Innsbruck (lk) - „Die Rahmenbedingungen für die Nachmittagsbetreuung an allgemein bildenden Pflichtschulen
in Tirol sind abgesteckt, ein entsprechender Gesetzesentwurf für die vorgeschriebene Neuregelung in Tirol
ist in Begutachtung, Verhandlungen mit den Schulerhaltern, also den Gemeinden und dem Gemeindeverband, laufen und
im Mai soll der Beschluss im Landtag gefasst werden“, informiert Bildungslandesrat Erwin Koler.
„Für die Mittagsverpflegung und die Freizeitbetreuung am Nachmittag entstehen Kosten“, erklärt LR Erwin
Koler. „Die Tiroler Landesregierung ist bemüht, eine Lösung zu finden, um einerseits diese Kosten für
die Eltern gering zu halten, andererseits den Schulerhaltern ein kostendeckendes Wirtschaften zu ermöglichen“.
Mit dem Schulrechtspaket 2005 des Bundes wurden auch die Grundsätze über die Führung von ganztägigen
Schulen geändert. In einer von LR Koler veranlassten Novellierung des Tiroler Schulorganisationsgesetzes werden
diese Grundsätze für den Landesbereich näher ausgeführt. Die neuen gesetzlichen Regelungen
werden mit 1. September 2006 gelten. Vorgesehen ist unter anderem, dass zukünftig unter bestimmten Voraussetzungen
die Führung einer ganztägigen Schule verpflichtend sein wird. Damit eine schulische Nachmittagsbetreuung
zustande kommen kann, müssen zunächst mindestens 15 Schüler für wenigsten drei Tage pro Woche
angemeldet werden, ohne dass ein entsprechendes außerschulisches Betreuungsangebot, zum Beispiel ein Hort,
besteht. Für die konkrete Gruppengröße für eine Freizeitbetreuung wird eine niedrigere Schüleranzahl
von voraussichtlich sieben Anmeldungen zu Schulbeginn genügen. „Ziel der Neuregelung ist eine stärkere
Harmonisierung zwischen der Schulzeit und der Arbeitszeit der Eltern“, sagt LR Koler.
Die schulische Nachmittagsbetreuung ist einer von mehreren Bausteinen des Kinderbetreuungskonzeptes. Das Kinderbetreuungskonzept
regelt die Betreuung von Kindern bis 14 Jahren und beinhaltet Maßnahmen zur qualitativen und quantitativen
Kinderbetreuung. Nach noch ausstehenden Verhandlungen mit dem Tiroler Gemeindeverband soll das Konzept im Mailandtag
beschlossen werden. „Es ist mir ein großes Anliegen, das Kinderbetreuungskonzept unter Dach und Fach zu bringen“,
betont Koler. „Kinderbetreuung in Tirol laufend schlecht zu reden ist kontraproduktiv und entspricht auch nicht
den Tatsachen. Im Bereich der Kindergärten ist beispielsweise tirolweit eine flächendeckende Versorgung
gewährleistet – 85 Prozent der Kinder von drei bis fünf Jahren besuchen einen Kindergarten“.
Der Bedarf an Nachmittagsbetreuungsplätzen im kommenden Schuljahr wird derzeit an allen allgemein bildenden
Pflichtschulen Tirols erhoben. Die Ergebnisse sollen bis Mitte März vorliegen. |