AMA: Intensive Vorbereitung auf Ländliche Entwicklung Neu  

erstellt am
02. 03. 06

Umfrage zeigt hohe Zufriedenheit der Landwirte mit AMA-Tätigkeit
Wien (aiz.info) - Die Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria bereitet sich bereits intensiv auf die neue Ländliche Entwicklungspolitik für die Periode 2007 bis 2013 vor: "Die politische Entscheidung über dieses Programm befindet sich in der finalen Phase, und wir sind derzeit mit der Erstellung von entsprechenden Formularen und Merkblättern befasst", berichtete AMA- Vorstandsvorsitzender Georg Schöppl am Mittwoch (01. 03.) in Wien. Der Druck für den Herbstantrag 2006 soll im Sommer erfolgen, der Versand am 21.08. und die Erfassung dieser Anträge im Zeitraum September bis November 2006. Der AMA-Fahrplan sieht für die Abwicklung des ÖPUL 2007 die Aussendung des Mehrfachantrages im März 2007, die Erfassung von April bis Juni, die Vor-Ort-Kontrolle im Zeitraum Mai bis August und die Auszahlung am 15.10.2007 vor. Wie Schöppl mitteilte, hat eine aktuelle Umfrage die hohe Kundenzufriedenheit mit der AMA und der AMA Marketing bestätigt.

Im Rahmen der Anfang 2006 durchgeführten Erhebung wurden über 500 Landwirte nach ihrer Zufriedenheit mit der AMA und ihren Mitarbeiter befragt. Im Schnitt wurde die Schulnote 1,84 vergeben, was laut Schöppl "sehr positiv ist, weil ja die letzten Jahre entscheidend von der großen Agrarreform geprägt waren und damit für die Bauern nicht einfach waren". Positiv hervorgehoben wurde in der Umfrage, dass die AMA-Auskunftspersonen korrekt, freundlich, kompetent und modern sind. Der Wunsch nach einer möglichst unkomplizierten Abwicklung der Fördermaßnahmen besteht aber weiterhin.

In diesem Zusammenhang wies der AMA-Chef darauf hin, dass zwei Drittel der Landwirte für das Ausfüllen des Mehrfachantrages weniger als drei Stunden benötigen. Dies hänge auch damit zusammen, dass die Verständlichkeit von Merkblättern und Ausfüllanleitungen von den Befragten als positiv hervorgehoben wurde, so Schöppl. Über 93% der Landwirte sind auch mit den telefonischen Auskünften der AMA zufrieden. Die Frage, ob bei den Vor-Ort-Kontrollen die Nachvollziehbarkeit gegeben sei, beantworteten ebenfalls 93% mit Ja.

Unterscheidung zwischen AMA und AMA Marketing noch nicht überall klar
Der Unterschied zwischen der nationalen Marktordnungsstelle AMA und ihrer Tochtergesellschaft AMA Marketing GmbH ist rund 40% der Befragten noch nicht wirklich bewusst. Sehr wohl aber sind die Leistungen dieser AMA-Tochter bekannt. An vorderster Stelle werden die Werbung für das AMA-Gütesiegel, das Betreiben dieses Gütesiegels, die Umsetzung der Rindfleisch-Kennzeichnung, Marktforschung und insbesondere Werbung für heimische Lebensmittel im In- und Ausland genannt. Insgesamt äußerten sich über 90% der Befragten zufrieden mit dieser Arbeit, 98% sind überzeugt, dass sich die Tätigkeit dieser Organisation in den vergangenen zwei Jahren verbessert hat oder zumindest gleich geblieben ist, erklärte AMA-Marketing-Vorstand Stephan Mikinovic.

Er kündigte außerdem für die nächsten Wochen die Einführung eines eigenen Gütesiegels für Mastgeflügel an. Den großen Handelsketten biete man überdies die Unterstützung bei der Qualitätssicherung im Fleischbereich an, so Mikinovic.

Marketingbeiträge: Zehn Schlachtbetriebe wollen nach wie vor nicht zahlen
Wie Schöppl weiter berichtete, weigern sich nach wie vor zehn heimische Schlachtbetriebe, ihre Agrarmarketingbeiträge zu zahlen. Diese Betriebe müssen mittlerweile mit Säumnisaufschlägen von 80% rechnen. In den vergangenen Monaten wurden rund 30 Exekutionen eingeleitet, um diese Gelder einzufordern. Seit Juli 2004 (Notifizierung des Gütesiegelprogramms durch die EU-Kommission) wurden EUR 3,6 Mio. eingehoben, EUR 900.000,- sind noch ausständig, so der Vorstandsvorsitzende. Die Agrarmarketingbeiträge, die im Fleischbereich anfallen, belaufen sich je nach Umfang der Schlachtungen auf jährlich etwa EUR 5 Mio. Die "Zahlungsmoral" der Schlachthöfe liegt mittlerweile bei 80%.

Wie berichtet, hat der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) mit seiner Entscheidung vom 01.07.2005 bestätigt, dass das Österreichische Agrarmarketingbeitragssystem mit dem EU-Recht vereinbar ist. Die AMA hat daraufhin angekündigt, umgehend das Geld von jenen 26 Schlachthöfen einzufordern, die gegen die Beitragsvorschreibungen der AMA Rechtsmittel ergriffen und ihre Beiträge nicht mehr entrichtet haben. Wer trotzdem seinen Zahlungen nicht nachkam beziehungsweise die Beitragserklärung nicht abgeben wollte, dem wurden zusätzlich je nach Zahlungsverzug steigende Erhöhungsbeiträge vorgeschrieben.
     
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