programm des Weingutes Stift Klosterneuburg.

Barocke Keller und moderne Technik: 36 Meter und vier Stockwerke tief führen die Keller unter den Barockbau und dort entsteht hinter meterdicken Mauern der edle Tropfen der Klosterneuburger Chorherren. Modernste Technik und Know how unterstützen den natürlichen Vorgang und perfektionieren ihn genauso wie die optimalen Böden und das entsprechende Klima. Durch seine Weingärten in Klosterneuburg, Wien, Tattendorf und Gumpoldskirchen ist das Stiftsweingut in der glücklichen Situation für die einzelnen Sorten die schlichtweg besten Bedingungen nützen zu können. All das zusammen ergibt dann die Qualität, für die das Stiftsweingut Klosterneuburg steht – erlebbar wird dies im „Kellerblick“, einer ab Mai täglich angebotenen Kurzführung.

Weinbau von Anfang an: Weingärten gehörten 1114 zur wirtschaftlichen Grundausstattung des Stiftes mit Grund und Boden, der eigene Weinbau ist von Anfang an belegt. Nicht weiter erstaunlich, denn Wein war im Klosterneuburger Raum schon einige Jahrhunderte früher bekannt: Ein römischer Grabstein mit einem Weinstock als Lebensbaummotiv ist dafür genauso ein Beleg, wie zahlreiche, bei archäologischen Grabungen zutage geförderte Gegenstände.
Sehr bald machte der Wein des Stiftsweingutes Furore – und für die Qualität des Weines spricht auch die Tatsache, dass im Mittelalter zahlreiche andere Stifte in Klosterneuburg eigene Lesehöfe für die Bewirtschaftung ihrer hier liegenden Weingärten unterhielten. Das Passauer Kloster St. Nikolai gehörte dazu, genauso wie das Chorherrenstift Berchtesgaden oder Kremsmünster, Wilhering, Schlierbach, Baumgartenberg und Zwettl.

Eine lange Tradition des Weinexports: Der Wein des Stiftsweingutes blieb aber nicht nur den Chorherren vorbehalten: Babenberger, Ottokar von Böhmen und die Habsburger tranken ihn genauso gerne. Und Exporte waren auch damals schon im erheblichen Ausmaß üblich: 1528 kaufte allein der Passauer Weinhändler Peter Göttinger dem Stiftsweingut 2.065 Eimer – also immerhin 115.640 Liter – Wein ab, die dann die Donau aufwärts verschifft wurden.

Krieg und Wiederaufbau: Doch schon im Jahr darauf wurden viele Weingärten zerstört, als die türkischen Streifscharen das Land verwüsteten. Noch ärger war es 1683, der Wiederaufbau und Wiederanbau von Wein war damals im Wesentlichen das Verdienst des Stiftspropstes Christoph II. Mathäi. Ihm verdankt das Stift das berühmte Riesenfass – und das Stiftsweingut ehrt ihn dadurch, dass es seinen edelsten Sekt nach diesem Propst benannt hat.

Informationen: http://www.stift-klosterneuburg.at
     
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