Effiziente und kreative Problemlösungen in Workshops – Software von Fraunhofer macht es möglich
– Workshopergebnisse gleich in Projektplanung überführen
Darmstadt (fraunhofer) - Eine typische Moderation basiert heute immer noch auf altertümlichen
Werkzeugen: Pinnwände mit Flipchartpapier, Filzstifte, Kommunikationskarten und verschiedene Klebe- oder Magnetsymbole
- und das in einer Arbeitswelt, die von digitaler Technik, einem globalen Wettbewerb und Beschleunigung geprägt
ist.
Zum altbackenen Ablauf von Kommunikationsprozessen und dem hohen Zeitaufwand bis zur Präsentation von Ergebnissen
gibt es nun eine Alternative: Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme
(IPSI) zeigt auf der CeBIT 2006 in Hannover vom 9. bis 15. März seine Lösung zur digitalen Moderation
von Business-Workshops, die es gemeinsam mit professionellen Moderatoren entwickelt hat. Die Software "Digital
Moderation" kann am Gemeinschaftsstand der Fraunhofer Gesellschaft, Halle 9, B36, Arbeitsplatz 6.1 von Interessenten
getestet werden.
Die neue Software soll den Erfordernissen einer komplexer werdenden Arbeitswelt gerecht werden und mehr Effizienz
bieten: "Workshops sind ein wichtiger Bestandteil der betrieblichen Entscheidungsprozesse, weil sie den Sachverstand
vieler Beteiligter bündeln. Die Effizienz von Workshops hinkt aber der Entwicklung der Arbeitswelt hinterher",
so Dr. Martin Wessner, Leiter des Forschungsbereichs "Kooperative Umgebungen und E-Learning" beim IPSI,
die in den vergangenen Jahren E-Learning-Projekte wie "Alba" durchgeführt und Programme für
web-basiertes Training (WBT) entwickelt hat (www.ipsi.fraunhofer.de/concert).
An Ausrüstung erfordert der digitalisierte Workshop je einen Laptop oder PC pro Teilnehmergruppe sowie einen
Rechner für den Moderator des Workshops. Daneben gibt es einen "Bühnen-Client", der als allen
gemeinsamer Ergebnismonitor fungiert und beispielsweise sein Bild an einen Projektor (Beamer) oder einen anderen
Großbildschirm ausgeben kann. Die verschiedenen Clients sind mit einem gemeinsamen Server vernetzt, der auf
jedem handelsüblichen PC oder Laptop gestartet werden kann. Da das gesamte Softwarepaket komplett in Java
programmiert ist, braucht es nur auf dem Server installiert zu werden. Den Teilnehmer-Rechnern genügt ein
Webbrowser mit dem aktuellen Java-Paket, um im digitalen Workshop eingesetzt werden zu können.
Datenmaterial: rein und raus
Mit der installierten Software ermöglicht das System den interaktiven Austausch von Ideen, Fragen und Bewertungen.
Auch externes Material kann in Dateiformaten, die für den Datenaustausch besonders geeignet sind wie CSV (Comma
Separated Values) oder XML (eXtensible Markup Language) importiert und vom Moderator als Diskussionsmaterial herangezogen
werden. Auf diese Weise lässt sich ein Workshop direkt in übergreifende Geschäftsprozesse einbinden.
Der Moderator bereitet den Business-Workshop im Vorfeld mit dem Editor der "Digital Moderation"-Software
vor: Er definiert das zu besprechende Thema, den Ablauf und die Werkzeuge, die eingesetzt werden sollen. Während
der Veranstaltung kann er flexibel auf den Diskussionsverlauf eingehen und Werkzeuge hinzufügen oder geplante
Aktionen wieder ausblenden. Er behält den Überblick über die Tagesordnung, den Arbeitsfortschritt
der Teilnehmergruppen und den Zeitrahmen für die einzelnen Aufgaben. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt
nach jedem Schritt zentral - d.h. für alle Teilnehmer gleichzeitig sichtbar - ohne Medienbrüche auf der
großen Leinwand des Bühnenclients. Alle Ergebnisse werden im betriebssystemübergreifenden HTML-Dateiformat
protokolliert und können den Teilnehmern und dem Veranstalter des Workshops auf Knopfdruck unmittelbar nach
dem Workshop zur Verfügung gestellt werden. Zum Betrachten des Protokolls genügt jeder Webbrowser. Über
einen speziellen Button können (Zwischen-)Ergebnisse jederzeit auch in ein anderes Arbeitsprogramm wie etwa
MS-Project exportiert werden. So erhält man eine Aktionsliste mit allen wichtigen Informationen zu den Fragen,
wer was wann tun wird, um ein Projekt zu realisieren. Damit entsteht schon während der Workshops ein Projektplan,
der später in der täglichen Arbeit benutzt werden kann.
Von der Kleingruppe bis zur Großveranstaltung
Das System "Digital Moderation" ist bezüglich der Anzahl der Teilnehmer, der Gruppen wie
auch der Gruppenstärke flexibel einstellbar. Per Software kann bei kleineren Business-Workshops beispielsweise
jeder einzelne Teilnehmer einer Gruppe seine Stimme abgeben. Im sogenannten Gruppen-Modus hingegen muss sich jeder
Tisch auf eine gemeinsame Position festlegen. Dies regt produktive Diskussionen in den einzelnen Gruppen an und
ermöglicht auch größere Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmern.
Die Software der Fraunhofer-Wissenschaftler verspricht Effizienz durch Zeitersparnis bei Vorbereitung, Durchführung
und Nachbereitung von Workshops, kreative Lösungsvorschläge durch die gleiche Partizipationsmöglichkeit
aller Teilnehmer und die zuverlässige elektronische Dokumentation der Ergebnisse. Auch können diese Ergebnisse
schneller in die Tagesarbeit des Unternehmens einfließen, als dies bei einer herkömmlichen Veranstaltungsform
der Fall ist.
Der Einführungspreis für die kleinste Lizenz von "Digital Moderation" beträgt 5000 Euro
in der Version mit einem Server, einem Editor, einem Bühnenclient, einem Moderatorclient und drei Teilnehmerclients.
Mit diesem relativ geringen Preis verbunden ist die Verpflichtung, dem Fraunhofer-Institut Informationen über
die Gebrauchstauglichkeit der Software zur Verfügung zu stellen, damit diese auch nach der Markteinführung
den Kundenbedürfnissen entsprechend weiterentwickelt werden kann.
Fraunhofer IPSI auf der CeBIT-Messe in Hannover, 9.-15.3.2006,
Halle 9, Fraunhofer-Gemeinschaftsstand B36, Arbeitsplatz 6.1 |